Der Aedicula-Altar konnte aus 25 Fragmenten zusammengesetzt werden. Auf der linken Seite fehlt jedoch ein größerer Teil. Die Gestalt der Göttin ist gerade noch zu erahnen – um eine genaue Beschreibung des Steines abgeben zu können, muss auf die vorhandenen Zeichnungen zurückgegriffen werden.
Der Altar war durch die beiden Pilaster vom Sockel aufwärts bis hin zum Gebälk gerahmt. Die Nische war zusätzlich noch durch kleinere Halbsäulen an den Seiten hervorgehoben. Der Aufsatz samt Reliefschmuck ist an der Vorderseite abgeschlagen. Die Pilaster sind umlaufend ausgestaltet, daher wird der Eindruck eines Tempels noch verstärkt.
Oben auf dem Altar liegen zwei Bündel Trauben und ein Kiefernzapfen (Hondius-Croine 1955, 44-46).
Der Text ist abschriftlich vollständig überliefert und auch fragmentarisch erhalten.
Das Gebälk ist rundherum mit sich kringelnden Blättern versehen, ebenso die Pulvini, die geschupptes Blattdekor aufweisen.
Auf der linken Schmalseite, die von glatten Pilastern mit korinthischem Kapitell gerahmt ist, ist ein stehender, sich nach links neigender und unbekleideter Mann zu sehen. Der untere Teil nach rechts hin ist ausgebrochen, daher fehlt der Unterkörper. Es dürfte sich hierbei um
Auf der rechten Schmalseite, die ebenfalls durch glatte Pilaster mit korinthischem Kapitell gerahmt ist, ist ein weiterer nackter Mann abgebildet. Er steht in leichtem Kontrapost, den Kopf nach links geneigt, den Körper allerdings frontal haltend. Über seiner rechten Schulter ist ein Mantel zu erkennen, der ihm auch über den rechten Arm fällt. Die Gestalt wirkt zwischen den beiden Pilastern etwas breit.
An der Rückseite sind ein zwischen den beiden Kapitellen aufgehängter bodenlanger Vorhang und darüber ein rosettengeschmückter Giebel mit blattverziertem Gesims zu sehen.
Digitale Repräsentation konform mit EpiDoc: http://epidoc.sourceforge.net
Majuskel und Minuskel ausgeführt nach Leidener Klammersystem, Majuskel bildet Inschrift originalgetreu ab, Minuskel enthält editorische Hinzufügungen
Die keltischen Götternamen in den Inschriften der römischen Provinz Germania Inferior. Eine Fallstudie zu Religion im Kontext von Kulturkontakt und Kulturtransfer (FWF – Projekt P 29274-G25 )
Das Forschungsprojekt beabsichtigt, sämtliche keltischen Götternamen, die sich in
lateinischen Inschriften der römischen Provinz Germania Inferior erhaltenen haben,
zusammenzustellen und auszuwerten. Die gewählte Quellengrundlage erscheint
besonders geeignet Erscheinungsformen zu untersuchen, welche auf religiöser Ebene
durch das Zusammentreffen von verschiedenen kulturellen Einflüssen entstanden
sind. Diese sind hier einerseits definiert durch die Verwendung der keltischen
Sprache, andererseits durch die lateinische Sprache und durch Formen aus dem
Inneren des Imperium Romanum, die man mit dem Etikett „römisch“ versehen kann. Das
Interesse gilt dabei nicht nur religiösen, sondern auch damit verbundenen
gesellschaftlichen Aspekten und den entsprechenden Mentalitäten. Doch soll damit
auch zu einem verbesserten Gesamtbild der Provinzialreligion in Niedergermanien
beigetragen werden.
Die Abschlusspublikation wird ergänzt um einen
ausführlichen sprachwissenschaftlichen Kommentar (von Patrizia de Bernardo
Stempel) in der Reihe ‚Corpus - F.E.R.C.AN. (Fontes epigraphici religionum
Celticarum antiquarum)‘ erscheinen.
Für die Göttin
Sextus Nertomarius Nertonus hat das Gelübde freudig, gerne und verdientermaßen erfüllt.
To the goddess
Sextus Nertomarius Nertonus has fulfilled a vow gladly, willingly and deservedly.
Sextus Nertomarius Nertonus: tria nomina
Nertomarius: einheimisches Pseudogentilnomen, abgeleitet vom keltischen Cognomen Nertomarus (Kakoschke 2006, GN 850)
Nertonus: keltisches Cognomen (Kakoschke 2008, CN 2164)
Vorkommen in theonymischen Formularen:
- Germania Inferior: Belege sind überaus häufig. Zwei Inschriften stammen aus Köln alle anderen aus Domburg und Colijnsplaat. Die Göttin wird dabei, bis auf wenige Ausnahmen, stets als
- außerhalb der Germania Inferior: -