Die keltischen Götternamen der germanischen Provinzen


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Matronae Vatviae

CF-GeI-316

MATRON̂IS

V̂ATVIMS

SVPER · QV̂AR

IONIS · T + T

  5 QV̂ARTION̂IS

Matronis

Vatvims

Super Quar[t]-

ionis t + t

  5 Quartionis

CivitasCCAA
Übersetzung Deutsch

Für die Matronae Vatviae!
Super, Sohn des Quartio … des Quartio.

Übersetzung Englisch

To the Matronae Vatviae!
Super, son of Quartio … of Quartio.

Autopsienon vidimus
Lesung gründet auf: CIL
Editionen und LesungenCIL XIII 8510
Elektronische RessourcenEDCS-11100604 (zuletzt aufgerufen am 24. Februar 2020) (Epigraphik-Datenbank Clauss/Slaby)
www.trismegistos.org/text/415527 (zuletzt aufgerufen am 26. Juli 2021) (Trismegistos)
Fundort modern Lipp-Bedburg
Fundstellean der Nordseite der Kirche zwischen den Basen zweier Rundbögen
Fundumständevermauert und überwachsen
Verwahrungverschollen
InschriftträgerWeihestein
MaterialSandstein
Archäologische Klassifikation Abschrift
Beschreibung Objekt

Die untere Hälfte ist eingemauert und nicht mehr zu sehen, soll aber nach Berichten Anwesender zufolge verwittert sein und keine Inschrift mehr aufweisen (Fuss 1884, 223 f.). Aufgrund des Erhaltungszustandes ist keine Beschreibung von Form und Gestaltung möglich.

Zustand Objekt unklar
MaßeHöhe: 34,0 cm
Breite: 40,0 cm
Ikonografiekeine Beschreibung möglich
Inschrift

Ligaturen: s. Majuskeltext. Besondere Zeichen: In Z.1 und Z.4 findet sich eine Ligatur von N und I mit erhöhter rechter senkrechter Haste.

Notabilia Varia

v.2: „Vatvims” pro „Vatviis”

Kommentar Götternamen

Vatviae: keltisch, ,die der Prophezeiungen‘ (Delamarre 2007, 191, 235); anders: germanisch, in Zusammenhang gebracht mit dem Wortfeld für ,Wasser‘ (Gutenbrunner 1936, 164f.)

Vorkommen in theonymischen Formularen:

Matronae Vatviae:
- Germania Inferior: Das theonymische Formular stellt die zumeist belegte Form dar. In der hier besprochenen Inschrift findet sich die germanische Endung -ims für den Dativ Plural (wie auch in CF-GeI-314, 317–319 und vermutlich 310). - außerhalb der Germania Inferior: -

Matronae Vatviae Nersihenae:
- Germania Inferior: Das theonymische Formular ist lediglich in CF-GeI-311 belegt. Nersiahenae wurde auf den Flussnamen Niers zurückgeführt (Neumann 1987, 110; Derks 1998, 123). - außerhalb der Germania Inferior: -

Vatviae:
- Germania Inferior: Für dieses eingliedrige theonymische Formular kann nur auf CF-GeI-310 verwiesen werden, doch ist zumindest in Erwägung zu ziehen, dass dort ein vorausgehendes „Matronis“ abgebrochen ist. - außerhalb der Germania Inferior: -

Vatviae Berchliachenae:
- Germania Inferior: Für dieses theonymische Formular kann lediglich CF-GeI-284 als Beleg gelten. Ähnlich wie bei den Matronae Vatviae Nersihenae (CF-GeI-311) könnte es sich bei Berchliachenae um einen von einer Örtlichkeit hergeleiteten Beinamen handeln (Nesselhauf-Lieb 1959, zu Nr.236), doch könnten darunter auch zwei eigenständige theonymische Formulare – Vatviae und Berchliachenae – zu verstehen sein. - außerhalb der Germania Inferior: -

Kommentar allgemein

Super: lateinisches Cognomen, tritt verstärkt in der Germania Inferior auf (Kakoschke 2008, CN 2970)

Quartio: lateinisches Cognomen, Weiterbildung des Cognomens Quartus; gängiger Name (Kakoschke 2008, CN 2518)

ZitiervorschlagCF-GeI-316, hdl.handle.net/11471/504.50.316
LizenzCreative Commons BY-NC 4.0