Die keltischen Götternamen der germanischen Provinzen


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Matronae Vacallinehae

CF-GeI-224

MATRON̂IS

VACALLINE

HABVS

M · BASSIANVS

  5 ATTICVS

V S L M

Matronis

Vacalline-

habus

M(arcus) Bassianus

  5 Atticus

v(otum) s(olvit) l(ibens) m(erito)

CivitasCCAA
Apparatus criticusZ. 1: ohne Ligatur – AE, Schillinger-Häfele, EDH
Z. 4: Bassian(i)us – Alföldy, AE, EDH
Übersetzung Deutsch

Für die Matronae Vacallinehae!
M(arcus) Bassianus Atticus hat das Gelübde gerne und verdientermaßen erfüllt.

Übersetzung Englisch

To the Matronae Vacallinehae!
M(arcus) Bassianus Atticus has fulfilled a vow willingly and deservedly.

Autopsievidimus (CIL XIII Projekt)
Editionen und LesungenAlföldy 1968, Nr.4
AE 1968, 330
Schillinger-Häfele 1977, Nr.150
Elektronische RessourcenHD014378 (Version vom 4. Mai 2015) (Epigraphische Datenbank Heidelberg)
EDCS-09701595 (zuletzt aufgerufen am 24. Februar 2020) (Epigraphik-Datenbank Clauss/Slaby)
www.trismegistos.org/text/208968 (zuletzt aufgerufen am 29. Juni 2021) (Trismegistos)
Fundort modern Bad Münstereifel Nöthen (Pesch), Tempelbezirk (Matronentempel Eifel)
FundstelleHof A
Fundumständeim Fundament der Hofmauer
Fundjahr1959
VerwahrungBonn, Rheinisches Landesmuseum
Inventarnummer59192
InschriftträgerWeihealtar
MaterialKalkstein
Archäologische Klassifikation Aufsatzschmuck
Baum
Laubbaum
Reliefdekor
Reliefschmuck
Rosette
Zweig
Beschreibung Objekt

Es handelt sich um einen vollständig erhaltenen rechteckigen Altar mit einfachem Sockel und einfach profiliertem Gesims, das mit rosettenverzierten Voluten und einem Giebel in der Mitte geschmückt ist.

Zustand Objekt vollständig
MaßeHöhe: 38,0 cm
Breite: 22,0 cm
Tiefe: 13,0 cm
IkonografieDie linke Schmalseite ziert ein einfach gehaltener Baum in Relief. Der Stamm ist dünn und gerade, die insgesamt fünf Blätter laufen nach oben hin spitz zu. Die Darstellung auf der rechten Schmalseite ähnelt der der linken Seite sehr. Der Baum ist auch hier sehr einfach gehalten, hat einen dünnen geraden Stamm und fünf nach oben spitz zulaufende Blätter.
Inschrift

Der Text füllt das Inschriftenfeld zur Gänze aus. Er ist vollständig erhalten. Die Buchstaben werden nach unten hin kleiner. Die Zeilen 3 und 5 sind schlecht zentriert.
Ligatur: s. Majuskeltext. Besondere Zeichen: In Z.1 findet sich eine Ligatur von N und I mit verlängerter rechter senkrechter Haste (H: 3,5 cm).

Technikgemeißelt
Buchstabenhöhe (cm)2,0–2,5 cm
Notabilia Varia

v.2/3: „Vacallinehabus“ pro „Vacallinehis“

Kommentar Götternamen

Vacallinehae: Die Etymologie weist auf Waldgottheiten hin: ‚die unter den Bäumen bzw. dem Wald Verweilenden‘ (vgl. de Bernardo Stempel in Spickermann 2005, 144).

Vorkommen in theonymischen Formularen:

Matronae Vacallinehae:
- Germania Inferior: Das theonymische Formular ist häufig bezeugt. - außerhalb der Germania Inferior: -

Matres Vacallinehae:
- Germania Inferior: Das theonymische Formular ist mindestens 1x gesichert bezeugt (CF-GeI-239). - außerhalb der Germania Inferior: -

Vacallinehae:
- Germania Inferior: häufig bezeugt - außerhalb der Germania Inferior: -

Kommentar allgemein

M. Bassianus Atticus: tria nomina
Bassianus: ist nach Alföldy als Bassian(i)us zu lesen; aber auch die Form Bassianus/a ist gut belegt, vgl. CF-GeI-16; Bassianus/ Bassianius: Gentilnomen; einheimische Bildung, abgeleitet vom lateinischen Cognomen Bass(ian)us; fast ausschließlich auf dem Gebiet der CCAA belegt (Kakoschke 2006, GN 197) Atticus: lateinisches Cognomen, überall gängig (Kakoschke 2006, CN 360)

ZitiervorschlagCF-GeI-224, hdl.handle.net/11471/504.50.224
LizenzCreative Commons BY-NC 4.0


Bild 1: Front, CIL XIII Projekt, CC BY-NC
Bild 2: links, CIL XIII Projekt, CC BY-NC
Bild 3: rechts, CIL XIII Projekt, CC BY-NC