Die keltischen Götternamen der germanischen Provinzen

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Vacallinehae?

CF-GeI-210

[---]˧̂IS · T · IVL ·

[---]VḶ · SIM

[---]chis T(itus) Iul(ius)

[--- I]ul(ius/ia) Sim

CivitasCCAA
Apparatus criticusZ. 1: [Vacalline]ĥis – Lehner, Alföldy; [Vacalline]his ohne Ligatur – AE, EDH; Iul – Lehner
Z. 2: [ius ---]vi Sim – Lehner; [--- et I]ul – Alföldy; [--- et I]ul(ia) – AE; [--- I]ul(ia) – EDH; eine weitere folgende Zeile mit [plicia(?) ---] – Alföldy, AE, EDH
Übersetzung Deutsch

Für die ...chae!
Titus Iulius … Iulius/Iulia Sim…

Übersetzung Englisch

To the ...chae!
Titus Iulius … Iulius/Iulia Sim…

Autopsievidimus (CIL XIII Projekt)
Editionen und LesungenLehner 1918, Nr.417
Alföldy 1968, Nr.130
AE 1968, 354
Elektronische RessourcenHD014450 (Version vom 5. Januar 2010) (Epigraphische Datenbank Heidelberg)
EDCS-09701619 (zuletzt aufgerufen am 24. Februar 2020) (Epigraphik-Datenbank Clauss/Slaby)
www.trismegistos.org/text/208992 (zuletzt aufgerufen am 29. Juni 2021) (Trismegistos)
Fundort modern Bad Münstereifel Nöthen (Pesch), Tempelbezirk (Matronentempel Eifel)
FundstelleHof A
Fundjahr1914
VerwahrungBonn, Rheinisches Landesmuseum
Inventarnummer25997
InschriftträgerWeihestein
MaterialSandstein
Archäologische Klassifikation Fragment
Beschreibung Objekt

Nach Lehner (1918, 176) handelt es sich um die rechte obere Ecke einer Weihinschrift. Aufgrund des Erhaltungszustandes ist keine Beschreibung von Form und Gestaltung möglich.

Zustand Objekt kleineres Fragment
MaßeHöhe: 12,0 cm
Breite: 14,5 cm
Tiefe: 5,0 cm
Ikonografiekein Dekor erhalten
Inschrift

Vom Inschriftentext sind zwei Zeilen in der rechten oberen Ecke erhalten. Wie weit sich der Text nach links und unten fortsetzte bleibt unbekannt. Die Buchstaben der zweiten Zeile sind etwas kleiner als die der ersten.
Ligatur: s. Majuskeltext. Besondere Zeichen: Z.1 enthält eine Ligatur von dem Zeichen für den velaren Reibelaut und I (H: 3,0 cm).

Technikgemeißelt
Buchstabenhöhe (cm)2,0–2,5 cm
Kommentar Götternamen

...chae: eventuell Rest einer Variante von Vacallinehae: Die Etymologie weist auf Waldgottheiten hin: ‚die unter den Bäumen bzw. dem Wald Verweilenden‘ (vgl. de Bernardo Stempel in Spickermann 2005, 144).

Vorkommen in theonymischen Formularen:

Vacallinehae:
- Germania Inferior: häufig bezeugt. Im hier besprochenen Fragment sind die erhaltenen Reste trotz des einschlägigen Fundortes zu gering, um sie zweifelsfrei den Vacallinehae zuweisen zu können. Ob davor ursprünglich noch „Matronis“ (bzw. „Matribus“) stand oder nicht, muss offen ebenso bleiben. - außerhalb der Germania Inferior: -

Matronae Vacallinehae:
- Germania Inferior: Das theonymische Formular ist häufig bezeugt. - außerhalb der Germania Inferior: -

Matres Vacallinehae:
- Germania Inferior: Das theonymische Formular ist mindestens 1x gesichert bezeugt (CF-GeI-239). - außerhalb der Germania Inferior: -

Kommentar allgemein

Iulius/Iulia: italisches kaiserliches Gentilnomen, überall äußerst gängig (Kakosche 2006, GN 621); das Gentile Iulius ist in den südlichen Gebieten der Germania Inferior auffällig oft bezeugt. Für eine Liste des Vorkommens dieses Gentilnomens in der Provinz s. Alföldy 1967, 20–27).

ZitiervorschlagCF-GeI-210, hdl.handle.net/11471/504.50.210
LizenzCreative Commons BY-NC 4.0

Bild 1: Front, CIL XIII Projekt, CC BY-NC