Die keltischen Götternamen der germanischen Provinzen


« zurück zur KategorieTEI

Vacallinehae Leudinae?

CF-GeI-225

[---]S · LEV[---]

[---]SCVS[---]

[---]I S[---]

[---]s Leu[dinis ---]

[---]scus[---]

[---]I S[---]

CivitasCCAA
Apparatus criticusZ. 1: [hi]s, oberhalb wird noch eine Zeile [-?- Vacalline] angenommen – Alföldy, AE, Schillinger-Häfele, EDH
Z. 2: [Fu]scus – Alföldy, AE, Schillinger-Häfele, EDH
Z. 3: [---]i (filius) (?) S[---] – Alföldy, AE
Übersetzung Deutsch

Für die ... Leudinae!

Übersetzung Englisch

To the ... Leudinae!

Autopsievidimus (CIL XIII Projekt)
Editionen und LesungenAlföldy 1968, Nr.149
AE 1968, 359
Schillinger-Häfele 1977, Nr.151
Elektronische RessourcenHD014465 (Version vom 5. Januar 2010) (Epigraphische Datenbank Heidelberg)
EDCS-10700523 (zuletzt aufgerufen am 24. Februar 2020) (Epigraphik-Datenbank Clauss/Slaby)
www.trismegistos.org/text/208997 (zuletzt aufgerufen am 29. Juni 2021) (Trismegistos)
Fundort modern Bad Münstereifel Nöthen (Pesch), Tempelbezirk (Matronentempel Eifel)
FundstelleHof A
Fundjahr1913
VerwahrungBonn, Rheinisches Landesmuseum
Inventarnummer25021
InschriftträgerWeihestein
MaterialSandstein
Archäologische Klassifikation Fragment
Beschreibung Objekt

Aufgrund des Erhaltungszustandes ist keine Beschreibung von Form und Gestaltung möglich.

Zustand Objekt kleineres Fragment
MaßeHöhe: 12,5 cm
Breite: 9,0 cm
Tiefe: 6,5 cm
Ikonografiekein Dekor erhalten
Inschrift

Das Textfragment ist rundherum abgeschlagen.

Technikgemeißelt
Buchstabenhöhe (cm)4,0 cm
Kommentar Götternamen

Das erhaltene S in Z.1 könnte ein Rest der Dativendung von Vacallinehae oder einer Variante davon sein. Die Etymologie weist auf Waldgottheiten hin: ‚die unter den Bäumen bzw. dem Wald Verweilenden‘ (vgl. de Bernardo Stempel in Spickermann 2005, 144).

Vorkommen in theonymischen Formularen:

Vacallinehae Leudinae:
- Germania Inferior: Das in der hier vorgelegten Inschrift möglicherweise zu ergänzende „Leudinis“ kommt in einer anderen Inschrift vom gleichen Ort – CF-GeI-240 – möglicherweise als Beiname der Vacallinehae vor. Damit wäre dann das S in Z.1 möglicherweise auf „Vacallinehis“ zu ergänzen. Lehner (1918, Nr.364) vermutet, dass sich Leudinae von einem Ortsnamen Leudium ableiten könnte, der dann der Ort sein könnte, zu dem der Tempel gehörte. In CIL (XIII 7859) aus Weisweiler (Düren) ist ein Mercurius Leud[---]anus bezeugt (vgl. Gutenbrunner 1936, 55f.). Ob vor „Vacallinehis“ noch „Matronis“ (bzw. „Matribus“) stand oder nicht, kann nicht gesagt werden. - außerhalb der Germania Inferior: -

Vacallinehae:
- Germania Inferior: häufig bezeugt - außerhalb der Germania Inferior: -

Matronae Vacallinehae:
- Germania Inferior: Das theonymische Formular ist häufig bezeugt. - außerhalb der Germania Inferior: -

Matres Vacallinehae:
- Germania Inferior: Das theonymische Formular ist mindestens 1x gesichert bezeugt (CF-GeI-239). - außerhalb der Germania Inferior: -

***

Nicht keltische Götternamen:

Leudinae: germanisch (de Bernardo Stempel in Spickermann 2005, 146).
In der hier vorgelegten Inschrift könnte es sich um einen Beinamen der Vacallinehae handeln.

ZitiervorschlagCF-GeI-225, hdl.handle.net/11471/504.50.225
LizenzCreative Commons BY-NC 4.0


Bild 1: Front, CIL XIII Projekt, CC BY-NC