<title type="main">Matronae Vacallinehae CF-GeI-256 Inschriftenedition Werner Petermandl Archäologische Beschreibung und geografische Daten Astrid Schmölzer Austrian Science Fund (FWF): P 29274-G25 Institut für Antike, Fachbereich Alte Geschichte und Epigraphik, Karl-Franzens-Universität Graz Zentrum für Informationsmodellierung - Austrian Centre for Digital Humanities, Karl-Franzens-Universität Graz GAMS - Geisteswissenschaftliches Asset Management System 2022 Graz o:fercan.256 Creative Commons BY-NC 4.0 FERCAN: Fontes Epigraphici Religionum Celticarum Antiquarum Projektleitung Wolfgang Spickermann Bonn Rheinisches Landesmuseum 25348 Weihinschrift

Der Altar war in viele kleine Stücke zerschlagen. Er wurde modern ergänzt und rekonstruiert. Der profilierte Sockel wird zum Altarkörper hin schmäler. Das profilierte Gesims ist rechts teilweise ausgebrochen. Der Aufsatz besteht aus Voluten und einem Giebelrest, sowie einer Opferschale auf der Oberfläche.

Kalkstein Weihealtar 80,0 46,0 27,0
größere Fehlstelle/n

Der Text füllt das Inschriftenfeld nicht zur Gänze aus (unter dem Text bleibt ein Freiraum). Er weist größere Fehlstellen auf, ist aber in seiner ganzen Ausdehnung erhalten. Die Buchstabengröße nimmt nach unten hin deutlich ab. Ligaturen: s. Majuskeltext. Besondere Zeichen: In Z.1 findet sich eine Ligatur von N und I mit verlängerter rechter senkrechter Haste.

größere Fehlstelle/n
gemeißelt

Die Voluten sind mit Blattdekor verziert. Die linke Schmalseite zeigt einen rechts und oben teilweise ausgebrochenen Baum mit dünnem Stamm. In der Mitte entwächst dem Stamm nach rechts ein Aststumpf. Die Baumkrone besteht aus Ästen voller länglicher Blätter mit rundem Abschluss. Die rechte Darstellung ähnelt der linken Seite. Der Baum ist hier nur durch einen horizontalen Bruch in der Mitte beschädigt, konnte aber rekonstruiert werden. Der Aststumpf in der Mitte des dünnen Stammes zeigt hier zur linken Seite hinüber. Auch die Ausführung der Baumkrone ist besser zu erkennen. Sie besteht aus je zwei Ästen mit länglichen Blättern pro Seite und einem derartigen Zweig als oberen Abschluss.

Aufsatzschmuck Baum Blattdekor Fragment Laubbaum Opferschale Reliefdekor Reliefschmuck
CCAA Bad Münstereifel Nöthen (Pesch), Tempelbezirk (Matronentempel Eifel)

Tempel C

50.533852 6.702742 vermauert
vidimus (CIL XIII Projekt)
Matronae Vacallinehae [Mat]ronis V[---]calli[.]ehabus Vacallinehae
World Geodetic System

Digitale Repräsentation konform mit EpiDoc: http://epidoc.sourceforge.net

Majuskel und Minuskel ausgeführt nach Leidener Klammersystem, Majuskel bildet Inschrift originalgetreu ab, Minuskel enthält editorische Hinzufügungen

Die keltischen Götternamen in den Inschriften der römischen Provinz Germania Inferior. Eine Fallstudie zu Religion im Kontext von Kulturkontakt und Kulturtransfer (FWF – Projekt P 29274-G25 )

Das Forschungsprojekt beabsichtigt, sämtliche keltischen Götternamen, die sich in lateinischen Inschriften der römischen Provinz Germania Inferior erhaltenen haben, zusammenzustellen und auszuwerten. Die gewählte Quellengrundlage erscheint besonders geeignet Erscheinungsformen zu untersuchen, welche auf religiöser Ebene durch das Zusammentreffen von verschiedenen kulturellen Einflüssen entstanden sind. Diese sind hier einerseits definiert durch die Verwendung der keltischen Sprache, andererseits durch die lateinische Sprache und durch Formen aus dem Inneren des Imperium Romanum, die man mit dem Etikett „römisch“ versehen kann. Das Interesse gilt dabei nicht nur religiösen, sondern auch damit verbundenen gesellschaftlichen Aspekten und den entsprechenden Mentalitäten. Doch soll damit auch zu einem verbesserten Gesamtbild der Provinzialreligion in Niedergermanien beigetragen werden. Die Abschlusspublikation wird ergänzt um einen ausführlichen sprachwissenschaftlichen Kommentar (von Patrizia de Bernardo Stempel) in der Reihe ‚Corpus - F.E.R.C.AN. (Fontes epigraphici religionum Celticarum antiquarum)‘ erscheinen.

Latein votum solvit libens merito Initial Version Version 2 Version 3
Front, CIL XIII Projekt, CC BY-NC links, CIL XIII Projekt, CC BY-NC rechts, CIL XIII Projekt, CC BY-NC FERCAN
CIL XIII 12033 Lehner 1918, Nr.375 Alföldy 1968, Nr.2 AE 1968, 329
HD014375Version vom 4. Mai 2015 www.trismegistos.org/text/208967zuletzt aufgerufen am 29. Juni 2021
RONIS VCALLI EHABVS ANTI INVS V M
MatronisVcalliehabus Antiinusvotum solvit libens merito

Für die Matronae V…calli…ehae! Anti… …i…nus hat das Gelübde gerne und verdientermaßen erfüllt.

To the Matronae V…calli…ehae! Anti… …i…nus has fulfilled a vow willingly and deservedly.

[Mat̂]ron̂is – Alföldy; ohne Ligatur AE, EDH Vacalli – CIL; V[a]calli –Lehner, Alföldy, AE, EDH in. fortasse fuit N̂E – CIL; [n]ehabus – Lehner, Alföldy, AE, EDH An̂t[onius?] – Lehner; Anti[stius?] – Alföldy, AE, EDH; ohne Ligatur – AE, EDH nu[s] – CIL; ohne Zeilenwechsel nach nus – Alföldy

V…calli…ehae: Rest von Vacallinehae oder einer Variante: Die Etymologie weist auf Waldgottheiten hin: ‚die unter den Bäumen bzw. dem Wald Verweilenden‘ (vgl. de Bernardo Stempel in Spickermann 2005, 144).

Vorkommen in theonymischen Formularen:

Matronae Vacallinehae: - Germania Inferior: Das theonymische Formular ist häufig bezeugt. - außerhalb der Germania Inferior: -

Matres Vacallinehae: - Germania Inferior: Das theonymische Formular ist mindestens 1x gesichert bezeugt (CF-GeI-239). - außerhalb der Germania Inferior: -

Vacallinehae: - Germania Inferior: häufig bezeugt - außerhalb der Germania Inferior: -