<title type="main">Nehalennia CF-GeI-410 Inschriftenedition Werner Petermandl Archäologische Beschreibung und geografische Daten Astrid Schmölzer Austrian Science Fund (FWF): P 29274-G25 Institut für Antike, Fachbereich Alte Geschichte und Epigraphik, Karl-Franzens-Universität Graz Zentrum für Informationsmodellierung - Austrian Centre for Digital Humanities, Karl-Franzens-Universität Graz GAMS - Geisteswissenschaftliches Asset Management System 2022 Graz o:fercan.410 Creative Commons BY-NC 4.0 FERCAN: Fontes Epigraphici Religionum Celticarum Antiquarum Projektleitung Wolfgang Spickermann Leiden Rijksmuseum van Oudheden i 1974/9.152, 187, 216 Weihinschrift

Der obere Teil des Weihealtares konnte aus drei Fragmenten wieder zusammengesetzt werden. Die rechte Schmalseite ist schwer beschädigt. Stellenweise ist die Oberfläche des Steins von Verwitterung beeinträchtigt.Der Aufsatz mit dem Rest des mittigen Giebels und den seitlichen Pulvini ist durch ein Gesims vom Altarkörper getrennt. Oben in der Mitte beweisen Blei- und Eisenreste, dass etwas auf dem Stein befestigt war (Stuart/Bogaers 2001, 138 f.) – möglicherweise diente er als Sockel für eine Statue oder eine metallene Opferschale.

Kalkstein Weihealtar 27,5 22,0 10,0
größeres Fragment

Vom Text ist nur der obere Teil erhalten. Das Inschriftenfeld bricht unten ab.Ligatur: s. Majuskeltext

größeres Fragment
gemeißelt

Der Giebel ist mit einer Rosette verziert, die Pulvini weisen Blattdekor auf. Auf der linken Schmalseite ist die Krone eines Laubbaumes mit runden kleinen Früchten in den Blattzwischenräumen erhalten. Man kann daher von einem Lorbeerbaum sprechen. Da der untere Teil fehlt, können keine weiteren Angaben gemacht werden. Das Motiv der rechten Schmalseite dürfte dem auf der linken Seite ähnlich sein, ist aber von Verwitterung betroffen.

Aufsatzschmuck Baum Blattdekor Fragment Laubbaum Lorbeer Metallklammer Reliefdekor Reliefschmuck Rosette
Ganuenta Civitas Frisiavonum Oosterschelde bei Colijnsplaat 51.599839 3.849262 aus dem Meer geborgen non vidimusLesung gründet auf: Stuart/Bogaers
Claudius Nehalennia deae Nehalenn(iae) Nehalennia
World Geodetic System

Digitale Repräsentation konform mit EpiDoc: http://epidoc.sourceforge.net

Majuskel und Minuskel ausgeführt nach Leidener Klammersystem, Majuskel bildet Inschrift originalgetreu ab, Minuskel enthält editorische Hinzufügungen

Die keltischen Götternamen in den Inschriften der römischen Provinz Germania Inferior. Eine Fallstudie zu Religion im Kontext von Kulturkontakt und Kulturtransfer (FWF – Projekt P 29274-G25 )

Das Forschungsprojekt beabsichtigt, sämtliche keltischen Götternamen, die sich in lateinischen Inschriften der römischen Provinz Germania Inferior erhaltenen haben, zusammenzustellen und auszuwerten. Die gewählte Quellengrundlage erscheint besonders geeignet Erscheinungsformen zu untersuchen, welche auf religiöser Ebene durch das Zusammentreffen von verschiedenen kulturellen Einflüssen entstanden sind. Diese sind hier einerseits definiert durch die Verwendung der keltischen Sprache, andererseits durch die lateinische Sprache und durch Formen aus dem Inneren des Imperium Romanum, die man mit dem Etikett „römisch“ versehen kann. Das Interesse gilt dabei nicht nur religiösen, sondern auch damit verbundenen gesellschaftlichen Aspekten und den entsprechenden Mentalitäten. Doch soll damit auch zu einem verbesserten Gesamtbild der Provinzialreligion in Niedergermanien beigetragen werden. Die Abschlusspublikation wird ergänzt um einen ausführlichen sprachwissenschaftlichen Kommentar (von Patrizia de Bernardo Stempel) in der Reihe ‚Corpus - F.E.R.C.AN. (Fontes epigraphici religionum Celticarum antiquarum)‘ erscheinen.

Latein Initial Version Version 2 Version 3
Front, Stuart/Bogaers 2001, Taf.94, B55, Rechte vorbehalten links, Stuart/Bogaers 2001, Taf.94, B55, Rechte vorbehalten FERCAN
Stuart/Bogaers 2001, B55 AE 2001, 1494
EDCS-23400630zuletzt aufgerufen am 24. Februar 2020 HD047375Version vom 12. Juni 2017 www.trismegistos.org/text/209593zuletzt aufgerufen am 30. Juni 2021
DEAE NEHALENN CL · MAR
DeaeNehalenniaeClaudius Mar

Für die Göttin Nehalennia! Claudius Mar…

To the goddess Nehalennia! Claudius Mar…

ohne Ligatur – EDH

Claudius Mar…: römisches Namensformular mit fehlendem Praenomen und nicht zur Gänze erhaltenem Cognomen Claudius: italisches Gentilnomen der Kaiser Claudius und Nero, überall äußerst gängig (Kakoschke 2006, GN 327)

Nehalennia: keltisch; ‚diejenige im Salzwasser bzw. in der See‘ (de Bernardo Stempel in Spickermann 2005, 141; de Bernardo Stempel 2004)

Vorkommen in theonymischen Formularen:

Nehalennia: - Germania Inferior: Belege sind überaus häufig. Zwei Inschriften stammen aus Köln alle anderen aus Domburg und Colijnsplaat. Die Göttin wird dabei, bis auf wenige Ausnahmen, stets als dea Nehalennia angesprochen. - außerhalb der Germania Inferior: -