Nehalennia
CF-GeI-286
2 NEHALENIAE
3 M · EXGINGIVS
4 AGRICOLA
5 CIVES · TREVER
6 NEGOTIATOR
7 SALARIVS
8 C · C · A · A · V · S · L · M
2 Nehaleniae
3 M(arcus) Exgingius
4 Agricola
5 cives Trever
6 negotiator
7 salarius
8 c(oloniae) C(laudiae) A(rae) A(grippinensium) v(otum) s(olvit) l(ibens) m(erito)
Civitas | Civitas Frisiavonum |
Apparatus criticus | Z. 2:
Nehalen(n)ia – Wierschowski, EDH
Z. 3: Excingius – Wierschowski; Excincius – EDH |
Übersetzung Deutsch |
Für die Göttin Nehalenia!
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Übersetzung Englisch |
To the goddess Nehalenia!
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Autopsie | non vidimus Lesung gründet auf: Stuart/Bogaers |
Editionen und Lesungen | Stuart/Bogaers 1971, Nr.1 AE 1973, 362 Krier 1981, 115, Nr.41 Wierschowski, 2001, Nr.18 Stuart/Bogaers 2001, A1 Beck 2013, 226 |
Elektronische Ressourcen | HD011189 (Version von 2017-06-12) (Epigraphische Datenbank
Heidelberg) EDCS-09401487 (Epigraphik-Datenbank Clauss/Slaby) www.trismegistos.org/text/208899 (Trismegistos) |
Fundort antik | Ganuenta |
Fundort modern | Oosterschelde bei Colijnsplaat |
Fundjahr | 1970 |
Verwahrung | Leiden, Rijksmuseum van Oudheden, i 1970/12.1. |
Inschriftträger | Aedicula-Altar |
Material | Kalkstein |
Archäologische Klassifikation |
Aufsatzschmuck
Reliefdekor Blattdekor Frucht Apfel Birne Götterbild Thron Obstkorb Obstschale Blumenstrauß Tier Hund Architektur Tempelarchitektur Pilaster Kapitell korinthisches Kapitell Muschelnische Muschelschloss gebrochener Giebel Reliefschmuck Baum Laubbaum Vorhang |
Beschreibung Objekt | Der Aedicula-Altar zeigt die auf einem Thron sitzende Göttin in einer Nische, die architektonisch gefasst ist. Der Giebel ist gebrochen und wird von einer flachen Halbkuppel gebildet. Links und rechts der Giebelspitze sitzen zwei Pulvini. Die Pulvini weisen an den Seiten ein Blatt/Schuppenmuster auf. Oben in der Mitte liegen sechs Früchte; es handelt sich dabei um vier Äpfel und zwei Birnen. Die Nische ist links und rechts von Pilastern mit (vermutlich) korinthischem Kapitell begrenzt, darüber liegt eine flache Halbkuppel auf, die einer Muschel nachgebildet ist. An den spitz zulaufenden Enden sind Kügelchen erkennbar, daher wirkt der Dekor eher schirmartig. Der Giebel ist gebrochen, schließt aber die tempelartige Architektur gelungen ab. Links und rechts sind Pulvini erhalten, die mit einer schlecht erhaltenen Rosette verziert sind. Links und rechts an den Seiten sind einfache Baumdarstellungen mit großen Blättern erhalten. Die Rückseite ist mit einem Vorhang verziert. Der Stein ist ungefähr in der Mitte von rechts nach links leicht nach unten verlaufend gebrochen und wurde wohl wieder zusammengesetzt. Die Ecken wirken bestoßen, einige kleinere Fragmente sind ausgebrochen. |
Zustand Objekt | vollständig |
Maße | Höhe: 91,0 cm Breite: 50,0 cm Tiefe: 25,5 cm |
Ikonografie | Nehalenia sitzt auf einem Stuhl mit Rücken- und Armlehne, daher kann von einem Thron gesprochen werden. Ihr Haar scheint in der Mitte gescheitelt zu sein. Das lange Kleid fällt ihr bis zu den Füßen hinunter. Ihr linkes Knie ist etwas weiter vorgerückt, darauf ruht ein Obstkorb, den sie mit ihrer linken Hand umfasst hält. Ihre rechte Hand ist in ihren Schoß gelegt (ev. hält sie hier einen Blumenstrauß o.Ä.). Ihre Schultern sind von einer bis zur Mitte von Brust und Oberarm herabfallenden Pelerine betont. Rechts vom Betrachter aus gesehen steht ein gut gefüllter Obstkorb (mit Äpfeln) am Boden, während links ein Hund neben dem Thron am Boden sitzt. Der Hund wendet den Kopf nach links und sieht so von der Göttin weg. Die Baumdarstellungen an den Altarseiten ähneln sich sehr. Sie sind sehr einfach ausgeführt, im Gegensatz zur sorgfältigen Herausarbeitung des Götterbildes und der Nische. Der Baumstamm ist dick und weist in der Mitte einen abgebrochenen Aststumpf auf. Die Blätter sind groß und oben spitz zulaufend in jeweils drei Zweierreihen mit einem oben abschließenden einzelnen Blatt gestaltet. |
Zustand Inschriftfeld | vollständig |
Technik | gemeißelt |
Inschrift | Der Inschriftentext ist vollständig erhalten. |
Datierung | 150–250 |
Notabilia Varia | v.5: „cives” pro “civis” |
Kommentar Götternamen |
Nehalenia: Variante von Nehalennia: keltisch; ‚diejenige im Salzwasser bzw. in der See‘ (de Bernardo Stempel in Spickermann 2005, 141; de Bernardo Stempel 2004)
Belegsituation: |
Kommentar allgemein |
Marcus Exgingius Agricola: tria nomina negotiator salarius: Salzhändler. An der Ostküste Britanniens ist an zahlreichen Stellen Salzproduktion in römischer Zeit nachgewiesen (Stuart/Bogaers 2001, 36). |
Zitiervorschlag | CF-GeI-286, hdl.handle.net/11471/504.50.286 |
Lizenz | Creative Commons BY-NC 4.0 |