Borvoboendoa? | Cobba?
CF-GeI-262
1 TSS L PPOS COLON SVDOBEB BRAB LOBBO ALBIOBO G S LBE A V SOLV DEAB BORVO BOEDOAE COBBAE ALBIOBO BA POS
1 [v](o)t(is) s(uscepti)s l(ibentes) pos(uerunt). Colon(ia) Sudobeb(a) Brab(onum) Lobbo(no), Albiobo(lae) G(enio) s(ancto), l(i)be(ns) a(nimo) v(otum) solv(it), deab(us) Borvoboedoae Cobbae Albiobo(lae) Ba(taborum) pos(uit)
Civitas | Civitas Canninefatium |
Übersetzung Deutsch |
Nachdem Gelübde abgelegt worden waren haben sie dies gerne aufgestellt. Die Colonia Sudobeba Brabonum hat dem Lobbonus – dem Genius sanctus der (Colonia) Albiobola – mit freudigem Herzen das Gelübde gerne erfüllt (und?) dies für die Göttinnen Borvoboedoa und Cobba der (Colonia) Albiobola Bataborum aufgestellt. |
Übersetzung Englisch |
After vows were taken they willingly set this up. The Colonia Sudobeba Brabonum paid Lobbonus – the Genius sanctus of the (Colonia) Albiobola – their vow with a joyful heart (and?) set this up for the goddesses Borvoboedoa and Cobba of the (Colonia) Albiobola Bataborum. |
Autopsie | non vidimus Lesung gründet auf: Vollgraff 1931 |
Editionen und Lesungen | Vollgraff 1931, 256-257, tabula B Nr.4 |
Elektronische Ressourcen | EDCS-59700175
(zuletzt aufgerufen am 24. Februar 2020) (Epigraphik-Datenbank Clauss/Slaby) www.trismegistos.org/text/662543 (zuletzt aufgerufen am 26. Juli 2021) (Trismegistos) |
Fundort antik | Traiectum |
Fundort modern | Utrecht |
Fundstelle | mitten in der Stadt vor den Toren der Akademie |
Fundjahr | 1929 |
Verwahrung | Utrecht, Museum Catharijneconvent |
Inschriftträger | Weihestein |
Material | Sandstein |
Archäologische Klassifikation |
Inschriftenansammlung
Tafel |
Beschreibung Objekt | Eine Steintafel mit insgesamt acht Zeilen von Weihungen bzw. Nennungen von Gottheiten. Die Tafel weist keine Rahmen auf. |
Zustand Objekt | unklar |
Maße | Höhe: 46,0 cm Breite: 69,0 cm Tiefe: 13,0 cm |
Ikonografie | kein Dekor vorhanden |
Inschrift | Der Text findet sich auf einer von mehreren Tafeln (bzw. Resten davon), die mit außergewöhnlicher Schrift beschrieben sind. Sie enthält mehrere Weihetexte, die aber nicht überall eindeutig voneinander abgegrenzt werden können. Die Interpunktion ist unsicher und könnte auch anders gesetzt werden. Es ist auch unklar, ob die Zeile Anfang und Ende des ursprünglichen Textes erfasst. Es ist wohl nicht auszuschließen, dass sich der Text links und rechts auf weiteren Tafeln fortsetzte. Hier erfasst ist die 4. Zeile der Tafel B (Tafel B Nr.4, nach Vollgraff 1931), die möglicherweise den Rest eines ersten und einen vollständigen zweiten Weihetext enthält. |
Buchstabenhöhe (cm) | 3,5–5 cm |
Kommentar Götternamen |
Borvoboedoa: Variante von Borvoboendoa: Vollgraff 1931, 259 zitiert aus einem Schreiben von A.G. van Hamel: „Hoc nomen procul dubio Gallicum est.“ Vorkommen in theonymischen Formularen:
Borvoboendoa:
*** Cobba: möglicherweise keltisch; vielleicht eine translatio Celtica von Victoriae (Vollgraff 1931, 260; vgl. Gutenbrunner 1936, 66f.) Vorkommen in theonymischen Formularen:
Cobba:
*** Nicht keltische Götternamen: Lobbonus: germanisch (Vollgraff 1931, 251f.; vgl. Gutenbrunner 1931, 65–66). Das Verständnis von Lobbonus als Genius sanctus der (Colonia) Albiobola ergibt sich aus einer in anderen Textstellen auf den in Utrecht gefundenen Tafeln, wo ein Genius sanctus Lobbonnus coloniae Albiobolae belegt ist. Außerdem finden sich noch Genius sanctus Batabourum, Genius Lobonnus Barabourum, deus Lobbonnus coloniae Albiobolae Bataborum, deus Bataborum Lobbon(n)us etc. |
Kommentar allgemein |
Es könnte sich bei den Utrechter Tafeln um eine Sammlung von Weihinschriften handeln, die für anderwärtige Verwendung zusammengestellt worden waren. Das könnte vielleicht auch die seltsame Schriftform erklären. Franke (RE S VI 1935, Sp.3 s.v. Albiobola) vermutet, dass es sich bei den Tafeln um Weihinschriften für einen arcus quadrifrons handelt. Colonia Sudobeba Brabonum: bislang nicht lokalisiert; unter den Brabones ist ein bisher sonst nicht belegter Stammesname zu verstehen (s. dazu Vollgraff 1931, 254). Albiobola Bataborum: Die Colonia Albiobola dürfte am Gebiet des späteren Traiectum (Utrecht) oder zur gleichen Zeit in unmittelbarer Nähe gelegen sein (Franke, RE S VI, 1935, Sp.3 s.v. Albiobola). – Bataborum steht auf diesen Tafeln für Batavorum. |
Zitiervorschlag | CF-GeI-262, hdl.handle.net/11471/504.50.262 |
Lizenz | Creative Commons BY-NC 4.0 |