<title type="main">Matronae Vesuniahenae CF-GeI-61 Inschriftenedition Werner Petermandl Archäologische Beschreibung und geografische Daten Astrid Schmölzer Austrian Science Fund (FWF): P 29274-G25 Institut für Antike, Fachbereich Alte Geschichte und Epigraphik, Karl-Franzens-Universität Graz Zentrum für Informationsmodellierung - Austrian Centre for Digital Humanities, Karl-Franzens-Universität Graz GAMS - Geisteswissenschaftliches Asset Management System 2022 Graz o:fercan.61 Creative Commons BY-NC 4.0 FERCAN: Fontes Epigraphici Religionum Celticarum Antiquarum Projektleitung Wolfgang Spickermann Bonn Rheinisches Landesmuseum 5031 Weihinschrift

Die Götterbildnische des vermutlichen Aedicula-Altares ist nur mehr in Ansätzen zu erkennen.Auch der Sockel des Altares ist abgeschlagen, in der linken unteren Ecke ist ein Stück ausgebrochen. Die Kanten links und rechts sind ebenfalls leicht bestoßen. Das Inschriftenfeld ist nicht gerahmt.Die linke Schmalseite ist zum Teil erhalten geblieben und soll laut Literatur (Lehner 1918, Nr.513) den Rest eines Ornamentes zeigen. Die rechte Seite ist abgeschnitten, wie an den Spuren am Stein noch deutlich erkennbar ist.

Sandstein Aedicula-Altar 97,0 55,0 23,0
größeres Fragment

Der Text ist bis auf einige kleine Ausbruchstellen vollständig erhalten. Die Buchstaben sind in den oberen Zeilen größer als in den unteren.

weitgehend vollständig
gemeißelt 4,2–4,9 cm

Es dürfte sich um eine typische Matronendarstellung gehandelt haben, doch es sind nur mehr die – ebenfalls stark bestoßenen – Reste der Füße und Kleidersäume der sitzenden Matronen erhalten geblieben. Auffällig ist, dass ihre Fußstellung einen vor dem anderen Fuß andeutet. Auf der linken Schmalseite ist im oberen Abschnitt des erhaltenen Steins ein gekringeltes Blatt erkennbar, das vermutlich zu einer Ranke gehört hat. Weitere Details sind nicht erkennbar. Die rechte Seite ist abgearbeitet.

Fragment Götterbild Pflanzenornament Ranke Reliefschmuck
CCAA Vettweiß

in einem Grab auf der Heide zwischen Düren und Zülpich

50.738952 6.599570 gemeinsam mit CF-GeI-60, CF-GeI-62 und CF-GeI-63
vidimus (26.9.2018)
Verinius Secundus Matronae Vesuniahenae Matronis [V]esuniaheni[s] Vesuniahenae
World Geodetic System

Digitale Repräsentation konform mit EpiDoc: http://epidoc.sourceforge.net

Majuskel und Minuskel ausgeführt nach Leidener Klammersystem, Majuskel bildet Inschrift originalgetreu ab, Minuskel enthält editorische Hinzufügungen

Die keltischen Götternamen in den Inschriften der römischen Provinz Germania Inferior. Eine Fallstudie zu Religion im Kontext von Kulturkontakt und Kulturtransfer (FWF – Projekt P 29274-G25 )

Das Forschungsprojekt beabsichtigt, sämtliche keltischen Götternamen, die sich in lateinischen Inschriften der römischen Provinz Germania Inferior erhaltenen haben, zusammenzustellen und auszuwerten. Die gewählte Quellengrundlage erscheint besonders geeignet Erscheinungsformen zu untersuchen, welche auf religiöser Ebene durch das Zusammentreffen von verschiedenen kulturellen Einflüssen entstanden sind. Diese sind hier einerseits definiert durch die Verwendung der keltischen Sprache, andererseits durch die lateinische Sprache und durch Formen aus dem Inneren des Imperium Romanum, die man mit dem Etikett „römisch“ versehen kann. Das Interesse gilt dabei nicht nur religiösen, sondern auch damit verbundenen gesellschaftlichen Aspekten und den entsprechenden Mentalitäten. Doch soll damit auch zu einem verbesserten Gesamtbild der Provinzialreligion in Niedergermanien beigetragen werden. Die Abschlusspublikation wird ergänzt um einen ausführlichen sprachwissenschaftlichen Kommentar (von Patrizia de Bernardo Stempel) in der Reihe ‚Corpus - F.E.R.C.AN. (Fontes epigraphici religionum Celticarum antiquarum)‘ erscheinen.

Latein votum solvit libens merito Initial Version Version 2 Version 3
Front, CIL XIII Projekt, CC BY-NC Front, FercanGermaniaInferior, CC BY-NC links, FercanGermaniaInferior, CC BY-NC Front (Detail), FercanGermaniaInferior, CC BY-NC rechts, FercanGermaniaInferior, CC BY-NC FERCAN
CIL XIII 7852 Lehner 1918, Nr.513 Espérandieu IX 6562
EDCS-11100076zuletzt aufgerufen am 24. Februar 2020 www.trismegistos.org/text/414918zuletzt aufgerufen am 26. Juli 2021
MATRONIS ESVNIAHENI L · VERINIVS SECVNDVS · V · S · L · M
MatronisVesuniahenisLucius VeriniusSecundus votum solvit libens merito

Für die Matronae Vesuniahenae! Lucius Verinius Secundus hat das Gelübde gerne und verdientermaßen erfüllt.

To the Matronae Vesuniahenae! Lucius Verinius Secundus has fulfilled a vow willingly and deservedly.

Lucius Verinius Secundus: tria nomina Verinius: einheimisches Pseudogentilnomen, abgeleitet vom lateinischen Cognomen Verus/Verinus, vor allem in der Germania Inferior weit verbreitet (Kakoschke 2006, GN 1397) Secundus: lateinisches Cognomen, überall äußerst gängig (Kakoschke 2008, CN 2757)

Vesuniahenae: keltisch, bisher als aus dem Grundwort vesu- ‘wert(voll), gut’ (Delamarre 2003, 318) mit germanisierter Weiterbildung abgeleitet gedeutet (de Bernardo Stempel in Spickermann 2005, 146)

Vorkommen in theonymischen Formularen:

Matronae Vesuniahenae: - Germania Inferior: Das theonymische Formular ist 4x (CF-GeI-59 und CF-GeI-61 bis 63) zweifelsfrei belegt, für eine weitere Inschrift wurde eine entsprechende Lesung vorgeschlagen (CF-GeI-64). - außerhalb der Germania Inferior: -

Vesuniahenae: - Germania Inferior: 1x belegt (CF-GeI-60); auch hier ist im dazugehörigen Relief die sog. Matronendreiheit dargestellt - außerhalb der Germania Inferior: -