Die keltischen Götternamen der germanischen Provinzen


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Sunuxsalis

CF-GeI-306

DE

SVNVX

SALI PRO

[.]SIMIINI

  5 A IVSIVTINI

A · V · S · S · L · M

De(ae)

Sunux-

sali Pro-

[x]simeni-

  5 a Iusiutini-

a v(otum) s(usceptum) s(olvit) l(ibens) m(erito)

CivitasCCAA
Apparatus criticusZ. 5: Iusiutin – CIL, Lehner, Byvanck
Übersetzung Deutsch

Für die Göttin Sunuxsalis!
Proxsimenia Iusiutinia hat das abgelegte Gelübde gerne und verdientermaßen erfüllt.

Übersetzung Englisch

To the goddess Sunuxsalis!
Proxsimenia Iusiutinia has fulfilled a vow she made willingly and deservedly.

Autopsievidimus (CIL XIII Projekt)
Editionen und LesungenCIL XIII 12004
Lehner 1918, Nr.247
Byvanck 1935, Nr.1549
Elektronische RessourcenEDCS-12800024 (zuletzt aufgerufen am 24. Februar 2020) (Epigraphik-Datenbank Clauss/Slaby)
www.trismegistos.org/text/417124 (zuletzt aufgerufen am 26. Juli 2021) (Trismegistos)
Fundort modern Nettersheim Umgebung
Fundstellezwischen Heimbach und Ober-Vlatten
Fundjahr1908
VerwahrungBonn, Rheinisches Landesmuseum
Inventarnummer20120
InschriftträgerWeihealtar
MaterialSandstein
Archäologische Klassifikation Baum
Reliefschmuck
Beschreibung Objekt

Der Weihealtar ist bis auf den abgeschlagenen Aufsatz vollständig erhalten. Der Sockel ist einfach gearbeitet. In der Literatur wird auf die grobe und ungeschickte Bearbeitung des Steins verwiesen (Lehner 1918, 118 f.; Spickermann 1994, 323 f.).

Zustand Objekt weitgehend vollständig
MaßeHöhe: 32,0 cm
Breite: 20,0 cm
Tiefe: 13,0 cm
IkonografieLehner (1918, 118 f.) beschreibt Baumdarstellungen in Relief auf beiden Schmalseiten des kleinen Weihealtars. Weiteres Dekor ist nicht bekannt bzw. nicht erhalten.
Inschrift

Der Inschriftentext ist bis auf kleine Fehlstellen bzw. unleserliche Stellen vollständig erhalten. Die Schrift ist nicht regelmäßig.
Ligaturen: s. Majuskeltext. Besondere Zeichen: In Z.4 finden sich offenbar ein sog. gallisches E und eine Ligatur von N und I mit erhöhter senkrechter rechter Haste, in Z.5 eine Ligatur von N und I mit zwei senkrechten erhöhten Hasten des N. Das I in Z.4 liest CIL als I longum.

Technikgemeißelt
Notabilia Varia

v.1: „de“ pro „deae“

Kommentar Götternamen

Sunuxsalis: keltisch (de Bernardo Stempel 2013 Celtic „son“, 278f.; Delamarre 2007, 175); anders: germanisch (Gutenbrunner 1936, 228); die Gottheit wird als Stammesgottheit der Sunuci angesehen (Spickermann 2008, 46).

Vorkommen in theonymischen Formularen:

Sunuxsalis:
- Germania Inferior: 10 x gesichert belegt und jeweils als dea Sunuxsalis. - außerhalb der Germania Inferior: -

Kommentar allgemein

Proxsimenia Iusiutinia: weibliches römisches Namensformular
Proxsimenia: einheimische Bildung, vermutlich mit lateinischer Basis, wohl vom lateinischen Cognomen Proxumus/Proximus (Kakoschke 2006, GN 1005) Iusiutinia: CIL und Lehner lesen Iusiutina und nehmen eine Verschreibung für Iustina an. Iustina auch bei Kakoschke: weibliche Form von Iustinus, lateinisches Cognomen, äußerst gängiger Name, Weiterbildung des Cognomens Iustus (Kakoschke s007, CN 1648)

ZitiervorschlagCF-GeI-306, hdl.handle.net/11471/504.50.306
LizenzCreative Commons BY-NC 4.0


Bild 1: Front, CIL XIII Projekt, CC BY-NC