Die keltischen Götternamen der germanischen Provinzen

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Suleviae

CF-GeI-39

SVLE[.]IS · DO

MEST[.]CIS · SV

IS · FAB[.] · IANV̂A

RIVS · BELLA

  5 TOR IVLLVS

L M

Sule[v]is do-

mest[i]cis su-

is Fab[i] Ianua-

rius Bella-

  5 tor Iullus

l(ibentes) m(erito)

CivitasCCAA
Apparatus criticusZ. 1: unterstrichene Teile heute nicht mehr erhalten
Z. 2: unterstrichene Teile heute nicht mehr erhalten
Z. 3: unterstrichene Teile heute nicht mehr erhalten; ohne Ligatur – ILS, Galsterer/Galsterer 2010, KIK 2012, EDH
Z. 4: rius [et] – CIL, ILS, Galsterer/Galsterer 1975, Galsterer/Galsterer 2010, Nr.200, KIK 2012, Nr.207, EDH
Z. 5: tor [et] – CIL, ILS, Galsterer/Galsterer 1975, Galsterer/Galsterer 2010, Nr.200, KIK 2012, Nr.207, EDH; Iullus – EDH
Z. 6: L [L] M – CIL; l(ibentes) [l(laeti)] m(erito), Galsterer/Galsterer 1975, Galsterer/Galsterer 2010, KIK 2012
Übersetzung Deutsch

Für ihre familienverbundenen Suleviae!
Die Fabier Ianuarius, Bellator und Iullus gerne und verdientermaßen.

Übersetzung Englisch

To their family bound Suleviae!
The Fabians Ianuarius, Bellator and Iullus willingly and deservedly.

Autopsievidimus (24.9.2018) und CIL
Editionen und LesungenCIL XIII 12056
ILS 9321
Galsterer/Galsterer 1975, Nr.140
Galsterer/Galsterer 2010, Nr.200
KIK 2012, Nr.207
Elektronische RessourcenHD023600 (Version vom 4. Dezember 2017) (Epigraphische Datenbank Heidelberg)
EDCS-12800078 (zuletzt aufgerufen am 24. Februar 2020) (Epigraphik-Datenbank Clauss/Slaby)
www.trismegistos.org/text/209286 (zuletzt aufgerufen am 29. Juni 2021) (Trismegistos)
Fundort antikCCAA
Fundort modern Köln
FundstelleAachener Straße
Fundumständebei einer Ausgrabung um 1905
VerwahrungKöln, Römisch-Germanisches Museum
Inventarnummer74409
InschriftträgerWeihestein
MaterialKalkstein
Archäologische Klassifikation Fragment
Rahmen
tabula ansata
Beschreibung Objekt

Das erhaltene Fragment ist aus drei Stücken zusammengefügt. Das linke Bruchstück weist Verdunkelungen auf.
Es sind Spuren einer Rahmung am rechten und linken Rand erhalten. Möglicherweise handelt es sich um eine tabula ansata. Es ist keine weitere Beschreibung zu Form und Gestaltung möglich, da zu wenig erhalten.

Zustand Objekt größeres Fragment
MaßeHöhe: 22,5 cm
Breite: 45,0 cm
Tiefe: 12,0 cm
Die Maße sind die des heute noch erhalten Fragments.
Ikonografiekeine Beschreibung möglich
Inschrift

CIL und ILS haben oberhalb der erhaltenen Inschrift noch zweieinhalb Zeilen mehr gelesen. Damit scheint der Anfang der Inschrift erfasst worden zu sein. Heute ist das aus drei zusammengeklebten Teilen bestehende Inschriftenfeld nur mehr ab Z.3, jedoch in voller Breite erhalten. Dass die letzte erhaltene Zeile das Ende des Inschriftentextes darstellt, ist aus inhaltlichen Gründen anzunehmen. Im erhaltenen Bereich der mittleren Bruchstelle weist nichts auf verlorene Textteile hin.
Ligatur: s. Majuskeltext

Technikgemeißelt
Buchstabenhöhe (cm)3,5 cm
Kommentar Götternamen

Suleviae: keltisch; etymologische Bedeutung ‚die gut Lenkenden‘ (de Bernardo Stempel in Spickermann 2005, 141); so schon Fleuriot (1997, 162–63)

Vorkommen in theonymischen Formularen:

Suleviae:
- Germania Inferior: insgesamt 5x bezeugt (CF-GeI-36 bis CF-GeI-40). In dieser Inschrift werden sie als Suleviae domesticae suae bezeichnet. - außerhalb der Germania Inferior: bezeugt in Rom und folgenden Provinzen: Belgica, Britannia, Dacia, Gallia Narbonnensis, Germania Superior, Lugdunensis, Noricum, Pannonia Inferior, Raetia

Matres Suleviae:
- Germania Inferior: bislang keine Belege. Die Tatsache, dass das theonymische Formular Matres Suleviae in Rom und in Britannien bezeugt ist, gibt jedoch zu der Vermutung Anlass, dass Suleviae et Matres (CF-GeI-37) wie auch – falls echt – Matres et Suleviae (CF-GeI-36) nicht zwei unterschiedliche pluralische Gottheiten ansprechen, sondern als eine Erscheinungsform von Matres zu verstehen sind. - außerhalb der Germania Inferior: in Rom und in Britannien bezeugt

Kommentar allgemein

Fabius: äußerst gängiges italisches Gentile – Kakoschke (2006) GN 463; die drei in der Inschrift genannten Fabier führen die Cognomina Ianuarius, Bellator und Iullus. Praenomina werden keine genannt.

Ianuarius: Kakoschke (2007, CN 1560): überall gängiges lateinisches Cognomen

Bellator: Cognomen, lateinisch oder keltisch; die Verteilung weist jedoch auf keltischen Hintergrund hin (Kakoschke 2007, CN 485).

Iullus: Cognomen, keltisch (Kakoschke 2007, CN 1638)

ZitiervorschlagCF-GeI-39, hdl.handle.net/11471/504.50.39
LizenzCreative Commons BY-NC 4.0

Bild 1: Front, EDCS-12800078 (RGM Köln), Rechte vorbehalten
Bild 2: Front, FercanGermaniaInferior, CC BY-NC