Nehalennia
CF-GeI-440
1 DEAE
2 NEHALENNIAE
3 FLETT̂IVS GENNALONIS
4 PRO · SE · ET · SVIS
5 V · S · L · M
1 Deae
2 Nehalenniae
3 Flettius Gennalonis
4 pro se et suis
5 v(otum) s(olvit) l(ibens) m(erito)
Civitas | Civitas Frisiavonum |
Apparatus criticus | Z. 3:
ohne Ligatur – ILS, Espérandieu, yvanck
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Übersetzung Deutsch |
Für die Göttin Nehalennia!
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Übersetzung Englisch |
To the goddess Nehalennia!
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Autopsie | non vidimus Lesung gründet auf: Stuart |
Editionen und Lesungen | ILS 4748 CIL XIII 8786 Espérandieu IX 6645 Byvanck 1935, Nr.237 Hondius-Crone 1955, Nr.6 Stuart 2013, Nr. 9 |
Elektronische Ressourcen | EDCS-11100876
(zuletzt aufgerufen am 24. Februar 2020) (Epigraphik-Datenbank Clauss/Slaby) www.trismegistos.org/text/415782 (zuletzt aufgerufen am 26. Juli 2021) (Trismegistos) |
Fundort modern | Domburg |
Fundjahr | 1647 |
Verwahrung | Middelburg, Zeeuws Museum, collection KZGW |
Inventarnummer | G3213 |
Inschriftträger | Aedicula-Altar |
Material | Kalkstein |
Archäologische Klassifikation |
Amor
Apfel Architektur Aufsatzschmuck Blattdekor Brandspuren Brot Dreizack Eimer Fragment Frucht Gefäß Genius Gottheit Götterbild Hercules Hund Hundekopf Inschrift außerhalb des Inschriftenfeldes Kapitell Keule Kiste menschliche Figur Muschelnische männliche Figur Neptun Obstkorb Obstschale Opfergabe Opfertier Palmzweig Pflanzenornament Pilaster Podest Rahmen Ranke Register Reliefdekor Reliefschmuck Schiffsschnabel Schweinekopf Tempelarchitektur Tier Tierkopf Tisch Umzeichnung Vorhang Thron |
Beschreibung Objekt | Der Aedicula-Altar wurde in zwei Fragmenten aufgefunden, im Kirchenbrand von 1848 jedoch weiter zerstört und ist heute in rund 30 Fragmenten erhalten. Um eine Beschreibung abzugeben, muss hier auf die vorliegenden Zeichnungen aus dem 17.Jh. vertraut werden. |
Zustand Objekt | weitgehend vollständig |
Maße | Höhe: 114,3 cm Breite: 68,5 cm Tiefe: 38,1 cm |
Ikonografie | Auf der Rückseite, die mit einem Vorhang auf zwei Knöpfen geschmückt ist, hat sich auch ein Giebeldreieck und die zugehörige Blattverzierung erhalten. Nehalennia sitzt auf einem Thron, der auf einem Podest steht. Der Thron weist eine hohe Rückenlehne auf. Durch die Bruchlinie scheint ihr Kopf abgebrochen zu sein. Sie trägt einen Mantel, dessen Falten links und rechts an ihren Seiten herunterfallen. Außerdem ist eine Pelerine erkennbar, die etwa bis knapp über ihre Ellbogen gereicht hat. Auf dem Schoß hält sie einen Teller, vermutlich mit Obst. Links von ihr sitzt ein ihr zugedrehter und zu ihr aufsehender Hund. Rechts von ihr steht ein Obstkorb voller Äpfel. Links und rechts von ihr schweben kleine männliche Gestalten ohne Flügel (Genien?), die mit einer Hand einen Knauf einer Muschelrippe greifen und diese wie eine Art Baldachin emporheben. In ihrer anderen Hand tragen sie einen Palmzweig. Auf der linken Schmalseite ist im unteren durch eine glatte Leiste gerahmten Register eine kantharosähnliche Vase mit zwei Henkeln zu sehen, die vollgefüllt mit Äpfeln ist. Darüber, zwischen zwei akanthusverzierten Pilastern, befindet sich eine stehende nackte männliche Gestalt. Der rechte Rand ist zum Teil beschädigt, so fehlen der Figur der rechte Teil des Oberkörpers und der Kopf. Der rechte Fuß scheint auf eine Art Erhöhung gestellt, die als Schiffsbug oder Schiffsschnabel erkennbar ist. In der linken erhobenen und angewinkelten Hand hält die Gestalt einen nach unten schauenden Dreizack – damit ist die Interpretation als Neptunus einigermaßen klar. Auf der rechten Schmalseite ist im unteren ebenfalls nur einfach gerahmten Register ein Tisch mit zwei Gefäßen darunter zu sehen. Links steht ein Eimer mit aufgestelltem Henkel, rechts eine Art Kiste. Auf dem Tisch zwischen zwei runden Gebilden, die vermutlich als Opferbrot zu bezeichnen sind, liegt ein Tierkopf (eventuell ein Schwein oder Wildschwein, aber auch ein Hund wird in der Literatur angegeben, siehe Espérandieu 1925, 61 f.; Hondius-Crone 1955, 34-36). Im Register darüber, ebenfalls eingerahmt von zwei akanthusverzierten Pilastern ist eine nackte nach links gedrehte stehende Gestalt zu sehen. Es handelt sich um einen Mann, links ist ein Teil des Oberkörpers ausgebrochen. Er scheint in der linken Hand einen Stab gehalten zu haben (eventuell die Keule) – es soll sich hier um Hercules handeln, der Keule und Löwenfell trägt (Hondius-Crone 1955, 34-36). |
Inschrift | Von der abschriftlich vollständig überlieferten Inschrift sind heute nur mehr kleine Fragmente erhalten. Die erste Zeile steht im Relief auf dem Sockel, auf dem die Göttin sitzt. |
Technik | gemeißelt |
Buchstabenhöhe (cm) | 3,8 cm |
Kommentar Götternamen |
Nehalennia: keltisch; ‚diejenige im Salzwasser bzw. in der See‘ (de Bernardo Stempel in Spickermann 2005, 141; de Bernardo Stempel 2004) Vorkommen in theonymischen Formularen:
Nehalennia: |
Kommentar allgemein |
Flettius, der Sohn des Gennalo: nicht-römisches Namensformular mit Angabe des Namens des Vaters im Genetiv |
Zitiervorschlag | CF-GeI-440, hdl.handle.net/11471/504.50.440 |
Lizenz | Creative Commons BY-NC 4.0 |