Die keltischen Götternamen der germanischen Provinzen

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Hercules Magusanus

CF-GeI-242

HERCVLI

MAGVSANO

M PRIMHVIS

TERTIVS

  5 V · S · L · M

Herculi

Magusano

M(arcus) Primhuis

Tertius

  5 v(otum) s(olvit) l(ibens) m(erito)

CivitasCivitas Frisiavonum
Übersetzung Deutsch

Für Hercules Magusanus!
Marcus Primhuis Tertius hat das Gelübde gerne und verdientermaßen erfüllt.

Übersetzung Englisch

To Hercules Magusanus!
Marcus Primhuis Tertius has fulfilled a vow willingly and deservedly.

Autopsievidimus (23.5.2019)
Editionen und LesungenCIL XIII 8777
Elektronische RessourcenEDCS-11100867 (zuletzt aufgerufen am 24. Februar 2020) (Epigraphik-Datenbank Clauss/Slaby)
www.trismegistos.org/text/415774 (zuletzt aufgerufen am 26. Juli 2021) (Trismegistos)
Fundort modern Westkapelle
Fundstelledirekt an der Küste
Fundumständegemeinsam mit einer Statue des Gottes (Martin 1727, 26 f.)
Fundjahr1514
VerwahrungMiddelburg, Zeeuws Museum, collection KZGN
InventarnummerG 3232
InschriftträgerWeihestein
MaterialMarmor
Archäologische Klassifikation Abschrift
Füllhorn
Reliefschmuck
Beschreibung Objekt

Es handelt sich um den unteren Teil eines Weihesteins. Der Sockel springt ein wenig nach vor und ist links und rechts abgeschlagen. Die Inschrift war nicht gerahmt.

MaßeHöhe: 38,0 cm
Breite: 42,0 cm
Tiefe: 20,0 cm
IkonografieAuf der linken Schmalseite ist der untere Rest eines Füllhorns erkennbar. Die Darstellung ist von einem einfachen Rahmen umgeben. Die Oberfläche ist bestoßen. Weiterer Dekor ist nicht erkennbar. Die Darstellung auf der rechten Schmalseite ist zu zerstört für eine Beschreibung.
Inschrift

Nach dem Inhalt der Abschrift zu schließen ist der Text vollständig erhalten.
„omnes litterae refectae sunt“ – CIL. II in Z.3 könnte als gallisches E gelesen werden.

Technikgemeißelt
Buchstabenhöhe (cm)3,5–4,0 cm
Kommentar Götternamen

Magusanus: Germanisierung des keltischen Kultnamens * Mogusenos ,der mächtige Alte‘, später sukzessive germanisiert zu Magusenos, Magusanos und Macusanos (de Bernardo Stempel in Spickermann 2005, 146, vgl. Toorians 2003)

Vorkommen in theonymischen Formularen:

Hercules Magusanus:
- Germania Inferior: sehr gut belegt (CF-GeI-115, 127–132, 134–139, 242–244); 1x darunter in Verbindung mit dem Gottheitsdeterminativ deus (CF-GeI-139) - außerhalb der Germania Inferior: in Rom und in verschiedenen Provinzen vereinzelt nachgewiesen: Belgica, Britannia, Dacia (hier 1x auch als deus invictus Hercules Magusanus [AE 1977, 702]), Pannonia Superior

Magusanus Hercules:
- Germania Inferior: nur 1x bezeugt (CF-GeI-133) - außerhalb der Germania Inferior: -

Magusanus:
- Germania Inferior: in dieser Provinz nicht bezeugt - außerhalb der Germania Inferior: In der Provinz Dacia ist 1x ein deus Mag… bezeugt (AE 1995, 1280).

Kommentar allgemein

Marcus Primihuis Tertius: tria nomina
Primhuis: Der Name ist vermutlich verderbt. Es fragt sich, wie er richtig zu lesen wäre. Kakoschke 2006, GN 987 korrigiert auf „Primevi(u)s“ und sieht darin eine einheimische Bildung bzw. eine Verschreibung für Priminius; Riese 1914, Nr.2817: „Primituis“ = „Primitius“; Gutenbrunner 1936, Nr.77,3: „Primitius“; Byvanck 1935, Nr.233: „Primituis“ = „Priminius(?)“. Tertius: lateinisches Cognomen, überall äußerst gängig (Kakoschke 2008, CN 3037)

ZitiervorschlagCF-GeI-242, hdl.handle.net/11471/504.50.242
LizenzCreative Commons BY-NC 4.0

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Bild 2: rechts, FercanGermaniaInferior, CC BY-NC
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