Die keltischen Götternamen der germanischen Provinzen


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Matronae/Matres? Vacallinehae

CF-GeI-254

M · V̂ACALLIN

E˧̂IS · Q VERAN

IVS · VERECVN

DVS · L · M

M(---) Vacallin-

echis Q(uintus) Veran-

ius Verecun-

dus l(ibens) m(erito)

CivitasCCAA
Apparatus criticusZ. 1: M(atronis) – Lehner, Alföldy
Z. 2: êĥîs – Alföldy
Übersetzung Deutsch

Für die M… Vacallinechae!
Quintus Veranius Verecundus gerne und verdientermaßen.

Übersetzung Englisch

To the M… Vacallinechae!
Quintus Veranius Verecundus willingly and deservedly.

Autopsievidimus (CIL XIII Projekt)
Editionen und LesungenCIL XIII 12031
Lehner 1918, Nr.352
Alföldy 1968, Nr.16
Elektronische Ressourcen () (Epigraphik-Datenbank Clauss/Slaby)
www.trismegistos.org/text/417146 (zuletzt aufgerufen am 26. Juli 2021) (Trismegistos)
Fundort modern Bad Münstereifel Nöthen (Pesch), Tempelbezirk (Matronentempel Eifel)
FundstelleHof A
Fundjahr1913
VerwahrungBonn, Rheinisches Landesmuseum
Inventarnummer24877
InschriftträgerWeihealtar
MaterialSandstein
Archäologische Klassifikation Aufsatzschmuck
Blattdekor
Reliefdekor
Rosette
Beschreibung Objekt

Der Oberteil eines Weihealtars besitzt ein an der rechten Seite erhalten gebliebenes Gesims samt rosettenverzierter Volute. Dazwischen ist Blattdekor zu erkennen. Unterteil sowie der restliche Aufsatz (Giebel und rechte Volute) fehlen. Die Standfläche wurde modern ergänzt.

Zustand Objekt größere Fehlstelle/n
MaßeHöhe: 34,0 cm
Breite: 35,0 cm
Tiefe: 18,0 cm
IkonografieDie verbleibende Volute ist mit Rosetten- und Blattdekor versehen. Weiteres Dekor oder bildliche Darstellungen sind nicht vorhanden.
Inschrift

Der Inschriftentext ist offenbar vollständig, da der linke, der rechte und der obere Rand erhalten sind und der untere Rand aus inhaltlichen Kriterien geschlossen erreicht zu sein scheint.
Ligaturen: s. Majuskeltext. Besondere Zeichen: in Z.2 eine Ligatur des Zeichens für den velaren Reibelaut mit I mit erhöhter senkrechter Haste; in Z.4 hederae vor L und vor M

Technikgemeißelt
Kommentar Götternamen

Vacallinechae: Variante von Vacallinehae: Die Etymologie weist auf Waldgottheiten hin: ‚die unter den Bäumen bzw. dem Wald Verweilenden‘ (vgl. de Bernardo Stempel in Spickermann 2005, 144).

Vorkommen in theonymischen Formularen:

Matronae Vacallinehae:
- Germania Inferior: Das theonymische Formular ist häufig bezeugt. Aufgrund der Häufigkeit einschlägiger Zeugnisse ist eine Ergänzung von „M(---)“ auf „Matronis“ am naheliegendsten, doch ist auch „Matribus“ nicht auszuschließen. - außerhalb der Germania Inferior: -

Matres Vacallinehae:
- Germania Inferior: Das theonymische Formular ist mindestens 1x gesichert bezeugt (CF-GeI-239). - außerhalb der Germania Inferior: -

Vacallinehae:
- Germania Inferior: häufig bezeugt - außerhalb der Germania Inferior: -

Kommentar allgemein

Quintus Veranius Verecundus: tria nomina
Veranius: italisches Gentilnomen oder einheimisches Pseudogentilnomen, abgeleitet vom lateinischen Cognomen Ver(an)us; das Gentilnomen tritt verstärkt in der Germania Inferior auf (Kakoschke 2006, GN 1390). Verecundus: lateinisches Cognomen, überall äußerst gängig (Kakoschke 2008; CN 3278)

ZitiervorschlagCF-GeI-254, hdl.handle.net/11471/504.50.254
LizenzCreative Commons BY-NC 4.0


Bild 1: Front, CIL XIII Projekt, CC BY-NC