Viradecdis
CF-GeI-74
1 DẸAE
2 [---]ADECD[.]
3 [---]ES · TVNGRI
4 [---] NAVTAE
5 [---]I · FECTIONE
6 [.]ONSISTVNT
7 V · S · L · M
1 Deae
2 [Vir]adecd[i]
3 [civ]es Tungri
4 [et] nautae
5 [qu]i Fectione
6 [c]onsistunt
7 v(otum) s(olverunt) l(ibentes) m(erito)
Civitas | Civitas Canninefatium |
Apparatus criticus | Z. 1:
[De]ae – Wierschowski
Z. 2: [Vir]adecd(i) – Wierschowski, Schmidts; [Vir]adecd(is) – EDH Z. 3: [ci]ves – Wierschowski Z. 4: Das ergänzte “et” ist nicht sicher. – Schmidts Z. 7: fehlt in ILS |
Übersetzung Deutsch |
Für die Göttin Viradecdis!
|
Übersetzung Englisch |
To the goddess Viradecdis!
|
Autopsie | vidimus (22.5.2019) |
Editionen und Lesungen | ILS 4757 CIL XIII 8815 Wierschowski 2001, Nr.583 Schmidts 2011, Nr.59 |
Elektronische Ressourcen | HD067874
(Version vom 8. August 2014) (Epigraphische Datenbank
Heidelberg) EDCS-11100905 (zuletzt aufgerufen am 24. Februar 2020) (Epigraphik-Datenbank Clauss/Slaby) www.trismegistos.org/text/415809 (zuletzt aufgerufen am 29. Juni 2021) (Trismegistos) |
Fundort antik | Fectio |
Fundort modern | Vechten |
Fundstelle | auf der „Houtensche vlakte“ |
Fundjahr | 1868 |
Verwahrung | Leiden, Rijksmuseum van Oudheden |
Inschriftträger | Weihealtar |
Material | Kalkstein |
Archäologische Klassifikation |
Baum
Laubbaum Lorbeer Reliefschmuck |
Beschreibung Objekt | Der Weihealtar ist an der linken Seite stark beschädigt, die Bekrönung fehlt. Der Sockel ist relativ schmal und verjüngt sich nur wenig zum Altarkörper. Laut Literatur ist die Oberfläche des Steins in einem sehr schlechten Zustand, was eventuell darauf hindeuten könnte, dass er lange in einem Flussbett gelegen hat (Roos 1940, 244-249). Das Inschriftenfeld ist nicht gerahmt. |
Zustand Objekt | größere Fehlstelle/n |
Maße | Höhe: 83,5 cm Breite: 59,0 cm Tiefe: 29,0 cm |
Ikonografie | Laut Literatur (Leemans 1869, 161-163) befinden sich an den Schmalseiten Lorbeerzweige in flachem Relief. Bei der Begutachtung im Mai 2019 konnte festgestellt werden, dass es sich um Baumdarstellungen handelt. Auf der linken Seite ist ein geradstämmiger Baum mit länglich nach oben zulaufenden Blättern erkennbar, dessen oberer Teil durch Ausbrüche und Abschlagung beschädigt ist. Er dürfte in seiner Form der Darstellung auf der rechten Schmalseite entsprechen, die ebenfalls oben rechts abgebrochen ist. Anhand der runden Früchte, die zwischen den Blättern erkennbar sind, kann der Baum als Lorbeerbaum angesprochen werden. |
Inschrift | Der Text füllt das Inschriftenfeld nicht zur Gänze aus (unter dem Text bleibt ein Freiraum von ca. einer Zeilenhöhe). Er ist bis auf eine größere Bruchstelle am linken Rand (oberhalb der letzten Zeile) vollständig. Der Stein ist oben abgebrochen, doch dürfte oberhalb der Bruchstelle kein Text verloren gegangen sein. |
Technik | gemeißelt |
Kommentar Götternamen |
Viradecdis: keltisches Theonym mit germanisiertem Vokalismus; traditionelle Deutung als Gottheit der Männlichkeit (Schmidt 1957, 297, de Bernardo Stempel in Spickermann 2005, 144) Vorkommen in theonymischen Formularen:
Viradecdis: |
Kommentar allgemein |
cives Tungri: Die civitas Tungroum gehört nach unserer Auffassung zum Gebiet der Germania Inferior und befindet sich im Südwesten der Provinz. nautae: Unter der Berufsgruppe, die sich in Inschriften als nauta bezeichnet, sind am ehesten Reeder bzw. Transportunternehmer zu verstehen (Schmidts 2011, 45). cives Tungri et nautae qui Fectione consistunt: Damit ist offenbar eine Vereinigung in Art eines Vereines angesprochen, die in so manchem einem collegium entsprochen haben mag, ohne es rechtlich zu sein (s. Heinrichs 2006, 265f.). |
Zitiervorschlag | CF-GeI-74, hdl.handle.net/11471/504.50.74 |
Lizenz | Creative Commons BY-NC 4.0 |