<title type="main">Nehalennia CF-GeI-363 Inschriftenedition Werner Petermandl Archäologische Beschreibung und geografische Daten Astrid Schmölzer Austrian Science Fund (FWF): P 29274-G25 Institut für Antike, Fachbereich Alte Geschichte und Epigraphik, Karl-Franzens-Universität Graz Zentrum für Informationsmodellierung - Austrian Centre for Digital Humanities, Karl-Franzens-Universität Graz GAMS - Geisteswissenschaftliches Asset Management System 2022 Graz o:fercan.363 Creative Commons BY-NC 4.0 FERCAN: Fontes Epigraphici Religionum Celticarum Antiquarum Projektleitung Wolfgang Spickermann Middelburg Zeeuws Museum, Sammlung Valster (GAV); Leiden, Rijksmuseum van Oudheden (RMO) GAV 1994-7 (Oberteil), i RMO i 1974/9.128 (Unterteil) Weihinschrift

Der Weihealtar ist in zwei nicht aneinanderpassenden Fragmenten erhalten. Der untere Teil ist besonders an der Vorderseite stark verwittert. Der obere Teil samt Aufsatzschmuck und Reliefdekor ist gut erhalten. Der Aufsatz besteht aus einer einfachen Platte, darüber das mittige Giebelchen und die seitlichen Pulvini. Oben liegen zwei Äpfel.Die rechte Schmalseite hat sich aufgrund von Verwitterung nicht erhalten.

Kalkstein Weihealtar 18,0 19,0 10,0 23,0 19,0 14,0
mehrere Fragmente

Der Inschriftentext ist auf zwei nicht anpassenden Fragmenten erhalten. Es ist unklar, ob dazwischen eine Zeile verloren gegangen ist oder nicht. Das erhaltenen Formular der Inschrift deutet eher darauf hin, dass nichts fehlt. Die Buchstaben der ersten Zeile sind deutlich größer als die folgenden.Ligatur: s. Majuskeltext

unklar
gemeißelt

Der Giebel ist mit einer Rosette verziert. Die Pulvini sind mit Rosetten und Blattdekor versehen. Die linke Schmalseite ist durch den Ausbruch beschädigt und an der linken Seite des unteren Teils stark verwittert. Der nackte Mann steht im Kontrapost mit linkem Stand- und rechtem Spielbein. Er hat lockiges kurzes Haar und einen Vollbart. In der rechten Hand scheint er einen Palmzweig wie eine Art Zepter zu halten.

Apfel Aufsatzschmuck Blattdekor Fragment Frucht Gottheit Hercules männliche Figur menschliche Figur Palmzweig Reliefdekor Rosette Zweig
Ganuenta Civitas Frisiavonum Oosterschelde bei Colijnsplaat 51.599839 3.849262 aus dem Meer geborgen non vidimusLesung gründet auf: Stuart/Bogaers 2001
Nehalennia deae Nehalen[---] Nehalennia
World Geodetic System

Digitale Repräsentation konform mit EpiDoc: http://epidoc.sourceforge.net

Majuskel und Minuskel ausgeführt nach Leidener Klammersystem, Majuskel bildet Inschrift originalgetreu ab, Minuskel enthält editorische Hinzufügungen

Die keltischen Götternamen in den Inschriften der römischen Provinz Germania Inferior. Eine Fallstudie zu Religion im Kontext von Kulturkontakt und Kulturtransfer (FWF – Projekt P 29274-G25 )

Das Forschungsprojekt beabsichtigt, sämtliche keltischen Götternamen, die sich in lateinischen Inschriften der römischen Provinz Germania Inferior erhaltenen haben, zusammenzustellen und auszuwerten. Die gewählte Quellengrundlage erscheint besonders geeignet Erscheinungsformen zu untersuchen, welche auf religiöser Ebene durch das Zusammentreffen von verschiedenen kulturellen Einflüssen entstanden sind. Diese sind hier einerseits definiert durch die Verwendung der keltischen Sprache, andererseits durch die lateinische Sprache und durch Formen aus dem Inneren des Imperium Romanum, die man mit dem Etikett „römisch“ versehen kann. Das Interesse gilt dabei nicht nur religiösen, sondern auch damit verbundenen gesellschaftlichen Aspekten und den entsprechenden Mentalitäten. Doch soll damit auch zu einem verbesserten Gesamtbild der Provinzialreligion in Niedergermanien beigetragen werden. Die Abschlusspublikation wird ergänzt um einen ausführlichen sprachwissenschaftlichen Kommentar (von Patrizia de Bernardo Stempel) in der Reihe ‚Corpus - F.E.R.C.AN. (Fontes epigraphici religionum Celticarum antiquarum)‘ erscheinen.

Latein votum solvit libens merito Initial Version Version 2 Version 3
Front, Stuart/Bogaers 2001, Taf.58, B6, Rechte vorbehalten links, Stuart/Bogaers 2001, Taf.58, B6, Rechte vorbehalten FERCAN
Stuart/Bogaers 2001, B6 AE 2001, 1471
EDCS-23400597zuletzt aufgerufen am 24. Februar 2020 HD047354Version vom 3. Februar 2016 www.trismegistos.org/text/209572zuletzt aufgerufen am 30. Juni 2021
DEAE NEHALEN ACCEPTIV ASSVS V · S · L · M
DeaeNehalenAcceptiusassusvotum solvit libens merito

Für die Göttin Nehalen…! … Acceptius …assus hat das Gelübde gerne und verdientermaßen erfüllt.

To the goddess Nehalen…! … Acceptius …assus has fulfilled a vow willingly and deservedly.

Nehalen[niae] – AE; Nehalen[niae], ohne Ligatur – EDH Iassus – AE; Raepsaet-Charlier 2003, 296; EDH; [B]assus – Stuart/Bogaers

Acceptius: einheimisches Pseudogentilnomen, abgeleitet vom lateinischen Cognomen Acceptus; der Namen tritt vor allem im Rheinland auf, aber auch in der Belgica (Kakoschke 2006, GN 6).

Nehalen…: Rest von Nehalennia oder einer Variante: keltisch; ‚diejenige im Salzwasser bzw. in der See‘ (de Bernardo Stempel in Spickermann 2005, 141; de Bernardo Stempel 2004)

Vorkommen in theonymischen Formularen:

Nehalennia: - Germania Inferior: Belege sind überaus häufig. Zwei Inschriften stammen aus Köln alle anderen aus Domburg und Colijnsplaat. Die Göttin wird dabei, bis auf wenige Ausnahmen, stets als dea Nehalennia angesprochen. - außerhalb der Germania Inferior: -