Der Aedicula-Altar wurde bei dem Brand im Jahr 1848 schwer beschädigt; erhalten geblieben sind noch 13 Fragmente, die zusammen die Vorderseite sowie linke und rechte Schmalseite bilden.
Die Nische ist mit glatten Pilastern und glatten Halbsäulen architektonisch gerahmt und an der Decke mit Muscheldekor versehen. Die Muschel hat einen schirmähnlichen gezackten Rand, das Muschelschloss ist schön ausgebildet. Der Aufsatzschmuck mit dem gebrochenen Giebel weist insofern eine Besonderheit auf, dass es sich nicht um Pulvini handelt, sondern diese durch liegende Tiere ersetzt wurden, von denen jedoch nur jeweils die Beine erhalten sind – es kann nicht mehr genau gesagt werden, um welche Tiere es sich handelt (vermutlich Ziege, Hirsch, oder Stier).
Die Nische ist durch ein umlaufendes profiliertes Gesims nach unten hin abgegrenzt. Wie dieses Gesims sind auch Pilaster samt Kapitelle rundumlaufend dargestellt, was den Eindruck einer Tempelarchitektur verstärkt. Die Pilaster an den Schmalseiten sind mit akanthusartigen Ranken versehen.
Auf der Oberseite des Altars sind nach Cannegieter (bei Stuart 2013, 19 f.) zwei Löcher zu sehen, die eventuell dazu gedient haben könnten, hier ein weiteres Bildnis aufzustellen. Möglicherweise hatte man hier auch eine Art metallener Opferschale eingelassen.
Vom Inschriftentext sind nur Fragmente abschriftlich überliefert.
Auf der linken Seite ist im unteren Relief eine zweihenkelige Vase mit abgesetztem Fuß und geripptem Bauch sowie gespaltenem Rand zu sehen, die voller Äpfel ist. Darüber steht in leichtem Kontrapost mit rechtem Stand- und linkem Spielbein ein nach rechts blickender
Auf der rechten Seite scheint das untere Register etwas verwittert zu sein; das Motiv dürfte dem linken sehr ähnlichsehen. Im oberen Register steht ein nackter
Digitale Repräsentation konform mit EpiDoc: http://epidoc.sourceforge.net
Majuskel und Minuskel ausgeführt nach Leidener Klammersystem, Majuskel bildet Inschrift originalgetreu ab, Minuskel enthält editorische Hinzufügungen
Die keltischen Götternamen in den Inschriften der römischen Provinz Germania Inferior. Eine Fallstudie zu Religion im Kontext von Kulturkontakt und Kulturtransfer (FWF – Projekt P 29274-G25 )
Das Forschungsprojekt beabsichtigt, sämtliche keltischen Götternamen, die sich in
lateinischen Inschriften der römischen Provinz Germania Inferior erhaltenen haben,
zusammenzustellen und auszuwerten. Die gewählte Quellengrundlage erscheint
besonders geeignet Erscheinungsformen zu untersuchen, welche auf religiöser Ebene
durch das Zusammentreffen von verschiedenen kulturellen Einflüssen entstanden
sind. Diese sind hier einerseits definiert durch die Verwendung der keltischen
Sprache, andererseits durch die lateinische Sprache und durch Formen aus dem
Inneren des Imperium Romanum, die man mit dem Etikett „römisch“ versehen kann. Das
Interesse gilt dabei nicht nur religiösen, sondern auch damit verbundenen
gesellschaftlichen Aspekten und den entsprechenden Mentalitäten. Doch soll damit
auch zu einem verbesserten Gesamtbild der Provinzialreligion in Niedergermanien
beigetragen werden.
Die Abschlusspublikation wird ergänzt um einen
ausführlichen sprachwissenschaftlichen Kommentar (von Patrizia de Bernardo
Stempel) in der Reihe ‚Corpus - F.E.R.C.AN. (Fontes epigraphici religionum
Celticarum antiquarum)‘ erscheinen.
Für die Göttin
… verdientermaßen.
To the goddess
… deservedly.
Vorkommen in theonymischen Formularen:
- Germania Inferior: Belege sind überaus häufig. Zwei Inschriften stammen aus Köln alle anderen aus Domburg und Colijnsplaat. Die Göttin wird dabei, bis auf wenige Ausnahmen, stets als
- außerhalb der Germania Inferior: -