Die keltischen Götternamen der germanischen Provinzen


« zurück zur KategorieTEI

Sunuxsalis

CF-GeI-301

DEAE

SVNVXALI

VLPIVS · HVN̂I

CIVS · V · S · L · M

Deae

Sunuxali

Ulpius Huni-

cius v(otum) s(olvit) l(ibens) m(erito)

CivitasCCAA
Übersetzung Deutsch

Für die Göttin Sunuxalis!
Ulpius Hunicius hat das Gelübde gerne und verdientermaßen erfüllt.

Übersetzung Englisch

To the goddess Sunuxalis!
Ulpius Hunicius has fulfilled a vow willingly and deservedly.

Autopsievidimus (CIL XIII Projekt)
Editionen und LesungenCIL XIII 7858
Lehner 1918, Nr.245
Espérandieu IX 6565
Oxé 1935, 176
Elektronische RessourcenEDCS-11100082 (zuletzt aufgerufen am 24. Februar 2020) (Epigraphik-Datenbank Clauss/Slaby)
www.trismegistos.org/text/414924 (zuletzt aufgerufen am 26. Juli 2021) (Trismegistos)
Fundort modern Eschweiler
Fundstelleim Probsteiwald, auf den Besitzungen des Herrn Wüsten (Braun 1857, 18)
Fundjahr1856
VerwahrungBonn, Rheinisches Landesmuseum
InventarnummerU 65
InschriftträgerAedicula-Altar
MaterialSandstein
Archäologische Klassifikation Architektur
glatt
Götterbild
Hund
Pilaster
Rahmen
Tier
Beschreibung Objekt

Es handelt sich um den unteren Teil eines Aedicula-Altars. Von der architektonisch gerahmten Nische ist nur mehr der untere Teil erhalten; erkennbar sind die Füße und Unterschenkel einer weiblichen Figur.
Die Inschrift ist von zwei glatten breiten Pilastern auf einer einfach abgestuften Basis gerahmt. Diese Rahmung dürfte sich als Tempelarchitektur bis zum nun abgeschlagenen oberen Teil und Giebel des Aediucla-Altares fortgesetzt haben (Lehner 1918, 118).Der Altar ist links den rahmenden Pilaster entlang an der Kante ausgebrochen. Rechts ist der Pilaster ebenfalls oberflächlich stark in Mitleidenschaft gezogen.Ebenso wenig kann die endgültige Form der Aedicula nachvollzogen werden. Der Stein wirkt von der Arbeitsweise her wuchtig und schwer.

Zustand Objekt größere Fehlstelle/n
MaßeHöhe: 28,0 cm
Breite: 36,0 cm
Tiefe: 10,0 cm
IkonografieDer Aufsatzschmuck lässt aufgrund des Erhaltungszustandes kein weiteres Dekor erkennen. Die erhaltenen Füße und Unterschenkel der weiblichen Figur in der Nische weisen darauf hin, dass diese sitzend und mit langem Gewand dargestellt ist. Sie rückt weit in die linke Ecke, wodurch die Vorderläufe des Tieres rechts von ihr viel zu zentral (und „wichtiger“) wirken. Es dürfte sich hierbei um einen Hund handeln. In der Literatur wird kein weiteres Dekor erwähnt, die Schmalseiten dürften glatt gewesen sein.
Inschrift

Der Text füllt das Inschriftenfeld vollständig aus. Die erste Zeile weist deutlich größere Buchstaben auf.
Ligatur: s. Majuskeltext. Besondere Zeichen: In Z.4 findet sich eine Ligatur von N und I mit verlängerter rechter senkrechter Haste.

Technikgemeißelt
Kommentar Götternamen

Sunuxalis: Variante von Sunuxsalis: keltisch (de Bernardo Stempel 2013 Celtic „son“, 278f.; Delamarre 2007, 175); anders: germanisch (Gutenbrunner 1936, 228); die Gottheit wird als Stammesgottheit der Sunuci angesehen (Spickermann 2008, 46).

Vorkommen in theonymischen Formularen:

Sunuxsalis:
- Germania Inferior: 10 x gesichert belegt und jeweils als dea Sunuxsalis. - außerhalb der Germania Inferior: -

Kommentar allgemein

Ulpius Hunicius: römisches Namensformular ohne Praenomen
Ulpius: überall gängiges, italisches, kaiserliches Gentilnomen (Kakoschke 2006, GN 1329) Hunicius: germanisches Cognomen (Kakoschke 2007, CN 1544)

ZitiervorschlagCF-GeI-301, hdl.handle.net/11471/504.50.301
LizenzCreative Commons BY-NC 4.0


Bild 1: Front, CIL XIII Projekt, CC BY-NC