Die keltischen Götternamen der germanischen Provinzen

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Nehalennia

CF-GeI-428

NEHAL[---]NIÂẸ

ANDANHIANIV

SEVERVS

V · S · L · L · M

Nehal[---]niae

Andanhianiu(s)

Severus

v(otum) s(olvit) l(aetus) l(ibens) m(erito)

CivitasCivitas Frisiavonum
Apparatus criticusZ. 1: Nehal[en]niae oder Nehal[ae]niae – Stuart/Bogaers; Nehal[en]niae – AE, EDH; ohne Ligatur – EDH
Z. 4: v(otum) s(olvit) l(aetus) l(ibens) m(erito) – AE
Übersetzung Deutsch

Für Nehal…nia!
Andanhianius Severus hat das Gelübde freudig, gerne und verdientermaßen erfüllt.

Übersetzung Englisch

To Nehal…nia!
Andanhianius Severus has fulfilled a vow gladly, willingly and deservedly.

Autopsienon vidimus
Lesung gründet auf: Stuart/Bogaers
Editionen und LesungenStuart/Bogaers 2001, B85
AE 2001, 1504
Elektronische RessourcenHD047384 (Version vom 12. Juni 2017) (Epigraphische Datenbank Heidelberg)
EDCS-23400652 (zuletzt aufgerufen am 24. Februar 2020) (Epigraphik-Datenbank Clauss/Slaby)
www.trismegistos.org/text/209602 (zuletzt aufgerufen am 30. Juni 2021) (Trismegistos)
Fundort antikGanuenta
Fundort modern Oosterschelde bei Colijnsplaat
Fundumständeaus dem Meer geborgen
Fundjahr1971
VerwahrungLeiden, Rijksmuseum van Oudheden
Inventarnummeri 1971/11.75
InschriftträgerWeihealtar
MaterialKalkstein
Archäologische Klassifikation Baum
Fragment
Laubbaum
Reliefschmuck
Beschreibung Objekt

Es handelt sich um den Unterteil eines Weihealtars. Die Oberfläche wirkt leicht verwittert. Der Sockel samt Kanten ist nur leicht bestoßen.

Zustand Objekt unklar
MaßeHöhe: 18,0 cm
Breite: 20,0 cm
Tiefe: 8,5 cm
IkonografieAuf der linken Schmalseite ist ein gerader dünner Stamm mit einem gleich unten ansetzenden, nach rechts wachsenden Aststumpf erhalten, ebenso das unterste Blattpaar der beginnenden Baumkrone. Es handelt sich um eine einfach gearbeitete Motivform, die jedoch sehr plastisch und detailreich ausgearbeitet wurde. Das Motiv rechts ähnelt dem der linken Schmalseite.
Inschrift

Erhalten ist der untere Teil des Inschriftentextes. Ob davor noch eine oder mehrere Zeilen vorhanden warten, ist nicht zu sagen.

Technikgemeißelt
Kommentar Götternamen

Nehal…nia: Rest einer Form von Nehalennia: keltisch; ‚diejenige im Salzwasser bzw. in der See‘ (de Bernardo Stempel in Spickermann 2005, 141; de Bernardo Stempel 2004)

Vorkommen in theonymischen Formularen:

Nehalennia:
- Germania Inferior: Belege sind überaus häufig. Zwei Inschriften stammen aus Köln alle anderen aus Domburg und Colijnsplaat. Die Göttin wird dabei, bis auf wenige Ausnahmen, stets als dea Nehalennia angesprochen. - außerhalb der Germania Inferior: -

Kommentar allgemein

Andanhianius Severus: römisches Namensformular ohne Praenomen
Andanhianius: einheimische Bildung, wohl germanisch und verwandt oder gar ident mit Andangianius (Kakoschke 2006, GN 79) Severus: lateinisches Cognomen, überall äußerst gängig (Kakoschke 2008, CN 2838)

ZitiervorschlagCF-GeI-428, hdl.handle.net/11471/504.50.428
LizenzCreative Commons BY-NC 4.0

Bild 1: Front, Stuart/Bogaers 2001, Taf.102, B85, Rechte vorbehalten
Bild 2: links, Stuart/Bogaers 2001, Taf.102, B85, Rechte vorbehalten