<title type="main">Nehalennia CF-GeI-393 Inschriftenedition Werner Petermandl Archäologische Beschreibung und geografische Daten Astrid Schmölzer Austrian Science Fund (FWF): P 29274-G25 Institut für Antike, Fachbereich Alte Geschichte und Epigraphik, Karl-Franzens-Universität Graz Zentrum für Informationsmodellierung - Austrian Centre for Digital Humanities, Karl-Franzens-Universität Graz GAMS - Geisteswissenschaftliches Asset Management System 2022 Graz o:fercan.393 Creative Commons BY-NC 4.0 FERCAN: Fontes Epigraphici Religionum Celticarum Antiquarum Projektleitung Wolfgang Spickermann Middelburg Zeeuws Museum, Sammlung Valster GAV 1994-14 Weihinschrift

Der Weihealtar ist vollständig erhalten. Die Kanten sind leicht bestoßen, die Oberfläche stellenweise stark verwittert. Giebel und Polster sind unverziert – oben in der Mitte ist ein großer Apfel zu erkennen.Sockel und Gesims wirken wuchtig und schwer, was dem eher gesetzt wirkenden Altar zusätzlich ein etwas klobiges Aussehen verleiht. Beide sind, wie an den Seiten besser zu sehen, auf allen vier Seiten umlaufend dargestellt sowie profiliert.

Kalkstein Weihealtar 30,5 19,0 9,0
vollständig

Der Text ist bis auf Fehlstellen im linken oberen Eck vollständig erhalten.

weitgehend vollständig
gemeißelt

Auf der rechten Schmalseite ist ein einfach eingeritztes Füllhorn mit Blattkelch dargestellt. Es ist mit einem Kiefernzapfen und zwei Birnen zu beiden Seiten gefüllt. Von der blattgeschmückten Lippenkrempe hängt eine Kornähre herab. Die Ausgestaltung ist einfach und lässt jegliche Bildtiefe vermissen. Die Darstellung der linken Schmalseite ist gleich gehalten.

Apfel Aufsatzschmuck Birne Frucht Füllhorn mit Blattkelch Kornähre Pinienzapfen Reliefschmuck
Ganuenta Civitas Frisiavonum Oosterschelde bei Colijnsplaat 51.599839 3.849262 non vidimusLesung gründet auf: Stuart/Bogaers
Sabinus Superis Nehalennia [d]e[ae] Neha[l]enniae Nehalennia
World Geodetic System

Digitale Repräsentation konform mit EpiDoc: http://epidoc.sourceforge.net

Majuskel und Minuskel ausgeführt nach Leidener Klammersystem, Majuskel bildet Inschrift originalgetreu ab, Minuskel enthält editorische Hinzufügungen

Die keltischen Götternamen in den Inschriften der römischen Provinz Germania Inferior. Eine Fallstudie zu Religion im Kontext von Kulturkontakt und Kulturtransfer (FWF – Projekt P 29274-G25 )

Das Forschungsprojekt beabsichtigt, sämtliche keltischen Götternamen, die sich in lateinischen Inschriften der römischen Provinz Germania Inferior erhaltenen haben, zusammenzustellen und auszuwerten. Die gewählte Quellengrundlage erscheint besonders geeignet Erscheinungsformen zu untersuchen, welche auf religiöser Ebene durch das Zusammentreffen von verschiedenen kulturellen Einflüssen entstanden sind. Diese sind hier einerseits definiert durch die Verwendung der keltischen Sprache, andererseits durch die lateinische Sprache und durch Formen aus dem Inneren des Imperium Romanum, die man mit dem Etikett „römisch“ versehen kann. Das Interesse gilt dabei nicht nur religiösen, sondern auch damit verbundenen gesellschaftlichen Aspekten und den entsprechenden Mentalitäten. Doch soll damit auch zu einem verbesserten Gesamtbild der Provinzialreligion in Niedergermanien beigetragen werden. Die Abschlusspublikation wird ergänzt um einen ausführlichen sprachwissenschaftlichen Kommentar (von Patrizia de Bernardo Stempel) in der Reihe ‚Corpus - F.E.R.C.AN. (Fontes epigraphici religionum Celticarum antiquarum)‘ erscheinen.

Latein votum solvit libens merito Initial Version Version 2 Version 3
Front, Stuart/Bogaers 2001, Taf.81, B33, Rechte vorbehalten rechts, Stuart/Bogaers 2001, Taf.81, B33, Rechte vorbehalten FERCAN
Stuart/Bogaers 2001, B33 AE 2001, 1486
EDCS-23400616zuletzt aufgerufen am 24. Februar 2020 HD047368Version vom 12. Juni 2017 www.trismegistos.org/text/209586zuletzt aufgerufen am 30. Juni 2021
E NEHA ENNIAE ABINVS SVPERIS V S L M
Deae NehalenniaeSabinusSuperisvotum solvit libens merito

Für die Göttin Nehalennia! Sabinus, der Sohn des Super, hat das Gelübde gerne und verdientermaßen erfüllt.

To the goddess Nehalennia! Sabinus, the son of Super, has fulfilled a vow willingly and deservedly.

[D]e[âe] – Stuart/Bogaers; De[ae] –AE; Zeilenwechsel nach De[ae] – EDH v.3: Sabinus – AE, EDH Superis (filius) – AE

Sabinus Superis: einheimisches Namensformular mit Angabe des Namens des Vaters im Genetiv (hier offenbar in einer falschen Genetivform) Sabinus: überall gängiges lateinisches (ethnisches) Cognomen (Kakoschke 2008, CN 2631) Super: lateinisches Cognomen; der Name tritt u.a. verstärkt in der Germania Inferior auf (Kakoschke 2008, CN 2970).

v.4: „Superis” pro „Superi”

Nehalennia: keltisch; ‚diejenige im Salzwasser bzw. in der See‘ (de Bernardo Stempel in Spickermann 2005, 141; de Bernardo Stempel 2004)

Vorkommen in theonymischen Formularen:

Nehalennia: - Germania Inferior: Belege sind überaus häufig. Zwei Inschriften stammen aus Köln alle anderen aus Domburg und Colijnsplaat. Die Göttin wird dabei, bis auf wenige Ausnahmen, stets als dea Nehalennia angesprochen. - außerhalb der Germania Inferior: -