Der Weihealtar ist vollständig erhalten, allerdings an der Vorderseite an verschiedenen Stellen bestoßen und verwittert. Auf der Rückseite sind oben links und unten rechts Teile abgebrochen. Die rechte Schmalseite ist stark verwittert (Stuart Bogaers 2001, 124).
Etwaiges Reliefdekor am Aufsatz ist nicht mehr erkennbar; oben liegen vier Äpfel.
Das Inschriftenfeld ist zur Gänze erhalten, doch ist der Text so stark korrodiert, dass er über große Abschnitte nicht mehr zu lesen ist. Es ist allerdings zu erkennen, dass er das Inschriftenfeld nicht ganz ausgefüllt hat. Unten blieb ein Freiraum in der Höhe von ca. 2 Zeilen.
Die rechte Schmalseite ist für eine Beschreibung zu stark verwittert. Auf der linken Seite ist ebenfalls ein Füllhorn im Blattkelch dargestellt. Es ist s-förmig geschwungen und wirkt sehr grazil. In der Mitte ist der Blattkelch gut erkennbar. Es war bis über den Rand mit runden Früchten, vermutlich Äpfeln und einem Kiefernzapfen gefüllt.
Digitale Repräsentation konform mit EpiDoc: http://epidoc.sourceforge.net
Majuskel und Minuskel ausgeführt nach Leidener Klammersystem, Majuskel bildet Inschrift originalgetreu ab, Minuskel enthält editorische Hinzufügungen
Die keltischen Götternamen in den Inschriften der römischen Provinz Germania Inferior. Eine Fallstudie zu Religion im Kontext von Kulturkontakt und Kulturtransfer (FWF – Projekt P 29274-G25 )
Das Forschungsprojekt beabsichtigt, sämtliche keltischen Götternamen, die sich in
lateinischen Inschriften der römischen Provinz Germania Inferior erhaltenen haben,
zusammenzustellen und auszuwerten. Die gewählte Quellengrundlage erscheint
besonders geeignet Erscheinungsformen zu untersuchen, welche auf religiöser Ebene
durch das Zusammentreffen von verschiedenen kulturellen Einflüssen entstanden
sind. Diese sind hier einerseits definiert durch die Verwendung der keltischen
Sprache, andererseits durch die lateinische Sprache und durch Formen aus dem
Inneren des Imperium Romanum, die man mit dem Etikett „römisch“ versehen kann. Das
Interesse gilt dabei nicht nur religiösen, sondern auch damit verbundenen
gesellschaftlichen Aspekten und den entsprechenden Mentalitäten. Doch soll damit
auch zu einem verbesserten Gesamtbild der Provinzialreligion in Niedergermanien
beigetragen werden.
Die Abschlusspublikation wird ergänzt um einen
ausführlichen sprachwissenschaftlichen Kommentar (von Patrizia de Bernardo
Stempel) in der Reihe ‚Corpus - F.E.R.C.AN. (Fontes epigraphici religionum
Celticarum antiquarum)‘ erscheinen.
Für ...?
… Gallicanus hat das Gelübde gerne und verdientermaßen erfüllt.
To ...?
… Gallicanus has fulfilled a vow willingly and deservedly.
Gallicanus: Grundsätzlich denkbar ist, dass in der Inschrift ein negotiator Gallicanus (ein Händler mit Gallien) genannt war (so Stuart/Bogaers 2001). Dann würde aber nur sehr wenig Platz für den Namen des Dedikanten zur Verfügung stehen. Aus diesem Grund ist es naheliegender, ein verlorenes Gentilnomen anzunehmen und unter Gallicanus ein Cognomen zu verstehen. Gallicanus: lateinisches Cognomen (Kakoschke 2007, CN 1373)
Vorkommen in theonymischen Formularen:
- Germania Inferior: - Germania Inferior: Belege sind überaus häufig. Zwei Inschriften stammen aus Köln alle anderen aus Domburg und Colijnsplaat. Die Göttin wird dabei, bis auf wenige Ausnahmen, stets als