Die keltischen Götternamen der germanischen Provinzen


« zurück zur KategorieTEI

Nehalennia

CF-GeI-330

[.]EAE

[---]ENNIÂE

[---]VS · FEṆ

[---]Ṣ · L · M

[D]eae

[Nehal]enniae

[---]us Fen-

[---]s l(ibens) m(erito)

CivitasCivitas Frisiavonum
Apparatus criticusZ. 2: ohne Ligatur – EDH
Übersetzung Deutsch

Für die Göttin Nehalennia!
…us Fen… gerne und verdientermaßen.

Übersetzung Englisch

To the goddess Nehalennia!
…us Fen… willingly and deservedly.

Autopsienon vidimus
Lesung gründet auf: Stuart/Bogaers
Editionen und LesungenStuart/Bogaers 2001, A21
AE 2001, 1454
Elektronische RessourcenHD047338 (Version vom 12. Juni 2017) (Epigraphische Datenbank Heidelberg)
EDCS-23400571 (zuletzt aufgerufen am 24. Februar 2020) (Epigraphik-Datenbank Clauss/Slaby)
www.trismegistos.org/text/209556 (zuletzt aufgerufen am 30. Juni 2021) (Trismegistos)
Fundort antikGanuenta
Fundort modern Oosterschelde bei Colijnsplaat
Fundumständeaus dem Meer geborgen
Fundjahr1974
VerwahrungLeiden, Rijksmuseum van Oudheden (RMO); Middelburg, Koninklijk Zeeuwsch Genootschap der Wetenschappen (GA)
InventarnummerRMO i 1974/9.95, 135, 191, 200, 221; GA 1994-108
InschriftträgerAedicula-Altar
MaterialKalkstein
Archäologische Klassifikation Apfel
Architektur
Aufsatzschmuck
Bank
Birne
Blattdekor
Blumenstrauß
Fragment
Frucht
gebrochener Giebel
Götterbild
Hund
Kornähre
Muschelnische
Obstkorb
Obstschale
Pilaster
Pinienzapfen
Rahmen
Reliefdekor
Reliefschmuck
Rosette
Tier
Füllhorn mit Blattkelch
Beschreibung Objekt

Der Aedicula-Altar ist insgesamt in sechs Fragmenten erhalten geblieben, die teilweise aneinanderpassen. Das größte Fragment macht fast zwei Drittel des gesamten Objektes aus.
Die Nische ist architektonisch gestaltet. Die Pilaster sind glatt und ohne Basis, oben schließt direkt das Gebälk an. Die Nischendecke ist mit einer Muschel mit gezacktem Rand, der in Knöpfen endet, verziert. Die Bekrönung ist teilweise rechts abgebrochen. Zwischen den beiden Pulvini befinden sich links der Rest eines Apfels, rechts eine Birne (Stuart/Bogaers 2001, 68).Die Relieffelder waren durch eine schmale Leiste gerahmt und sind teilweise durch Ausbrüche beschädigt.

Zustand Objekt größere Fehlstelle/n
MaßeHöhe: 71,0 cm
Breite: 42,5 cm
Tiefe: 20,0 cm
IkonografieDie Pulvini waren ursprünglich mit Rosettendekor versehen, wie links noch erkennbar. Nehalennia ist auf einer Bank mit Armlehnen sitzend dargestellt. Ihr Kopf ist leicht verwittert und bestoßen, daher ist unklar, ob sie eine Haube trägt oder nicht. Über ihrem langen Mantel, der ihr über die Arme auf die Knie fällt, trägt sie eine Pelerine, die ihr bis zu den angewinkelten Armen reicht. Das darunterliegende Kleid ist bodenlang. In ihrer rechten Hand am rechten Knie hält sie eine kleine Obstschale. Darauf scheint sie mit der linken Hand ein Büschel Pflanzen oder einen Blumenstrauß zu legen. Links neben ihr ist in Umrissen der Hund zu erkennen, der ihr seinen Kopf zuwendet. Rechts steht ein auffallend niedriger Obstkorb mit klar erkennbarem Geflecht und hoch aufgeschichteten, relativ großen Früchten. Die rechte Schmalseite zeigt ein beschädigtes Relief eines Füllhorns mit Blattkelch. Es ist mit Früchten gefüllt – zu erkennen sind links eine Birne und in der Mitte ein Kiefernzapfen. Vom Rand hängt eine Kornähre herab. Auf der linken Schmalseite findet sich eine idente Darstellung.
Inschrift

Der Inschriftentext ist nur teilweise erhalten. Die Ergänzungen auf der rechten Seite bleiben in den unteren beiden Zeilen unklar. In Z.4 könnte das S auch als s(olvit) aufzulösen sein.
Ligatur: s. Majuskeltext

Technikgemeißelt
Kommentar Götternamen

Nehalennia: keltisch; ‚diejenige im Salzwasser bzw. in der See‘ (de Bernardo Stempel in Spickermann 2005, 141; de Bernardo Stempel 2004)

Vorkommen in theonymischen Formularen:

Nehalennia:
- Germania Inferior: Belege sind überaus häufig. Zwei Inschriften stammen aus Köln alle anderen aus Domburg und Colijnsplaat. Die Göttin wird dabei, bis auf wenige Ausnahmen, stets als dea Nehalennia angesprochen. - außerhalb der Germania Inferior: -

Kommentar allgemein

…us Fen…: Dabei handelt es sich mit einiger Sicherheit Reste des Namens des Dedikanten, doch ist eine einigermaßen gesicherte Ergänzung nicht möglich.

ZitiervorschlagCF-GeI-330, hdl.handle.net/11471/504.50.330
LizenzCreative Commons BY-NC 4.0


Bild 1: Front, Stuart/Bogaers 2001, Taf.19, A21, Rechte vorbehalten
Bild 2: rechts, Stuart/Bogaers 2001, Taf.19, A21, Rechte vorbehalten