Die keltischen Götternamen der germanischen Provinzen


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Vacallinehae

CF-GeI-257

[---]ACALL̂IN̂E˧̂IS

[---]VM̂ÂRIAN

[.]S CÂN̂DÎDVS

ET · SVIS · V · L · M

[.? V]acallinechis

[---]umarian-

[u]s Candidus

et suis v(otum) l(ibens) m(erito)

CivitasCCAA
Apparatus criticusZ. 1: [V]acall̂in̂eĥis – CIL; [V]acall̂in̂êĥis – Alföldy
Z. 2: [N?]um̂ârian – Lehner; [. N]um̂ârian – Alföldy
Z. 3: [iu]s – Alföldy
Z. 4: (pro se) et suis – Alföldy
Übersetzung Deutsch

Für die Vacallinechae!
…umarianus Candidus (hat für sich) und die Seinen (das Gelübde) gerne und verdientermaßen erfüllt.

Übersetzung Englisch

To the Vacallinechae!
…umarianus Candidus (has fulfilled a vow for himself) and his family willingly and deservedly.

Autopsievidimus (CIL XIII Projekt)
Editionen und LesungenCIL XIII 12034
Lehner 1918, Nr.358
Alföldy 1968, Nr.131
Elektronische Ressourcen () (Epigraphik-Datenbank Clauss/Slaby)
www.trismegistos.org/text/417148 (zuletzt aufgerufen am 26. Juli 2021) (Trismegistos)
Fundort modern Bad Münstereifel Nöthen (Pesch), Tempelbezirk (Matronentempel Eifel)
FundstelleHof A
Fundjahr1913
VerwahrungBonn, Rheinisches Landesmuseum
Inventarnummer25351
InschriftträgerWeihealtar
MaterialSandstein
Archäologische Klassifikation glatt
Beschreibung Objekt

Der rechteckige Altar verfügt über einen Sockel und die Überreste eines Gesimses. Oben und links oben fehlt ein Teil. Der Sockel ist teilweise bestoßen.

Zustand Objekt größere Fehlstelle/n
MaßeHöhe: 49,0 cm
Breite: 33,0 cm
Tiefe: 15,0 cm
Ikonografiekein Dekor bekannt
Inschrift

Der Text füllt das Inschriftenfeld nicht zur Gänze aus (unter dem Text bleibt ein Freiraum). Er ist weitestgehend erhalten. Links oben ist der Inschriftentext abgebrochen.
Ligaturen: s. Majuskeltext. Besondere Zeichen: in Z.1 findet eine Ligatur von L und I mit erhöhter senkrechter Haste und eine des Zeichens für den velaren Reibelaut mit I mit erhöhter senkrechter Haste; in Z.3 eine Ligatur von D und I mit erhöhter senkrechter Haste

Technikgemeißelt
Kommentar Götternamen

Vacallinechae: Varianate von Vacallinehae: Die Etymologie weist auf Waldgottheiten hin: ‚die unter den Bäumen bzw. dem Wald Verweilenden‘ (vgl. de Bernardo Stempel in Spickermann 2005, 144).

Vorkommen in theonymischen Formularen:

Vacallinehae:
- Germania Inferior: häufig bezeugt. Es ist nicht auszuschließen, dass in der hier besprochenen Inschrift am Beginn der ersten Zeile noch ein M für „Matronis“ oder – weniger wahrscheinlich – auch „Matribus“ stand. - außerhalb der Germania Inferior: -

Matronae Vacallinehae:
- Germania Inferior: Das theonymische Formular ist häufig bezeugt. - außerhalb der Germania Inferior: -

Matres Vacallinehae:
- Germania Inferior: Das theonymische Formular ist mindestens 1x gesichert bezeugt (CF-GeI-239). - außerhalb der Germania Inferior: -

Kommentar allgemein

Candidus: lateinisches Cognomen, gängiger Name, der u.a. verstärkt im Rheinland auftritt (Kakoschke 2006, CN 644)

ZitiervorschlagCF-GeI-257, hdl.handle.net/11471/504.50.257
LizenzCreative Commons BY-NC 4.0


Bild 1: Front, CIL XIII Projekt, CC BY-NC