Die keltischen Götternamen der germanischen Provinzen

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Matronae Vesuniahenae

CF-GeI-63

MATRONIS

VESVNIA˧̂ENI[.]

Q FLAVIVS

AMANDVS · MILE[.]

  5 [..]G · I · M · P · F · V · S · L · M

Matronis

Vesuniacheni[s]

Q(uintus) Flavius

Amandus mile[s]

  5 [le]g(ionis) I M(inerviae) P(iae) F(idelis) v(otum) s(olvit) l(ibens) m(erito)

CivitasCCAA
Apparatus criticusZ. 3: punctum inter Q et FLAVIUS evanuit – CIL
Übersetzung Deutsch

Für die Matronae Vesuniachenae!
Quintus Flavius Amandus, Soldat der legio I Minervia Pia Fidelis, hat das Gelübde gerne und verdientermaßen erfüllt.

Übersetzung Englisch

To the Matronae Vesuniachenae!
Quintus Flavius Amandus, soldier of the legio I Minervia Pia Fidelis, has fulfilled a vow willingly and deservedly.

Autopsievidimus (CIL XIII Projekt)
Editionen und LesungenCIL XIII 7854
Lehner 1918, Nr.511
Elektronische RessourcenEDCS-11100078 (zuletzt aufgerufen am 24. Februar 2020) (Epigraphik-Datenbank Clauss/Slaby)
www.trismegistos.org/text/414920 (zuletzt aufgerufen am 26. Juli 2021) (Trismegistos)
Fundort modern Vettweiß
Fundstellein einem Grab auf der Heide zwischen Düren und Zülpich
Fundumständegemeinsam mit CF-GeI-60–62
VerwahrungBonn, Rheinisches Landesmuseum
InventarnummerA 86
InschriftträgerWeihealtar
MaterialSandstein
Archäologische Klassifikation glatt
Beschreibung Objekt

Der rechteckige Altarkörper ist noch vorhanden, wie die genaue Gestaltung von etwaigem Sockel und Aufsatz ausgesehen hat, ist unklar. Der Stein ist oben und unten abgeschlagen worden, die Kanten sind allesamt bestoßen. Das Inschriftenfeld ist nicht gerahmt.

Zustand Objekt unklar
MaßeHöhe: 89,0 cm
Breite: 62,0 cm
Tiefe: 14,0 cm
Ikonografiekein Dekor erhalten
Inschrift

Der Text füllt nur etwas mehr als die obere Hälfte des Inschriftenfeldes aus. Er ist bis auf kleinere Bruchstellen an den Rändern vollständig erhalten. Die oberen Zeilen weisen deutlich größere Buchstaben auf als die unteren.
In Z.2. findet sich das Zeichens für den velaren Reibelaut in Ligatur mit E.

Technikgemeißelt
Kommentar Götternamen

Vesuniachenae: Variante – mit dem Zeichen "˧“ für den velaren Reibelaut – von Vesuniahenae: keltisch, bisher als aus dem Grundwort vesu- ‘wert(voll), gut’ (Delamarre 2003, 318) mit germanisierter Weiterbildung abgeleitet gedeutet (de Bernardo Stempel in Spickermann 2005, 146)

Vorkommen in theonymischen Formularen:

Matronae Vesuniahenae:
- Germania Inferior: Das theonymische Formular ist 4x (CF-GeI-59 und CF-GeI-61 bis 63) zweifelsfrei belegt, für eine weitere Inschrift wurde eine entsprechende Lesung vorgeschlagen (CF-GeI-64). - außerhalb der Germania Inferior: -

Vesuniahenae:
- Germania Inferior: 1x belegt (CF-GeI-60); auch hier ist im dazugehörigen Relief die sog. Matronendreiheit dargestellt - außerhalb der Germania Inferior: -

Kommentar allgemein

Quintus Flavius Amandus: tria nomina
Flavius: italisches Gentilnomen der Kaiser Vespasian, Titus und Domitian, überall äußerst gängig (Kakoschke 2006, GN 497) Amandus: lateinisches Cognomen, überall gängig (Kakoschke 2007, CN 146)

legio I Minervia Pia Fidelis: Die Legion war ab 83 n.Chr. in Bonn stationiert. Den Beinamen Pia Fidelis trägt sie nach 96 (Stein 1932, 104).

Datierung0101-0300
ZitiervorschlagCF-GeI-63, hdl.handle.net/11471/504.50.63
LizenzCreative Commons BY-NC 4.0

Bild 1: Front, CIL XIII Projekt, CC BY-NC