Die keltischen Götternamen der germanischen Provinzen

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Vacallinehae

CF-GeI-261

[---]CALLIN̂EIS

C · IVLIVS

SECVND[---]

V [---]

[---]callineis

C(aius) Iulius

Secund[us]

v(otum) [s(olvit) l(ibens) m(erito)]

CivitasCCAA
Apparatus criticusZ. 1: [Va]callin̂eis – CIL, Lehner
Z. 4: v [s l l m] – CIL
Übersetzung Deutsch

Für die ...callineae!
Caius Iulius Secundus hat des Gelübde nach erwiesener Wohltat gerne erfüllt.

Übersetzung Englisch

To the ...callineae!
Caius Iulius Secundus has fulfilled a vow willingly and deservedly.

Autopsievidimus (CIL XIII Projekt)
Editionen und LesungenCIL XIII 12039
Lehner 1918, Nr.508
Elektronische Ressourcen () (Epigraphik-Datenbank Clauss/Slaby)
www.trismegistos.org/text/417151 (zuletzt aufgerufen am 26. Juli 2021) (Trismegistos)
Fundort modern Lessenich
Fundstelleauf einer Anhöhe
Fundumständegemeinsam mit CF-GeI-259 und CF-GeI-260
Fundjahr1908
VerwahrungBonn, Rheinisches Landesmuseum
Inventarnummer19818
InschriftträgerWeihealtar
MaterialSandstein
Archäologische Klassifikation Apfel
Aufsatzschmuck
Birne
Blattdekor
Frucht
glatt
Reliefdekor
Rosette
Beschreibung Objekt

Der Weihealtar ist im unteren Teil beschädigt, die Steinoberfläche wirkt verwaschen. Große Teile sind links und rechts unten herausgebrochen. Die Standfläche musste modern ergänzt werden.
Besonders gut erhalten hat sich jedoch das einfache Gesims und der Aufsatz mit Voluten und mittigem Giebel. Auf der Oberfläche sind zwei Früchte zu erkennen. Laut Lehner (1908, 53) handelt es sich dabei um eine Birne und einen Apfel.

Zustand Objekt größere Fehlstelle/n
MaßeHöhe: 52,0 cm
Breite: 33,0 cm
Tiefe: 12,0 cm
IkonografieGiebel und Voluten sind mit pflanzlichem Dekor versehen. Die Schmalseiten sind laut Lehner (1908, 53) glatt.
Inschrift

Der Text füllt das Inschriftenfeld nicht zur Gänze aus (unter dem Text bleibt ein Freiraum). Er ist weitestgehend erhalten. Der Text ist stark korrodiert und rechts unten abgebrochen.
Besondere Zeichen: am Ende von Z.1 findet sich ein I longum

Technikgemeißelt
Kommentar Götternamen

...callineae: Rest einer Variante von Vacallinehae: Die Etymologie weist auf Waldgottheiten hin: ‚die unter den Bäumen bzw. dem Wald Verweilenden‘ (vgl. de Bernardo Stempel in Spickermann 2005, 144).

Vorkommen in theonymischen Formularen:

Vacallinehae:
- Germania Inferior: häufig bezeugt - außerhalb der Germania Inferior: -

Matronae Vacallinehae:
- Germania Inferior: Das theonymische Formular ist überaus häufig bezeugt. - außerhalb der Germania Inferior: -

Matres Vacallinehae:
- Germania Inferior: Das theonymische Formular ist mindestens 1x gesichert bezeugt (CF-GeI-239). - außerhalb der Germania Inferior: -

Kommentar allgemein

Gaius Iulius Secundus: tria nomina
Iulius: italisches kaiserliches Gentilnomen von Caesar bis Caligula, überall äußerst gängig (Kakosche 2006, GN 621); das Gentile Iulius ist den südlichen Gebieten der Germania Inferior auffällig oft bezeugt. Für eine Liste des Vorkommens dieses Gentilnomens in der Provinz s. Alföldy (1967, 20-27). Secundus: lateinisches Cognomen, überall äußerst gängig (Kakoschke 2008, CN 2757)

ZitiervorschlagCF-GeI-261, hdl.handle.net/11471/504.50.261
LizenzCreative Commons BY-NC 4.0

Bild 1: Front, CIL XIII Projekt, CC BY-NC