<title type="main">Sunuxsalis CF-GeI-300 Inschriftenedition Werner Petermandl Archäologische Beschreibung und geografische Daten Astrid Schmölzer Austrian Science Fund (FWF): P 29274-G25 Institut für Antike, Fachbereich Alte Geschichte und Epigraphik, Karl-Franzens-Universität Graz Zentrum für Informationsmodellierung - Austrian Centre for Digital Humanities, Karl-Franzens-Universität Graz GAMS - Geisteswissenschaftliches Asset Management System 2022 Graz o:fercan.300 Creative Commons BY-NC 4.0 FERCAN: Fontes Epigraphici Religionum Celticarum Antiquarum Projektleitung Wolfgang Spickermann Bonn Rheinisches Landesmuseum 8614 Weihinschrift

Es handelt sich um die rechte Seite eines Weihealtars, die in mehrere Teile gebrochen ist. Die linke Seite fehlt komplett. Vom Aufsatzschmuck hat sich nur mehr die rechte Volute samt Rosettendekor erhalten. Sockel und Gesims sind abgeschlagen.

Tuff Weihealtar 106,0 47,0 37,0
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Der Inschriftentext ist rechts abgebrochen.Ligaturen: s. Majuskeltext. Besondere Zeichen: In Z.4 findet sich eine Ligatur von T und I mit verlängerter senkrechter Haste, in Z.5 ein Querstrich über dem I.

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gemeißelt

An den Schmalseiten wird in der Literatur kein Dekor angeführt.

Aufsatzschmuck Fragment glatt Reliefdekor Rosette
Rigomagus CCAA 2./3.Jh. Remagen

im damaligen Weinkeller Orth

50.573143 7.238560 während Fundamentierungsarbeiten
vidimus (CIL XIII Projekt)
Valerius Bassus Sunuxsalis [d]eae [Sun]uxali Sunuxsalis optio legionis legio I Minervia Pia Fidelis
World Geodetic System

Digitale Repräsentation konform mit EpiDoc: http://epidoc.sourceforge.net

Majuskel und Minuskel ausgeführt nach Leidener Klammersystem, Majuskel bildet Inschrift originalgetreu ab, Minuskel enthält editorische Hinzufügungen

Die keltischen Götternamen in den Inschriften der römischen Provinz Germania Inferior. Eine Fallstudie zu Religion im Kontext von Kulturkontakt und Kulturtransfer (FWF – Projekt P 29274-G25 )

Das Forschungsprojekt beabsichtigt, sämtliche keltischen Götternamen, die sich in lateinischen Inschriften der römischen Provinz Germania Inferior erhaltenen haben, zusammenzustellen und auszuwerten. Die gewählte Quellengrundlage erscheint besonders geeignet Erscheinungsformen zu untersuchen, welche auf religiöser Ebene durch das Zusammentreffen von verschiedenen kulturellen Einflüssen entstanden sind. Diese sind hier einerseits definiert durch die Verwendung der keltischen Sprache, andererseits durch die lateinische Sprache und durch Formen aus dem Inneren des Imperium Romanum, die man mit dem Etikett „römisch“ versehen kann. Das Interesse gilt dabei nicht nur religiösen, sondern auch damit verbundenen gesellschaftlichen Aspekten und den entsprechenden Mentalitäten. Doch soll damit auch zu einem verbesserten Gesamtbild der Provinzialreligion in Niedergermanien beigetragen werden. Die Abschlusspublikation wird ergänzt um einen ausführlichen sprachwissenschaftlichen Kommentar (von Patrizia de Bernardo Stempel) in der Reihe ‚Corpus - F.E.R.C.AN. (Fontes epigraphici religionum Celticarum antiquarum)‘ erscheinen.

Latein pro se et suis votum solvit libens merito Initial Version Version 2 Version 3
Front, CIL XIII Projekt, CC BY-NC FERCAN
AE 1893, 35 CIL XIII 7795 Lehner 1918, Nr.244 Friedrich 2010, 263
EDCS-11100020zuletzt aufgerufen am 24. Februar 2020 www.trismegistos.org/text/414867zuletzt aufgerufen am 26. Juli 2021
EAE VXALI VALERI SSVS OPTIO I MI F ET SVIS S L M
DeaeSunuxali Valerius Bassus optiolegionis I Minerviae Piae Fidelispro se et suisvotum solvit libens merito

Für die Göttin Sunuxalis! … Valerius Bassus optio der legio I Minervia Pia Fidelis hat für sich und die Seinen das Gelübde gerne und verdientermaßen erfüllt.

To the goddess Sunuxalis! … Valerius Bassus optio of the legio I Minervia Pia Fidelis has fulfilled a vow willingly and deservedly for himself and for his family.

Valer – AE 1893 ohne Ligatur – Friedrich M(inerviae) p(iae) f(idelis) – AE 1893, Lehner, Friedrich [pro s]e êt – Lehner; [pro s]e et – Friedrich

Valerius Bassus: römisches Namensformular ohne Praenomen Valerius: italisches Gentilnomen, überall äußerst gängig (Kakoschke 2006, GN 1346) Bassus: lateinisches oder griechisches Cognomen; verbreitet vorkommender Name (Kakoschke 2007, CN 473)

legio I Minervia Pia Fidelis: Die Legion war ab 83 n.Chr. in Bonn stationiert. Den Beinamen Pia Fidelis trägt sie nach 96 (Stein 1932, 104).

Sunuxalis: Variante von Sunuxsalis: keltisch (de Bernardo Stempel 2013 Celtic „son“, 278f.; Delamarre 2007, 175); anders: germanisch (Gutenbrunner 1936, 228); die Gottheit wird als Stammesgottheit der Sunuci angesehen (Spickermann 2008, 46).

Vorkommen in theonymischen Formularen:

Sunuxsalis: - Germania Inferior: 10x gesichert belegt und jeweils als dea Sunuxsalis - außerhalb der Germania Inferior: -