Die keltischen Götternamen der germanischen Provinzen


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Nehalennia

CF-GeI-340

DE[---]

N̂EHALENN[---]

[.]Ị[---]

ẸṢ Ṛ[.]C̣[---] CONṢ

De[ae]

Nehalenn[iae]

[.]I[-- ob merc-]

es r[e]c[te] cons(ervatas)

CivitasCivitas Frisiavonum
Apparatus criticusZ. 2: ohne Ligatur – EDH
Z. 4: cons- und eine Fortsetzung [servatas] in einer weiteren nicht erhaltenen v.5 – Stuart/Bogaers 2001, AE, EDH
Übersetzung Deutsch

Für die Göttin Nehalennia!
… wegen der Wohlbehaltenheit der Ware.

Übersetzung Englisch

To the goddess Nehalennia!
… due to the undamaged goods.

Autopsienon vidimus
Lesung gründet auf: Stuart/Bogaers 2001
Editionen und LesungenStuart/Bogaers 2001, A42
AE 2001, 1462
Elektronische RessourcenHD047346 (Version vom 12. Juni 2017) (Epigraphische Datenbank Heidelberg)
EDCS-23400583 (zuletzt aufgerufen am 24. Februar 2020) (Epigraphik-Datenbank Clauss/Slaby)
www.trismegistos.org/text/209564 (zuletzt aufgerufen am 30. Juni 2021) (Trismegistos)
Fundort antikGanuenta
Fundort modern Oosterschelde bei Colijnsplaat
Fundumständeaus dem Meer geborgen
Fundjahr1970
VerwahrungLeiden, Rijksmuseum van Oudheden
Inventarnummeri 1970/12.43; i 1974/90 und 99
InschriftträgerAedicula-Altar
MaterialKalkstein
Archäologische Klassifikation Apfel
Aufsatzschmuck
Bank
Baum
Birne
Delphin
Fisch
Frucht
Götterbild
Laubbaum
Obstkorb
Reliefschmuck
Tier
Beschreibung Objekt

Der Aedicula-Altar ist aus drei Bruchstücken zusammengesetzt worden. Die Lücke zwischen dem oberen und mittleren Teil, die sich durch den unteren Bereich der Nische zieht, wurde ausgefüllt, während der untere Teil lückenlos anschließt. Die Oberflächen sind verwittert, die Teile entlang der Bruchkanten abgeschliffen. Reliefdekor am Aufsatz und der Bekrönung ist nicht mehr erkennbar. Auf der flachen Oberseite mit kleiner Giebelspitze vorne und hinten liegen vorne links und rechts und in der Mitte ein Apfel, hinten rechts eine Birne und hinten links ist die Frucht nicht mehr erhalten.

Zustand Objekt weitgehend vollständig
MaßeHöhe: - | Breite: 44,0 cm
Breite: 44,0 cm
Tiefe: 20,5 cm
Ikonografie Nehalennia sitzt in der rechteckigen Nische auf einer Bank (Stuart/Bogaers 2001, 80 f.). Links und rechts von ihr stehen, mit den Schwanzflossen nach oben, zwei delphinartige Fische. Mit der linken Hand umfasst die Göttin den Schwanz des linken Delphins (wie eine Art Zepter). Nehalennia trägt einen langen Mantel; gut erkennbar ist auch die Pelerine, die ihr bis zu den angewinkelten Oberarmen reicht. Auf Höhe ihrer Knie ist das Bildnis durch den Bruch zerstört. Erkennbar ist am unteren Ende nur das Gewand. Auf der linken Seite im Eck der Nische scheint der Obstkorb zu stehen. Die rechte Seite ist ausgebrochen. Auf der Rückseite ist ein rechteckiges Feld mit einer oben mittig ausgeformten Rundung in den Stein eingetieft. In diesen Rahmen ist ein Laubbaum eingepasst. Das Relief ist relativ flach und einfach gearbeitet, dazu kommen noch die schlecht erhaltene Oberfläche sowie die Zerstörung durch die Bruchlinien. Erkennbar ist eine ausgreifende vielblättrige Baumkrone und der gerade Stamm, aus dessen Mitte nach rechts hin ein Aststumpf aufragt. Auf der linken Schmalseite, die rechts ausgebrochen und ebenfalls stark verwittert und durch die Brüche beschädigt ist, ist ein Baum zu erkennen. Der Stamm ist dünn und gerade, die Blätter sind nur mehr in Umrissen zu erahnen. Die genaue Ausgestaltung ist nicht mehr nachvollziehbar. Die rechte Schmalseite zeigt ebenfalls einen Baum; die Darstellung ähnelt der linken Seite.
Inschrift

Das mit linkem, rechtem und oberem Rand erhaltene Inschriftenfeld ist unten abgebrochen.
Dass noch eine weitere jetzt verlorene Zeile vorhanden war, wird angenommen, ist aber nicht zwingend. Der erhaltene Text ist stark korrodiert.Ligatur: s. Majuskeltext

Technikgemeißelt
Kommentar Götternamen

Nehalennia: keltisch; ‚diejenige im Salzwasser bzw. in der See‘ (de Bernardo Stempel in Spickermann 2005, 141; de Bernardo Stempel 2004)

Vorkommen in theonymischen Formularen:

Nehalennia:
- Germania Inferior: Belege sind überaus häufig. Zwei Inschriften stammen aus Köln alle anderen aus Domburg und Colijnsplaat. Die Göttin wird dabei, bis auf wenige Ausnahmen, stets als dea Nehalennia angesprochen. - außerhalb der Germania Inferior: -

ZitiervorschlagCF-GeI-340, hdl.handle.net/11471/504.50.340
LizenzCreative Commons BY-NC 4.0


Bild 1: Front, Stuart/Bogaers 2001, Taf.33, A42, Rechte vorbehalten
Bild 2: links, Stuart/Bogaers 2001, Taf.33, A42, Rechte vorbehalten
Bild 3: Rückseite, Stuart/Bogaers 2001, Taf.117, A42, Rechte vorbehalten