Die keltischen Götternamen der germanischen Provinzen


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Matres Mopates

CF-GeI-42

MATRIBVS

MOPATIBVS

SVIS

M · LIBERIVS

  5 VICTOR

CIVES

NERVIVS

NEG · FRV

V · S · L · M

Matribus

Mopatibus

suis

M(arcus) Liberius

  5 Victor

cives

Nervius

neg(otiator) fru(mentarius)

v(otum) s(olvit) l(ibens) m(erito)

CivitasCivitas Batavorum
Übersetzung Deutsch

Für seine Matres Mopates!
Marcus Liberius Victor, der Angehörige der civitas der Nervier und Getreidehändler, hat das Gelübde gerne und verdientermaßen erfüllt.

Übersetzung Englisch

To his Matres Mopates!
Marcus Liberius Victor, the Nervian and grain merchant, has fulfilled a vow willingly and deservedly.

Autopsienon vidimus
Lesung gründet auf: Photo
Editionen und LesungenILS 4811
CIL XIII 8725
Willems/Enckevort 2009, 128
Elektronische RessourcenHD066432 (Version vom 30. September 2014) (Epigraphische Datenbank Heidelberg)
EDCS-11100819 (zuletzt aufgerufen am 24. Februar 2020) (Epigraphik-Datenbank Clauss/Slaby)
www.trismegistos.org/text/415729 (zuletzt aufgerufen am 29. Juni 2021) (Trismegistos)
Fundort antikUlpia Noviomagus
Fundort modern Nijmegen
Fundstellein der Nähe des Flusses
Fundjahr1669
VerwahrungNijmegen, Museum Het Valkhof
InschriftträgerWeihealtar
MaterialKalkstein
Archäologische Klassifikation Aufsatzschmuck
glatt
Lineardekor
Reliefdekor
Rosette
Beschreibung Objekt

Der Altar ist vollständig erhalten. Der Sockel verschmälert sich zum Altarkörper mit dem nicht gerahmten Inschriftenfeld. Darüber, klar abgehoben durch einen sich verbreiternden Aufsatz mit profiliertem Rand, folgt die flach gehaltene, gut erkennbare Bekrönung des Altars.
Der Aufsatz wird durch ein in Stufen abgesetztes Gesims gebildet. Die eigentliche Bekrönung entspricht in ihrer Breite wieder dem Altarfeld. Die Inschrift ist nicht gerahmt. An den Seiten liegen unförmig runde polsterartige Abschlüsse (Pulvini), die miteinander verbunden sind.

Zustand Objekt vollständig
MaßeHöhe: 60,5 cm
Breite: 34,5 cm
Tiefe: - cm
Ikonografiekein Dekor vorhanden
Inschrift

Der Inschriftentext ist vollständig erhalten. In Z.3 ist „suis“ nachträglich mit kleineren Buchstaben ans Zeilenende zwischen Z. 2 und 4 eingemeißelt.
In Z.7 hedera.

Technikgemeißelt
Notabilia Varia

v.6: „cives” pro „civis”

Kommentar Götternamen

Mopates: keltisch, ‘Mères à l’Enfant’ zu “mapas ou mapatis”: ‘Kind’ (Delamarre 2001, 183). "Es könnte sich aber auch um einen vollwertigen Götternamen aus dem gallischen Wort für ‘Sohn’ handeln: *map-at-es ‘die kinderfordernden Gottheiten’ o.ä.“ (de Bernardo Stempel in Spickermann/ 2005, 141; de Bernardo Stempel 2015 zur Labialisierung des ersten Vokals in labialer Umgebung).

Vorkommen in theonymischen Formularen:

Matres Mopates:
- Germania Inferior: nur in dieser Inschrift belegt - außerhalb der Germania Inferior: -

Kommentar allgemein

Marcus Liberius Victor: tria nomina
Liberius: einheimisches Pseudogentilnomen (Kakoschke 2006, GN 665) Victor: lateinisches Cognomen, überall äußerst gängig (Kakoschke 2008, CN 3321)

cives Nervius: Die civitas Nerviorum befindet sich in der Gallia Belgica. Der Name Nervier kann keltisch sein (de Bernardo Stempel in Spickermann 2005, 140).

ZitiervorschlagCF-GeI-42, hdl.handle.net/11471/504.50.42
LizenzCreative Commons BY-NC 4.0


Bild 1: Front, EDCS-11100819, Rechte vorbehalten