<title type="main">Rhenus CF-GeI-391 Inschriftenedition Werner Petermandl Archäologische Beschreibung und geografische Daten Astrid Schmölzer Austrian Science Fund (FWF): P 29274-G25 Institut für Antike, Fachbereich Alte Geschichte und Epigraphik, Karl-Franzens-Universität Graz Zentrum für Informationsmodellierung - Austrian Centre for Digital Humanities, Karl-Franzens-Universität Graz GAMS - Geisteswissenschaftliches Asset Management System 2022 Graz o:fercan.391 Creative Commons BY-NC 4.0 FERCAN: Fontes Epigraphici Religionum Celticarum Antiquarum Projektleitung Wolfgang Spickermann Utrecht Universitätsbibliothek Weihinschrift

Es handelt sich um einen Weihealtar. Weitere Informationen sind in der Literatur nicht zu finden (Janssen 1846, 18).

Kalkstein Weihealtar

Von Zangemeister (CIL) wurde nur noch ein Teil des Inschriftentextes gesehen, der andere Teil ist handschriftlich überliefert. Der Text hat Lücken – insbesondere durch Rasur – dürfte aber von Anfang bis Ende erhalten sein.Ligaturen: s. Majuskeltext. Besondere Zeichen: Am Ende von Z.5 findet sich ein kleines O über das N geschrieben.

größere Fehlstelle/n

An einer Schmalseite war ein Füllhorn in Relief dargestellt, allerdings existiert keine weitere Beschreibung davon in der Literatur (Janssen 1846, 18).

Füllhorn Reliefschmuck
Fectio Civitas Canninefatium 218–222 Wiltenburg

bei der damals schon verschwundenen St. Paulus-poort der Stadt

52.064452 5.178179
non vidimusLesung gründet auf: CIL
Elagabal Rhenus Rheno Rhenus Genius huius loci Iuno Regina Iupiter Optimus Maximus Minerva Sancta Neptunus Oceanus legatus Augusti legionis legio I Minervia Antoniniana Pia Fidelis
World Geodetic System

Digitale Repräsentation konform mit EpiDoc: http://epidoc.sourceforge.net

Majuskel und Minuskel ausgeführt nach Leidener Klammersystem, Majuskel bildet Inschrift originalgetreu ab, Minuskel enthält editorische Hinzufügungen

Die keltischen Götternamen in den Inschriften der römischen Provinz Germania Inferior. Eine Fallstudie zu Religion im Kontext von Kulturkontakt und Kulturtransfer (FWF – Projekt P 29274-G25 )

Das Forschungsprojekt beabsichtigt, sämtliche keltischen Götternamen, die sich in lateinischen Inschriften der römischen Provinz Germania Inferior erhaltenen haben, zusammenzustellen und auszuwerten. Die gewählte Quellengrundlage erscheint besonders geeignet Erscheinungsformen zu untersuchen, welche auf religiöser Ebene durch das Zusammentreffen von verschiedenen kulturellen Einflüssen entstanden sind. Diese sind hier einerseits definiert durch die Verwendung der keltischen Sprache, andererseits durch die lateinische Sprache und durch Formen aus dem Inneren des Imperium Romanum, die man mit dem Etikett „römisch“ versehen kann. Das Interesse gilt dabei nicht nur religiösen, sondern auch damit verbundenen gesellschaftlichen Aspekten und den entsprechenden Mentalitäten. Doch soll damit auch zu einem verbesserten Gesamtbild der Provinzialreligion in Niedergermanien beigetragen werden. Die Abschlusspublikation wird ergänzt um einen ausführlichen sprachwissenschaftlichen Kommentar (von Patrizia de Bernardo Stempel) in der Reihe ‚Corpus - F.E.R.C.AN. (Fontes epigraphici religionum Celticarum antiquarum)‘ erscheinen.

Latein in honorem domus divinae pro salute domini aram dicavit Initial Version Version 2 Version 3
FERCAN
CIL XIII 8811
EDCS-11100901zuletzt aufgerufen am 24. Februar 2020 www.trismegistos.org/text/415805zuletzt aufgerufen am 26. Juli 2021
O VNA IVNONI REGINAE · ET · MINERVAE SANCTAE GENIO · HV IVSQVE LOCI · NEPTVNO OCEANO ET RHENO · DIS OMNIBVS · DEABVSQVE PRO SALVTE DMN MAR CI ANTONINI LEGLEG I M P F VIT
In honorem domus divinae Iovi Optimo Maximo IunoniReginae et Minervaesanctae Genio huiusque loci NeptunoOceano et Rheno disomnibus deabusquepro salute domini Marci Aurelii AntoniniPii Felicis Augusti divi AntoniniMagni filii divi Severi nepotislegatus Augusti nostri legionisI Minerviae Antoninianae Piae Fidelisaram dicavit

Zur Ehre des Kaiserhauses für Iupiter Optimus Maximus, Iuno Regina und Minerva Sancta, den Genius dieses Ortes, Neptunus, Oceanus und Rhenus und alle Götter und Göttinnen! Für das Heil des Herrn Marcus Aurelius Antoninus Pius Felix Augustus, des Sohnes des vergöttlichten Antoninus Magnus, des Enkels des vergöttlichten Severus, hat … der legatus unseres Augustus der legio I Minervia Antoniniana Pia Fidelis den Altar geweiht.

In honour for the Divine Household to Iupiter Optimus Maximus, Iuno Regina und Minerva Sancta, the Genius of this place, Neptunus, Oceanus and Rhenus and all gods and goddesses! As a gift for the welfare of the lord Marcus Aurelius Antoninus Pius Felix Augustus, the son of the divinized Antoninus Magnus, the grandson of the divinized Severus, … the legatus of our Augustus of the legio I Minervia Antoniniana Pia Fidelis dedicated the altar.

unterstrichene Buchstaben in dieser und den folgenden Zeilen wurden schon vom CIL nicht mehr gesehen [[[Aurelli Antonini]]] – CIL

Marcus Aurelius Antoninus Pius Felix Augustus, des Sohnes des vergöttlichten Antoninus Magnus: Elagabal

legio I Minervia Antoniniana Pia Fidelis: Die Legion war ab 83 n.Chr. in Bonn stationiert. Nach 89 n.Chr. erhielt sie (wie auch die anderen 3 niedergermanischen Legionen) den Titel Pia Fidelis Domitiana. Domitiana wurde 96 n.Chr. wieder gestrichen (Stein 1932, 100–106). Der Ehrennamen Antoniniana wurde unter Caracalla und Elagabal verwendet (Stein 1932, 116).

Rhenus: keltischer Name des Flusses Rhein, aus dem indogermanischen *Rei-no-s ‚der Fließende‘ (de Bernardo Stempel in Galsterer/Schäfer/de Bernardo Stempel 2017, 494; Delamarre 2007, 153)

Vorkommen in theonymischen Formularen:

Rhenus: - Germania Inferior: Der Göttername ist 3 x mit diesem theonymischen Formular bezeugt. - außerhalb der Germania Inferior: -

flumen Rhenus: - Germania Inferior: Der Göttername wird 1 x als flumen Rhenus (CF-GeI-389) angesprochen. - außerhalb der Germania Inferior: In Raetien ist flumen Rhenus (CIL XIII 5255) inschriftlich belegt.

Rhenus Pater: - Germania Inferior: - - außerhalb der Germania Inferior: In der Germania Superior ist Rhenus Pater (AE 1969/70, 434) inschriftlich belegt.