Die keltischen Götternamen der germanischen Provinzen


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Nehalennia

CF-GeI-448

DEAE

NEHALENNIAE

SVMARONIVS

PRIMANVS

  5 V S · L · M

Deae

Nehalenniae

Sumaronius

Primanus

  5 v(otum) s(olvit) l(ibens) m(erito)

CivitasCivitas Frisiavonum
Apparatus criticusZ. 1: Deae Nehalenni(ae) – Hondius-Crone
Übersetzung Deutsch

Für die Göttin Nehalennia!
Sumaronius Primanus hat das Gelübde gerne und verdientermaßen erfüllt.

Übersetzung Englisch

To the goddess Nehalennia!
Sumaronius Primanus has fulfilled a vow willingly and deservedly.

Autopsienon vidimus
Lesung gründet auf: Stuart
Editionen und LesungenCIL XIII 8795
Espérandieu IX 6655
Byvanck 1935, Nr.236
Hondius-Crone 1955, Nr.24
Stuart 2013, Nr.24
Elektronische RessourcenEDCS-11100885 (zuletzt aufgerufen am 24. Februar 2020) (Epigraphik-Datenbank Clauss/Slaby)
www.trismegistos.org/text/415790 (zuletzt aufgerufen am 26. Juli 2021) (Trismegistos)
Fundort modern Domburg
Fundjahr1647
VerwahrungMiddelburg, Zeeuws Museum, collection KZGW
InventarnummerG3202
InschriftträgerWeihealtar
MaterialKalkstein
Archäologische Klassifikation Abschrift
Aufsatzschmuck
Band
Fragment
Frucht
Füllhorn mit Blattkelch
Pflanzenornament
Pinienzapfen
Reliefdekor
Reliefschmuck
Umzeichnung
Beschreibung Objekt

Der Altar war bereits in drei Bruchstücken geborgen worden (Hondius-Crone 1955, 70) und wurde im Feuer von 1848 komplett vernichtet (Stuart 2013, 83). Bekannt sind daher nur mehr Zeichnungen des Altars.
Es handelt sich um einen Weihealtar mit einfachem Sockel und Aufsatzschmuck, der pflanzliches Reliefdekor getragen haben dürfte. Die Voluten waren laut Literatur mit gekreuzten Bändern verziert, auf der Oberseite lagen mehrere verschiedene Früchte.

Zustand Objekt vollständig
MaßeHöhe: 91,5 cm
Breite: 55,9 cm
Tiefe: 7,6 cm
IkonografieDie Füllhörner, die nur anhand der Zeichnung der rechten Schmalseite bekannt sind, sollen in einem Knauf geendet haben. Sie entwuchsen aus einem Blattkelch und waren mit Obst gefüllt, darunter mit Sicherheit ein Kiefernzapfen.
Inschrift

Der Text ist in Abschriften vollständig überliefert. Tatsächlich erhalten haben sich nur wenige Fragmente des Altars.

Technikgemeißelt
Kommentar Götternamen

Nehalennia: keltisch; ‚diejenige im Salzwasser bzw. in der See‘ (de Bernardo Stempel in Spickermann 2005, 141; de Bernardo Stempel 2004)

Vorkommen in theonymischen Formularen:

Nehalennia:
- Germania Inferior: Belege sind überaus häufig. Zwei Inschriften stammen aus Köln alle anderen aus Domburg und Colijnsplaat. Die Göttin wird dabei, bis auf wenige Ausnahmen, stets als dea Nehalennia angesprochen. - außerhalb der Germania Inferior: -

Kommentar allgemein

Sumaronius Primanus: römisches Namensformular ohne Praenomen
Sumaronius: einheimisches Pseudogentilnomen, abgeleitet vom keltischen Cognomen Sumaro (Kakoschke 2006, GN 1243) Primanus: lateinisches Cognomen, Weiterbildung des Cognomens Primus (Kakoschke 2008, CN 2337)

ZitiervorschlagCF-GeI-448, hdl.handle.net/11471/504.50.448
LizenzCreative Commons BY-NC 4.0


Bild 1: Front, rechts (Zeichnung), EDCS-11100885, Rechte vorbehalten