Die keltischen Götternamen der germanischen Provinzen

« zur KategoriensucheTEI

Matronae/Matres? Vacallinehae

CF-GeI-259

M̂ÂT · V̂ACALL̂IN̂E

IS M ANTO

N̂IVS M̂ASVET

VS PRO SE · ET · SṾ

  5 IS · L · M

Mat(---) Vacalline-

is M(arcus) Anto-

nius Masuet-

us pro se et su-

  5 is l(ibens) m(erito)

CivitasCCAA
Apparatus criticusZ. 1: M̂ât(ronis) – Lehner Mat(ronis) – Espérandieu, EDH
Z. 2: (h)is – EDH
Z. 3: ohne Ligaturen – Espérandieu, EDH; Ma(n)suet – EDH
Z. 4: et s[u] – Lehner, Espérandieu
Übersetzung Deutsch

Für die Mat… Vacallineae!
Marcus Antonius Masuetus für sich und die Seinen gerne und verdientermaßen.

Übersetzung Englisch

To the Mat… Vacallineae!
Marcus Antonius Masuetus for himself and his family willingly and deservedly.

Autopsievidimus (CIL XIII Projekt)
Editionen und LesungenAE 1908, 255
CIL XIII 12037
Lehner 1918, Nr.506
Espérandieu VIII 6365
Elektronische RessourcenHD020912 (Version vom 22. Oktober 2009) (Epigraphische Datenbank Heidelberg)
() (Epigraphik-Datenbank Clauss/Slaby)
www.trismegistos.org/text/209168 (zuletzt aufgerufen am 29. Juni 2021) (Trismegistos)
Fundort modern Lessenich
Fundstelleauf einer Anhöhe
Fundumständegemeinsam mit CF-GeI-260 und CF-GeI-261
Fundjahr1908
VerwahrungBonn, Rheinisches Landesmuseum
Inventarnummer19817
InschriftträgerWeihealtar
MaterialSandstein
Archäologische Klassifikation Aufsatzschmuck
Baum
Birne
Frucht
Laubbaum
Lorbeer
Reliefschmuck
Beschreibung Objekt

Der oberflächlich stark in Mitleidenschaft gezogene Stein ist an Sockel und Aufsatz abgeschlagen. Erhalten geblieben ist auf der Oberfläche nur eine Frucht, nach Lehner (1908, 53) eine Birne. Der Altarkörper ist frontal von mehreren dünnen Rissen durchzogen. Der Unterteil mit Sockel ist besonders stark bestoßen und an der rechten Kante ausgebrochen.

Zustand Objekt weitgehend vollständig
MaßeHöhe: 57,0 cm
Breite: 36,0 cm
Tiefe: 15,0 cm
IkonografieAuf der linken und rechten Schmalseite sind je eine Baumdarstellung zu erkennen. Laut Espérandieu (1922, 299) handelt es sich hierbei um stilisierte Lorbeerbäume. Während die linke Seite etwas verwittert wirkt, ist die Darstellung rechts einwandfrei zu erkennen. Der Baum mit dünnem Stamm endet in nach oben spitz zulaufenden Blättern, in deren Zwischenräumen sich runde Früchte befinden.
Inschrift

Der Text füllt das Inschriftenfeld nicht zur Gänze aus (unter dem Text bleibt ein Freiraum). Er ist komplett erhalten aber stark korrodiert.
Ligaturen: s. Majuskeltext. Besondere Zeichen: in Z.1 eine Ligatur von L und I mit erhöhter senkrechter Haste; in Z.3 eine Ligatur von N und I mit erhöhter senkrechter rechter Haste

Technikgemeißelt
Kommentar Götternamen

Vacallineae: Variante von Vacallinehae: Die Etymologie weist auf Waldgottheiten hin: ‚die unter den Bäumen bzw. dem Wald Verweilenden‘ (vgl. de Bernardo Stempel in Spickermann 2005, 144).

Vorkommen in theonymischen Formularen:

Matronae Vacallinehae:
- Germania Inferior: Das theonymische Formular ist häufig bezeugt. In der hier besprochenen Inschrift ist das „Mat(---)“ aufgrund der Häufigkeit einschlägiger Zeugnisse am ehesten als „Matronis“ aufzulösen, doch ist auch „Matribus“ grundsätzlich möglich. - außerhalb der Germania Inferior: -

Matres Vacallinehae:
- Germania Inferior: Das theonymische Formular ist mindestens 1x gesichert bezeugt (CF-GeI-239). - außerhalb der Germania Inferior: -

Vacallinehae:
- Germania Inferior: häufig bezeugt - außerhalb der Germania Inferior: -

Kommentar allgemein

Marcus Antonius Masuetus: tria nomina
Antonius: lateinisches Gentilnomen, äußerst gängig (Kakoschke 2006, GN 94) Masuetus: von Mansuetus: lateinisches Cognomen, gängiger Name; tritt verstärkt am Rhein und in der Gallia Narbonensis auf (Kakoschke 2008, CN 1889)

ZitiervorschlagCF-GeI-259, hdl.handle.net/11471/504.50.259
LizenzCreative Commons BY-NC 4.0

Bild 1: Front, CIL XIII Projekt, CC BY-NC
Bild 2: links, CIL XIII Projekt, CC BY-NC
Bild 3: rechts, CIL XIII Projekt, CC BY-NC