Die keltischen Götternamen der germanischen Provinzen

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Nehalennia

CF-GeI-401

IN · H · D · D

DEAE

NEHALEN̂NIÂE

C · CATVL̂LINIVS

  5 SECCO

NEGOTIATOR

ALLECARIVS

CIVES · TREVER

PRO · SE

10 ET · SVIS

V · L · P

In h(onorem) d(omus) d(ivinae)

deae

Nehalenniae

C(aius) Catullinius

  5 Secco

negotiator

allecarius

cives Trever

pro se

10 et suis

v(otum) l(ibens) p(osuit)

CivitasCivitas Frisiavonum
Apparatus criticusZ. 3: Nehalenniâe Staurt/Bogaers 1971; ohne Ligaturen – AE, Wierschowski, Beck, EDH
Z. 4: Gatul̂linius – Stuart/Bogaers 1971; ohne Ligatur – AE, Wierschowski, Beck, EDH
Z. 5: Seggo – Stuart/Bogaers 1971
Übersetzung Deutsch

Zur Ehre des Kaiserhauses
für die Göttin Nehalennia! Gaius Catullinius Secco, der Händler mit allec, ein Angehöriger der civitas der Treverer, hat für sich und die Seinen das Gelobte gerne aufgestellt.

Übersetzung Englisch

In honour of the Divine Household
to the goddess Nehalennia! Gaius Catullinius Secco, the merchant with allec, a member of the civitas of the Treveri, set up what he had vowed willingly for himself and his family.

Autopsienon vidimus
Lesung gründet auf: Stuart/Bogaers 2001
Editionen und LesungenStuart/Bogaers 1971, Nr.22
AE 1973, 375
Krier 1981, Nr.42
Stuart/Bogaers 2001, B44
Wierschowski 2001, Nr.19
Beck 2013, 226–227
Elektronische RessourcenHD011228 (Version vom 12. Juni 2017) (Epigraphische Datenbank Heidelberg)
EDCS-09401500 (zuletzt aufgerufen am 24. Februar 2020) (Epigraphik-Datenbank Clauss/Slaby)
www.trismegistos.org/text/208925 (zuletzt aufgerufen am 30. Juni 2021) (Trismegistos)
Fundort antikGanuenta
Fundort modern Oosterschelde bei Colijnsplaat
Fundumständeaus dem Meer geborgen
Fundjahr1970
VerwahrungLeiden, Rijksmuseum van Oudheden
Inventarnummeri 1970/12.22
InschriftträgerWeihealtar
MaterialKalkstein
Archäologische Klassifikation Aufsatzschmuck
glatt
Opferschale
Reliefdekor
Rosette
Beschreibung Objekt

Der hohe pfeilerförmige Weihealtar mit annähernd quadratischer Grundfläche ist sehr gut und komplett erhalten. Die untere Ecke rechts ist ein klein wenig ausgebrochen, daneben ist der Rest einer eisernen Krempe zu erkennen. Die Rückseite ist teilweise, die Seitenflächen vollständig verwittert.
Der Sockel ist wie das Gesims, das den Altarkörper begrenzt, profiliert und markant breiter als der Altarkörper. Der Aufsatz wird von einem mittigen Giebel und zwei Pulvini gebildet, die an der Front eine eingeritzte Rosette aufweisen.

Zustand Objekt vollständig
MaßeHöhe: 143,0 cm
Breite: 43,5 cm
Tiefe: 43,5 cm
Ikonografiekein Dekor vorhanden
Inschrift

Der Text ist vollständig erhalten. Er füllt das Inschriftenfeld nicht vollständig aus; unten bleibt ein Freiraum in der Höhe von ca. einer Zeile. Die Buchstaben der ersten Zeile sind deutlich größer als die folgenden.
Ligaturen: s. Majuskeltext.

Technikgemeißelt
Notabilia Varia

v.8: „cives” pro „civis”

Kommentar Götternamen

Nehalennia: keltisch; ‚diejenige im Salzwasser bzw. in der See‘ (de Bernardo Stempel in Spickermann 2005, 141; de Bernardo Stempel 2004)

Vorkommen in theonymischen Formularen:

Nehalennia:
- Germania Inferior: Belege sind überaus häufig. Zwei Inschriften stammen aus Köln alle anderen aus Domburg und Colijnsplaat. Die Göttin wird dabei, bis auf wenige Ausnahmen, stets als dea Nehalennia angesprochen. - außerhalb der Germania Inferior: -

Kommentar allgemein

C(aius) Catullinius Secco: tria nomina
Catullinius: einheimisches Pseudogentilnomen, abgeleitet vom lateinischen/keltischen Cognomen Cat(ull)us/Catullinus (Kakoschke 2006, GN 298) Secco: keltisches Cognomen; der Name tritt nur im keltischen Raum nördlich der Alpen auf (Kakoschke 2008, CN 2748).

allec: Fischsauce; „sauces de poisson, typique du nord de la Gaule“ (AE 2001, 1460; vgl. auch RE I 1584).

ZitiervorschlagCF-GeI-401, hdl.handle.net/11471/504.50.401
LizenzCreative Commons BY-NC 4.0

Bild 1: Front, Stuart/Bogaers 2001, Taf.89, B44, Rechte vorbehalten