<title type="main">Nehalennia CF-GeI-455 Inschriftenedition Werner Petermandl Archäologische Beschreibung und geografische Daten Astrid Schmölzer Austrian Science Fund (FWF): P 29274-G25 Institut für Antike, Fachbereich Alte Geschichte und Epigraphik, Karl-Franzens-Universität Graz Zentrum für Informationsmodellierung - Austrian Centre for Digital Humanities, Karl-Franzens-Universität Graz GAMS - Geisteswissenschaftliches Asset Management System 2022 Graz o:fercan.455 Creative Commons BY-NC 4.0 FERCAN: Fontes Epigraphici Religionum Celticarum Antiquarum Projektleitung Wolfgang Spickermann verschollen Weihinschrift

Um eine Beschreibung des verschollenen Steins geben zu können, muss auf die vorhandenen Zeichnungen zurückgegriffen werden. Diesen Zeichnungen zufolge dürfte der Altar bereits bei seiner Auffindung zum Teil beschädigt gewesen sein. An der linken Seite sind Ausbrüche angedeutet, sowie generell Bruchlinien durch den gesamten Stein hindurch. Die Vorderseite im Bereich zwischen Nische und schmalem Sockel ist beschädigt. Das Gesicht der Gottheit wirkt verwittert.Die Nische ist mit Pilastern gerahmt, die verwittert gewesen sein dürften. Der Aufsatz war sicherlich mit einer Art pflanzlichem Reliefdekor versehen, das an der Giebelleiste angedeutet zu sein scheint, wie auch an den Seiten.

Kalkstein Aedicula-Altar 122,0 76,2 33,0
weitgehend vollständig

Vom Inschriftentext ist nur ein kleines Fragment abschriftlich überliefert.

kleineres Fragment
gemeißelt

Nehalennia sitzt in der Nische und scheint ihre Hände unter ihrem Mantel verborgen zu haben. Rechts neben ihr steht ein kleiner Korb mit Äpfeln. Neptunus an der rechten Schmalseite steht auf einer Art Säulentrommel. Er trägt in der linken Hand wohl einen Delphin, während die erhobene rechte vermutlich seinen Dreizack umfasst.

Abschrift Architektur Aufsatzschmuck Delphin Dreizack Fragment Götterbild Gottheit Lineardekor männliche Figur menschliche Figur Neptun Obstkorb Pilaster Podest Reliefdekor Reliefschmuck Thron Tier Umzeichnung
Civitas Frisiavonum Domburg 51.563265 3.498398 non vidimusLesung gründet auf: Stuart
Nehalennia [--- Ne]hal[---] Nehalennia
World Geodetic System

Digitale Repräsentation konform mit EpiDoc: http://epidoc.sourceforge.net

Majuskel und Minuskel ausgeführt nach Leidener Klammersystem, Majuskel bildet Inschrift originalgetreu ab, Minuskel enthält editorische Hinzufügungen

Die keltischen Götternamen in den Inschriften der römischen Provinz Germania Inferior. Eine Fallstudie zu Religion im Kontext von Kulturkontakt und Kulturtransfer (FWF – Projekt P 29274-G25 )

Das Forschungsprojekt beabsichtigt, sämtliche keltischen Götternamen, die sich in lateinischen Inschriften der römischen Provinz Germania Inferior erhaltenen haben, zusammenzustellen und auszuwerten. Die gewählte Quellengrundlage erscheint besonders geeignet Erscheinungsformen zu untersuchen, welche auf religiöser Ebene durch das Zusammentreffen von verschiedenen kulturellen Einflüssen entstanden sind. Diese sind hier einerseits definiert durch die Verwendung der keltischen Sprache, andererseits durch die lateinische Sprache und durch Formen aus dem Inneren des Imperium Romanum, die man mit dem Etikett „römisch“ versehen kann. Das Interesse gilt dabei nicht nur religiösen, sondern auch damit verbundenen gesellschaftlichen Aspekten und den entsprechenden Mentalitäten. Doch soll damit auch zu einem verbesserten Gesamtbild der Provinzialreligion in Niedergermanien beigetragen werden. Die Abschlusspublikation wird ergänzt um einen ausführlichen sprachwissenschaftlichen Kommentar (von Patrizia de Bernardo Stempel) in der Reihe ‚Corpus - F.E.R.C.AN. (Fontes epigraphici religionum Celticarum antiquarum)‘ erscheinen.

Latein Initial Version Version 2 Version 3
Front (Zeichnung), Danckers 1647, aus: Hondius-Crone 1955, p.67, Rechte vorbehalten FERCAN
CIL XIII 8802 Byvanck 1935, Nr.244 Hondius-Crone 1955, Nr.19 Stuart 2013, Nr.13
EDCS-11100892zuletzt aufgerufen am 24. Februar 2020 www.trismegistos.org/text/415797zuletzt aufgerufen am 26. Juli 2021
HAL
Nehal

Für Nehal…!

To Nehal…!

Nehal…: Rest von Nehalennia oder einer Variante: keltisch; ‚diejenige im Salzwasser bzw. in der See‘ (de Bernardo Stempel in Spickermann 2005, 141; de Bernardo Stempel 2004)

Vorkommen in theonymischen Formularen:

Nehalennia: - Germania Inferior: Belege sind überaus häufig. Zwei Inschriften stammen aus Köln alle anderen aus Domburg und Colijnsplaat. Die Göttin wird dabei, bis auf wenige Ausnahmen, stets als dea Nehalennia angesprochen. In der hier vorgelegten Inschrift kann der Göttername wegen des ebenfalls abschriftlich bekannten Reliefs mit ziemlicher Sicherheit ergänzt werden. Ob die Göttin hier als dea Nehalennia bezeichnet war oder lediglich als Nehalennia kann nicht entschieden werden. - außerhalb der Germania Inferior: -