<title type="main">Vacallinehae Leudinae? CF-GeI-225 Inschriftenedition Werner Petermandl Archäologische Beschreibung und geografische Daten Astrid Schmölzer Austrian Science Fund (FWF): P 29274-G25 Institut für Antike, Fachbereich Alte Geschichte und Epigraphik, Karl-Franzens-Universität Graz Zentrum für Informationsmodellierung - Austrian Centre for Digital Humanities, Karl-Franzens-Universität Graz GAMS - Geisteswissenschaftliches Asset Management System 2022 Graz o:fercan.225 Creative Commons BY-NC 4.0 FERCAN: Fontes Epigraphici Religionum Celticarum Antiquarum Projektleitung Wolfgang Spickermann Bonn Rheinisches Landesmuseum 25021 Weihinschrift

Aufgrund des Erhaltungszustandes ist keine Beschreibung von Form und Gestaltung möglich.

Sandstein Weihestein 12,5 9,0 6,5
kleineres Fragment

Das Textfragment ist rundherum abgeschlagen.

kleineres Fragment
gemeißelt 4,0 cm

kein Dekor erhalten

Fragment
CCAA Bad Münstereifel Nöthen (Pesch), Tempelbezirk (Matronentempel Eifel)

Hof A

50.533852 6.702742
vidimus (CIL XIII Projekt)
Vacallinehae Leudinae? [---]s Leu[---] Vacallinehae? Leudinae?
World Geodetic System

Digitale Repräsentation konform mit EpiDoc: http://epidoc.sourceforge.net

Majuskel und Minuskel ausgeführt nach Leidener Klammersystem, Majuskel bildet Inschrift originalgetreu ab, Minuskel enthält editorische Hinzufügungen

Die keltischen Götternamen in den Inschriften der römischen Provinz Germania Inferior. Eine Fallstudie zu Religion im Kontext von Kulturkontakt und Kulturtransfer (FWF – Projekt P 29274-G25 )

Das Forschungsprojekt beabsichtigt, sämtliche keltischen Götternamen, die sich in lateinischen Inschriften der römischen Provinz Germania Inferior erhaltenen haben, zusammenzustellen und auszuwerten. Die gewählte Quellengrundlage erscheint besonders geeignet Erscheinungsformen zu untersuchen, welche auf religiöser Ebene durch das Zusammentreffen von verschiedenen kulturellen Einflüssen entstanden sind. Diese sind hier einerseits definiert durch die Verwendung der keltischen Sprache, andererseits durch die lateinische Sprache und durch Formen aus dem Inneren des Imperium Romanum, die man mit dem Etikett „römisch“ versehen kann. Das Interesse gilt dabei nicht nur religiösen, sondern auch damit verbundenen gesellschaftlichen Aspekten und den entsprechenden Mentalitäten. Doch soll damit auch zu einem verbesserten Gesamtbild der Provinzialreligion in Niedergermanien beigetragen werden. Die Abschlusspublikation wird ergänzt um einen ausführlichen sprachwissenschaftlichen Kommentar (von Patrizia de Bernardo Stempel) in der Reihe ‚Corpus - F.E.R.C.AN. (Fontes epigraphici religionum Celticarum antiquarum)‘ erscheinen.

Latein Initial Version Version 2 Version 3
Front, CIL XIII Projekt, CC BY-NC FERCAN
Alföldy 1968, Nr.149 AE 1968, 359 Schillinger-Häfele 1977, Nr.151
EDCS-10700523zuletzt aufgerufen am 24. Februar 2020 HD014465Version vom 5. Januar 2010 www.trismegistos.org/text/208997zuletzt aufgerufen am 29. Juni 2021
S · LEV SCVS I S
s Leudinis scusI S

Für die ... Leudinae!

To the ... Leudinae!

[hi]s, oberhalb wird noch eine Zeile [-?- Vacalline] angenommen – Alföldy, AE, Schillinger-Häfele, EDH [Fu]scus – Alföldy, AE, Schillinger-Häfele, EDH [---]i (filius) (?) S[---] – Alföldy, AE

Das erhaltene S in Z.1 könnte ein Rest der Dativendung von Vacallinehae oder einer Variante davon sein. Die Etymologie weist auf Waldgottheiten hin: ‚die unter den Bäumen bzw. dem Wald Verweilenden‘ (vgl. de Bernardo Stempel in Spickermann 2005, 144).

Vorkommen in theonymischen Formularen:

Vacallinehae Leudinae: - Germania Inferior: Das in der hier vorgelegten Inschrift möglicherweise zu ergänzende „Leudinis“ kommt in einer anderen Inschrift vom gleichen Ort – CF-GeI-240 – möglicherweise als Beiname der Vacallinehae vor. Damit wäre dann das S in Z.1 möglicherweise auf „Vacallinehis“ zu ergänzen. Lehner (1918, Nr.364) vermutet, dass sich Leudinae von einem Ortsnamen Leudium ableiten könnte, der dann der Ort sein könnte, zu dem der Tempel gehörte. In CIL (XIII 7859) aus Weisweiler (Düren) ist ein Mercurius Leud[---]anus bezeugt (vgl. Gutenbrunner 1936, 55f.). Ob vor „Vacallinehis“ noch „Matronis“ (bzw. „Matribus“) stand oder nicht, kann nicht gesagt werden. - außerhalb der Germania Inferior: -

Vacallinehae: - Germania Inferior: häufig bezeugt - außerhalb der Germania Inferior: -

Matronae Vacallinehae: - Germania Inferior: Das theonymische Formular ist häufig bezeugt. - außerhalb der Germania Inferior: -

Matres Vacallinehae: - Germania Inferior: Das theonymische Formular ist mindestens 1x gesichert bezeugt (CF-GeI-239). - außerhalb der Germania Inferior: -

***

Nicht keltische Götternamen:

Leudinae: germanisch (de Bernardo Stempel in Spickermann 2005, 146). In der hier vorgelegten Inschrift könnte es sich um einen Beinamen der Vacallinehae handeln.