Die keltischen Götternamen der germanischen Provinzen


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Matronae Gavadiae

CF-GeI-266

MAT̂RONIS

GAVADIABVS

SEX · IVL · SECVRVS

ET · IVL · IANVARIVS

  5 V · S L M

Matronis

Gavadiabus

Sex(tus) Iul(ius) Securus

et Iul(ius) Ianuarius

  5 v(otum) s(olverunt) l(ibentes) m(erito)

CivitasCCAA
Übersetzung Deutsch

Für die Matronae Gavadiae!
Sextus Iulius Securus und Iulius Ianuarius haben das Gelübde gerne und verdientermaßen erfüllt.

Übersetzung Englisch

To the Matronae Gavadiae!
Sextus Iulius Securus and Iulius Ianuarius have fulfilled a vow willingly and deservedly.

Autopsienon vidimus
Lesung gründet auf: CIL
Editionen und LesungenCIL XIII 7885
Elektronische RessourcenEDCS-11100110 (zuletzt aufgerufen am 24. Februar 2020) (Epigraphik-Datenbank Clauss/Slaby)
www.trismegistos.org/text/414948 (zuletzt aufgerufen am 26. Juli 2021) (Trismegistos)
Fundort modern Rödingen
Fundstellein einem Grab (nach Lersch 1844, 182) auf der Flur „in der Hölle“
Fundumständegemeinsam mit CF-GeI-313
Fundjahr1781
Verwahrungverschollen
InschriftträgerWeihealtar
MaterialSandstein
Archäologische Klassifikation Abschrift
Aufsatzschmuck
Blüte
Pflanzenornament
Ranke
Reliefschmuck
Umzeichnung
Beschreibung Objekt

Es handelt sich um einen einfachen Weihealtar mit abgeschlagenem Sockel und Gesims, sowie Überresten eines Aufsatzschmuckes, der jedoch ebenfalls beschädigt sein dürfte.

Zustand Objekt unklar
MaßeHöhe: 102,0 cm
Breite: 50,0 cm
Tiefe: 24,0 cm
IkonografieLaut Haug 1877, 29f. sind auf den Schmalseiten Blumenornamente in Relief zu sehen, doch gibt es zu ihrer genauen Ausführung keinerlei Beschreibung.
Inschrift

Der Inschriftentext ist nach inhaltlichen Kriterien offenbar vollständig.
Ligatur: s. Majuskeltext. Besondere Zeichen: am Ende von Z.3 nach CIL ein verkleinertes V; in Z.5 ist das Trennzeichen links in Form einer hedera gestaltet.

Notabilia Varia

v.2: „Gavadiabus” pro „Gavadiis”

Kommentar Götternamen

Gavadiae: keltisch (Delamarre 2007, 102); anders: germanisch (Neumann 1987, 119); die Bedeutung des Namens ist bislang unklar (Spickermann 1994, 346).

Vorkommen in theonymischen Formularen:

Matronae Gavadiae:
- Germania Inferior: Das theonymische Formular ist 5x gesichert bezeugt. - außerhalb der Germania Inferior: -

Kommentar allgemein

Sextus Iulius Securus: tria nomina
Iulius: italisches kaiserliches Gentilnomen von Caesar bis Caligula, überall äußerst gängig (Kakosche 2006, GN 621); das Gentile Iulius ist in den südlichen Gebieten der Germania Inferior auffällig oft bezeugt. Eine Liste des Vorkommens dieses Gentilnomens in der Provinz s. Alföldy (1967, 20-27). Securus: lateinisches Cognomen (Kakoschke 2008, CN 2759)

Iulius Ianuarius: römisches Namensformular mit Gentilnomen und Cognomen, ohne Praenomen
Iulius: s.o. Ianuarius: überall gängiges lateinisches Cognomen (Kakoschke 2006, CN 1560)

ZitiervorschlagCF-GeI-266, hdl.handle.net/11471/504.50.266
LizenzCreative Commons BY-NC 4.0


Bild 1: Abschrift, CIL XIII 7885, CC BY-NC