Mercurius Gebrinius
CF-GeI-9
1 DEO MERCVRIO GEBR
2 INNIỌ MARCVS VLPI
3 [.]S GRATVS VOTVM
4 [---]LVIT LIBENS MERIT
5 [.] PRO SE ET SVIS OM
6 NIBVS
1 Deo Mercurio Gebr
2 innio Marcus Ulpi
3 [u]s Gratus votum
4 [so]lvit libens merit
5 [o] pro se et suis om
6 nibus
Civitas | CCAA |
Apparatus criticus | Z. 2:
Alpi – Lehner,
Espérandieu; in{n}io – Scheungraber
Z. 3: Grat[u]s – Lehner, Espérandieu Z. 4: Ende: merit(o) – Lehner, Espérandieu; meri – Bauchhenß Z. 5: [to] – Bauchhenß; am Anfang der Zeilen: pro – Lehner, Espérandieu |
Übersetzung Deutsch |
Für den Gott Mercurius Gebrinnius!
|
Übersetzung Englisch |
To the god Mercurius Gebrinnius!
|
Autopsie |
vidimus (CIL XIII Projekt) |
Editionen und Lesungen | Lehner 1930, Nr.48 Nesselhauf 1937, Nr.194 Espérandieu XI 7773 Bauchhenß 2014, 175 Nr.96 Scheungraber 2020, 296 Nr.10 |
Elektronische Ressourcen |
EDCS-11202319
(zuletzt aufgerufen am 24.
Februar 2020) (Epigraphik-Datenbank Clauss/Slaby) www.trismegistos.org/text/419755 (zuletzt aufgerufen am 26. Juli 2021) (Trismegistos) |
Fundort antik | Bonna |
Fundort modern | Bonn |
Fundstelle | Münsterkirche |
Fundumstände | im Fundament eines fränkischen Grabsaals verbaut |
Fundjahr | 1929 |
Verwahrung | Bonn, Rheinisches Landesmuseum |
Inventarnummer | D 271 |
Inschriftträger | Aedicula-Altar |
Material | Kalkstein |
Archäologische Klassifikation |
Akanthus
Architektur Aufsatzschmuck Blattdekor Caduceus Flügelkappe Frucht gebrochener Giebel Gefäß Geldbeutel Götterbild Libation menschliche Figur Muschelschloss männliche Figur Opferdiener Opferschale Opferszene Pflanzenornament Pilaster Rahmen Ranke Reliefdekor Reliefschmuck Rosette Schildkröte Stifter Teller aus Blattkelch Tempelarchitektur Thymiaterion Tier Widder |
Beschreibung Objekt | Der Aedicula-Altar weist einen schlichten
Sockel auf, auf dem das nicht gerahmte Inschriftenfeld gleich
anschließt. Darüber beginnt die architektonisch aufwändig
gestaltete Nische mit leicht erhabener Standfläche. |
Zustand Objekt | weitgehend vollständig |
Maße | Höhe: 104,5 cm Breite: 58,5 cm Tiefe: 21,5 cm |
Ikonografie | In der Nische sind drei menschliche Figuren erkennbar. Links steht der nackte Merkur (im nur angedeuteten Kontrapost, Standbein links, Spielbein rechts) mit dem an der linken Schulter festgemachten Mantel, der ihm über den rechten Arm und den Rücken hinabfällt. In der rechten Hand hält er den Heroldsstab (Caduceus), in der linken einen Geldbeutel. Am bestoßenen Kopf sind die Flügel (nach Lehner 1930, 21 Flügelhaube) in Umrissen erkennbar. Links von ihm ist ein kauernder oder liegender Widder dargestellt, der anhand seiner geschwungenen Hörner und der zottigen Fellgestaltung identifiziert werden kann. Laut Lehner ist hier noch eine Schildkröte dargestellt (Lehner 1930, 21). In der Mitte der Nische befindet sich ein Thymiaterion, ein Räuchergefäß, mit dem der rechts stehende Mann gerade ein Opfer vollzieht. Er ist mit Mantel und knielanger Tunika bekleidet. Vermutlich hat er sich einen Teil des Mantels über den Kopf gezogen, der leicht beschädigt ist. Der rechte Arm ist angewinkelt, allerdings ist nicht klar erkennbar, ob hier ein Gegenstand gehalten wird. Mit der linken Hand wird etwas in das Räuchergefäß gegossen oder gelegt. Im Hintergrund des Räuchergefäßes ist der Oberkörper einer weiteren männlichen Person zu erkennen, die einen eckigen Gegenstand, nach Lehner (1930, 21) ein Kästchen, vor der Brust in den Händen hält. Es dürfte sich um einen Opferdiener handeln. Der opfernde Mann kann ohne weiteres als der in der Inschrift genannte Stifter interpretiert werden. Die rechte Seite ist vollständig erhalten und zeigt ein vasenförmiges Gefäß, aus dem eine Ranke mit ausgefransten Blättern entwächst. Aus ihrer Mitte scheint ein Teller mit drei Früchten zu entstehen. Das Relieffeld ist mit einem einfachen Rahmen versehen. Die Darstellung der linken Schmalseite wird dem rechts beschriebenen Motiv vermutlich entsprochen haben, doch fehlt hier die untere Hälfte. Vorhanden ist nur noch der obere Teil mit dem aus den Ranken emporragenden Teller und den drei Früchten. Auch das darüber liegende Relieffeld und die Giebelbekrönung sind aufgrund starker Bestoßung nicht eindeutig zu beschreiben. |
Inschrift | Der Inschriftentext ist fast zur Gänze erhalten, jedoch am linken Rand abgebrochen und weist einige Störungen besonders in Z.2 und 3 auf. |
Technik | gemeißelt |
Buchstabenhöhe (cm) | 2,2–2,8 cm |
Kommentar Götternamen |
Gebrinnius: Variante von Gebrinius: keltisch: ‚Der Gott mit dem Widder‘ (de Bernardo StempelCorpus F.E.R.C.A.N. II/1 138f). Vorkommen in theonymischen Formularen:
Mercurius Gebrinius : |
Kommentar allgemein |
Marcus Ulpius Gratus: tria nomina |
Zitiervorschlag | CF-GeI-9, hdl.handle.net/11471/504.50.9 |
Lizenz | Creative Commons BY-NC 4.0 |