Nehalennia
CF-GeI-292
1 DEAE · NEHALENNIAE
2 PLACIDVS · VIDVCI FIL
3 CIVES · VELIOCASSINIVS
4 NEGOTIAT · BRITANN
5 V · S · L · M
1 Deae Nehalenniae
2 Placidus Viduci fil(ius)
3 cives Veliocassinius
4 negotiat(or) Britann(icianus)
5 v(otum) s(olvit) l(ibens) m(erito)
Civitas | Civitas Frisiavonum |
Apparatus criticus | Z. 2:
f(ilius) – Chastagnol
|
Übersetzung Deutsch |
Für die Göttin Nehalennia! Placidus, Sohn des Viducus, Angehöriger der civitas der Veliocasser und Britannienhändler hat das Gelübde gerne und verdientermaßen erfüllt. |
Übersetzung Englisch |
To the goddess Nehalennia! Placidus, the son of Viducus, member of the civitas of the Veliocassi and merchant with Britannia has fulfilled a vow willingly and deservedly. |
Autopsie | non vidimus Lesung gründet auf: Stuart/Bogaers 2001 |
Editionen und Lesungen | Stuart/Bogaers 1971, Nr.45 AE 1975, 651 Chastagnol 1994, 411 Stuart/Bogaers 2001, A6 Wierschowski 2001, Nr.27 Beck 2013, 227 |
Elektronische Ressourcen | HD018231
(Version vom 12. Juni 2017) (Epigraphische Datenbank
Heidelberg) EDCS-09400569 (zuletzt aufgerufen am 24. Februar 2020) (Epigraphik-Datenbank Clauss/Slaby) www.trismegistos.org/text/209084 (zuletzt aufgerufen am 30. Juni 2021) (Trismegistos) |
Fundort antik | Ganuenta |
Fundort modern | Oosterschelde bei Colijnsplaat |
Fundjahr | 1970 |
Verwahrung | Leiden, Rijksmuseum van Oudheden |
Inventarnummer | i 1970/12.45 |
Inschriftträger | Aedicula-Altar |
Material | Kalkstein |
Archäologische Klassifikation |
Architektur
Fragment Füllhorn Götterbild Hund Obstkorb Pilaster Reliefschmuck Tier |
Beschreibung Objekt | Von dem Aedicula-Altar ist nur der untere Teil mit einfach profiliertem Sockel, Inschrift und darüber ansetzendem Gesims mit der Nische und dem Götterbild erhalten. #Nehalennia# ist bis zu ihren Knien erhalten geblieben. Links und rechts wird die Nische von Pilastern gerahmt, die auf mehrfach profilierten Basen stehen. |
Zustand Objekt | größeres Fragment |
Maße | Höhe: 37,0 cm Breite: 40,5 cm Tiefe: 16,0 cm |
Ikonografie | Nehalennia sitzt vermutlich auf einem Stuhl ohne Armlehnen und ist bis zu ihren Knien erhalten. Links und rechts sind die Gewandzipfel ihrer angewinkelten Arme zu erkennen. Sie trägt ein langes Gewand. Links von ihr sitzt dicht an ihrem Bein der von ihr abgewandte Hund, dem zwar der Kopf fehlt, anhand des vorhandenen Halsansatzes ist jedoch zu vermuten, dass er ihr den Kopf zugedreht hat. Der rechts von ihr stehende Korb weist ein deutlich erkennbares Flechtmuster auf, sowie auffallend große Früchte, bei denen es sich um Äpfel handelt. Auf der rechten und linken Schmalseite sind verwitterte Füllhörner dargestellt. |
Inschrift | Der Inschriftentext ist vollständig erhalten. Die letzte Zeile ist am Sockel angebracht. |
Technik | gemeißelt |
Notabilia Varia | v.3: „cives“ pro „civis“ |
Kommentar Götternamen |
Nehalennia: keltisch; ‚diejenige im Salzwasser bzw. in der See‘ (de Bernardo Stempel in Spickermann 2005, 141; de Bernardo Stempel 2004) Vorkommen in theonymischen Formularen:
Nehalennia: |
Kommentar allgemein |
Placidus: lateinisches Cognomen, gängiger Name (Kakoschke 2008, CN 2388) Veliocassinius: Der Hauptort der Veliocassi/es war Rotomagus (Rouen). In York wurde die Inschrift eines L. Viducius [---]cidus domo civitate Veliocas[s]ium [---n]egotiator gefunden, die in das Jahr 221 datiert werden kann. Man hat den Namen auf L. Viducius Viduci f(ilius) Placidus ergänzt und ihn mit dem Dedikanten der hier besprochenen Inschrift identifiziert (s. dazu AE 1977, 512; Chastagnol 1981, 63–66; Bogaers 1983, 22–24; Chastagnol 1994, 411; Wierschowski 2001, 33f.; Tomlin/Wright/Hassall 2009, 197). |
Zitiervorschlag | CF-GeI-292, hdl.handle.net/11471/504.50.292 |
Lizenz | Creative Commons BY-NC 4.0 |