Der Altarkörper mit der nicht gerahmten Inschrift setzt auf einem Sockel an – dessen genaue Ausgestaltung ist nicht eindeutig zu klären. Der Aufsatz mit einer kuppelartigen Bekrönung schließt sich durch ein wuchtiges Gesims abgesetzt an den Altarkörper an.
Der Stein ist an Kanten und Ecken leicht bestoßen auf der rechten Seite zieht sich ein Riss vertikal von oben nach unten. Das Gesims und ein Teil der Kante linkerhand sind im oberen Bereich abgebrochen bzw. weggeschlagen. Rechts an der Kante befinden sich in der unteren Hälfte zwei kleinere Ausbrüche.
Der Inschriftentext ist so gut wie vollständig erhalten. Die erste Zeile des Textes steht nicht am Inschriftenfeld, sondern am Gesims. Die Buchstaben der letzten Zeile sind deutlich größer als die übrigen.
Ligatur: s. Majuskeltext
Laut Bogaers (1976, 128) handelt es sich hierbei um die sekundär abgeschlagene Statue der Göttin
Kirche St. Nicolas
Digitale Repräsentation konform mit EpiDoc: http://epidoc.sourceforge.net
Majuskel und Minuskel ausgeführt nach Leidener Klammersystem, Majuskel bildet Inschrift originalgetreu ab, Minuskel enthält editorische Hinzufügungen
Die keltischen Götternamen in den Inschriften der römischen Provinz Germania Inferior. Eine Fallstudie zu Religion im Kontext von Kulturkontakt und Kulturtransfer (FWF – Projekt P 29274-G25 )
Das Forschungsprojekt beabsichtigt, sämtliche keltischen Götternamen, die sich in
lateinischen Inschriften der römischen Provinz Germania Inferior erhaltenen haben,
zusammenzustellen und auszuwerten. Die gewählte Quellengrundlage erscheint
besonders geeignet Erscheinungsformen zu untersuchen, welche auf religiöser Ebene
durch das Zusammentreffen von verschiedenen kulturellen Einflüssen entstanden
sind. Diese sind hier einerseits definiert durch die Verwendung der keltischen
Sprache, andererseits durch die lateinische Sprache und durch Formen aus dem
Inneren des Imperium Romanum, die man mit dem Etikett „römisch“ versehen kann. Das
Interesse gilt dabei nicht nur religiösen, sondern auch damit verbundenen
gesellschaftlichen Aspekten und den entsprechenden Mentalitäten. Doch soll damit
auch zu einem verbesserten Gesamtbild der Provinzialreligion in Niedergermanien
beigetragen werden.
Die Abschlusspublikation wird ergänzt um einen
ausführlichen sprachwissenschaftlichen Kommentar (von Patrizia de Bernardo
Stempel) in der Reihe ‚Corpus - F.E.R.C.AN. (Fontes epigraphici religionum
Celticarum antiquarum)‘ erscheinen.
Zur Ehre des Kaiserhauses
für die Göttin
Superina, Tochter des Suppo, hat das Gelübde gerne und verdientermaßen erfüllt.
In honour for the Divine Household
to the goddess
Superina, daughter of Suppo, has fulfilled a vow willingly and deservedly.
Superina Supponis: weibliches einheimisches Namensformular mit Angabe des Vaternamens im Genetiv
Superina: weibliche Form von Superinus: lateinisches Cognomen; Weiterbildung des lateinisches Cognomens Super (Kakoschke 2008, CN 2973)
Suppo: germanisches Cognomen (Kakoschke 2008, CN 2975)
Vorkommen in theonymischen Formularen:
- Germania Inferior: Das theonymische Formular ist 2x (CF-GeI-74 und 75) belegt. Eine weitere Inschrift lässt eine entsprechende Ergänzung zu (CF-GeI-76).
- außerhalb der Germania Inferior: Das theonymische Formular ist in Britannien belegt (Viradecthis: CIL VII 1073, RIB 2108) und mit anderen Varianten des Götternamens in der Germania Superior: (Virodactis: CIL XIII 6761; Virodacthis: CIL XIII 11944; Viroddis: CIL XIII 6486).