Mercurius Gebrinius
CF-GeI-9
2 INNIỌ MARCVS VLPI
3 [.]S GRATVS VOTVM
4 [---]LVIT LIBENS MERIT
5 [.] PRO SE ET SVIS OM
6 NIBVS
2 innio Marcus Ulpi-
3 [u]s Gratus votum
4 [so]lvit libens merit-
5 [o] pro se et suis om-
6 nibus
Civitas | CCAA |
Apparatus criticus | Z. 2:
Alpi – Lehner, Espérandieu
Z. 3: Grat[u]s – Lehner, Espérandieu Z. 4: Ende: merit(o) – Lehner, Espérandieu; meri – Bauchhenß Z. 5: [to] – Bauchhenß; Zeilenanf.: pro – Lehner, Espérandieu |
Übersetzung Deutsch |
Für den Gott Mercurius Gebrinnius!
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Übersetzung Englisch |
To the god Mercurius Gebrinnius!
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Autopsie | vidimus (CIL XIII Projekt) |
Editionen und Lesungen | Lehner 1930, Nr.48 Nesselhauf 1937, Nr.194 Espérandieu XI 7773 Bauchhenß 2014, 175 Nr.96 |
Elektronische Ressourcen | EDCS-11202319 (Epigraphik-Datenbank Clauss/Slaby) www.trismegistos.org/text/419755 (Trismegistos) |
Fundort antik | Bonna |
Fundort modern | Bonn |
Fundstelle | unter dem Bonner Münster, im Fundament eines frühchristlichen Baus Umstände: im Fundament eines fränkischen Grabsaals vermauert |
Fundjahr | 1929 |
Verwahrung | Bonn, Rheinisches Landesmuseum, D 271 |
Inschriftträger | Aedicula-Altar |
Material | Kalkstein |
Archäologische Klassifikation |
Aufsatzschmuck
Reliefdekor Blattdekor gebrochener Giebel Muschelschloss Rosette Frucht Architektur Tempelarchitektur Pilaster Pflanzenornament Ranke Akanthus Götterbild Tier Widder Schildkröte Caduceus Geldbeutel Flügelkappe Opferszene menschliche Figur männliche Figur Stifter Opferdiener Thymiaterion Libation Gefäß Opferschale Reliefschmuck Rahmen Teller aus Blattkelch |
Beschreibung Objekt | Der Aedicula-Altar weist einen schlichten Sockel auf, auf dem das nicht gerahmte Inschriftenfeld gleich anschließt. Darüber beginnt die architektonisch aufwändig gestaltete Nische mit leicht erhabener Standfläche. Auf den Schmalseiten links und rechts befinden sich Pflanzenranken in Relief. Allerdings ist die linke Schmalseite nur mehr in der oberen Hälfte er halten. Der untere Teil ist ausgebrochen und modern mit Beton ergänzt. |
Zustand Objekt | weitgehend vollständig |
Maße | Höhe: 104,5 cm Breite: 58,5 cm Tiefe: 21,5 cm |
Ikonografie | In der Nische sind drei menschliche Figuren erkennbar. Links steht der nackte Merkur (im nur angedeuteten Kontrapost, Standbein links, Spielbein rechts) mit dem an der linken Schulter festgemachten Mantel, der ihm über den rechten Arm und den Rücken hinabfällt. In der rechten Hand hält er den Heroldsstab (Caduceus), in der linken einen Geldbeutel. Am bestoßenen Kopf sind die Flügel (nach Lehner 1930, 21 Flügelhaube) in Umrissen erkennbar. Links von ihm ist ein kauernder oder liegender Widder dargestellt, der anhand seiner geschwungenen Hörner und der zottigen Fellgestaltung identifiziert werden kann. Laut Lehner ist hier noch eine Schildkröte dargestellt (Lehner 1930, 21).In der Mitte der Nische befindet sich ein Thymiaterion, ein Räuchergefäß, mit dem der rechts stehende Mann gerade ein Opfer vollzieht.Der rechts stehende Mann (links Standbein, rechts Spielbein) ist mit Mantel und knielanger Tunika bekleidet. Vermutlich hat er sich einen Teil des Mantels über den Kopf gezogen, der leicht beschädigt ist. Der rechte Arm ist angewinkelt, allerdings ist nicht klar erkennbar, ob hier ein Gegenstand gehalten wird. Mit der linken Hand wird etwas in das Räuchergefäß gegossen oder gelegt (Libation, Trankopfer). Im Hintergrund des Räuchergefäßes ist der Oberkörper einer weiteren männlichen Person zu erkennen, die einen eckigen Gegenstand, nach Lehner (1930, 21) ein Kästchen, vor der Brust in den Händen hält. Es dürfte sich um einen Opferdiener handeln; der opfernde Mann kann ohne weiteres als der in der Inschrift genannte Stifter interpretiert werden. Die rechte Seite ist vollständig erhalten und zeigt ein vasenförmiges Gefäß, aus dem die Ranke mit den ausgefransten Blättern entwächst. Aus ihrer Mitte scheint ein Teller mit drei Früchten zu entstehen. Das Relieffeld ist mit einem einfachen Rahmen versehen.Die Darstellung der linken Schmalseite wird dem rechts beschriebenen Motiv vermutlich entsprochen haben, doch fehlt hier die untere Hälfte. Vorhanden ist nur noch der obere Teil mit dem aus den Ranken emporragenden Teller und den drei Früchten. Auch das darüber liegende Relieffeld und die Giebelbekrönung ist aufgrund starker Bestoßung nicht eindeutig zu beschreiben. |
Zustand Inschriftfeld | größere Fehlstellen |
Technik | gemeißelt |
Buchstabenhöhe | 2,2–2,8 cm |
Inschrift | Der Inschriftentext ist fast zur Gänze erhalten, jedoch am linken Rand abgebrochen und weist einige Störungen besonders in Z.2 und 3 auf. |
Datierung | 200–250 |
Kommentar Götternamen |
Gebrinnius: Variante von Gebrinius: keltisch, mit der etymologischen Bedeutung ‚der Gott mit dem Widder‘ (de Bernardo Stempel in Spickermann 2005, 140)
Belegsituation: |
Kommentar allgemein |
Marcus Ulpius Gratus: tria nomina |
Zitiervorschlag | CF-GeI-9, hdl.handle.net/11471/504.50.9 |
Lizenz | Creative Commons BY-NC 4.0 |