Hercules Magusanus
CF-GeI-139
1 IN H D D
2 DEO · HERCVLI · MAG
3 M · NAEVIVS · MINERVI
4 NVS · OPTIO · PRINCI
5 PIS · LEG · I · M · P · F · [[---]]
6 IMP · D · N · [[---]]
7 AVG · II · ET · MARCEL
8 LO · COS · V · S · L · M
1 In h(onorem) d(omus) d(ivinae)
2 deo Herculi Mag(---)
3 M(arcus) Naevius Minervi-
4 nus optio princi-
5 pis leg(ionis) I M(inerviae) P(iae) F(idelis) [[S(everianae) A(lexandrianae)]]
6 Imp(eratore) d(omino) n(ostro) [[Alexandro]]
7 Aug(usto) II et Marcel-
8 lo co(n)s(ulibus) v(otum) s(olvit) l(ibens) m(erito)
Civitas | CCAA |
Apparatus criticus | Z. 2:
Mag(usano) – Horn, AE, Deman, Schillinger-Häfele, EDH
|
Übersetzung Deutsch |
Zur Ehre des Kaiserhauses |
Übersetzung Englisch |
In honour of the Divine Household |
Autopsie | vidimus (CIL XIII Projekt) |
Editionen und Lesungen | Horn 1970, 235 AE 1971, 282 Deman 1975, G32 Schillinger-Häfele 1977, Nr.161 |
Elektronische Ressourcen | HD011479
(Version vom 20. Oktober 2015) (Epigraphische Datenbank
Heidelberg) LUPA 20437 (letzte Änderung am 12. Jänner 2021) (Ubi Erat Lupa) EDCS-10700533 (zuletzt aufgerufen am 24. Februar 2020) (Epigraphik-Datenbank Clauss/Slaby) www.trismegistos.org/text/208938 (zuletzt aufgerufen am 29. Juni 2021) (Trismegistos) |
Fundort antik | Bonna |
Fundort modern | Bonn |
Fundstelle | Am Wichelshof 33 |
Fundumstände | bei Ausschachtungsarbeiten für einen Kanal gefunden, bei der Bergung durch den Bagger in zwei Teile zerbrochen |
Fundjahr | 1963 |
Verwahrung | Bonn, Rheinisches Landesmuseum |
Inventarnummer | 631229 |
Inschriftträger | Aedicula-Altar |
Material | Trachyt |
Archäologische Klassifikation |
Apfel
Architektur Aufsatzschmuck Birne Blattdekor Blüte Fackel Frucht gebrochener Giebel Gefäß Genius Götterbild Inschrift außerhalb des Inschriftenfeldes Kantharos Kapitell Kerberos Keule Löwenfell menschliche Figur Muschelnische Muschelschloss männliche Figur Opferschale Pilaster Reliefdekor Reliefschmuck Rosette Tempelarchitektur Tier |
Beschreibung Objekt | Über dem breiten, einfachen Sockel erhebt sich der Altarkörper mit der nicht gerahmten Inschrift. Ein schmaler Grat, der ebenfalls Buchstaben trägt, trennt das Inschriftenfeld von der Götterbildnische. Der Gott steht in einer architektonisch ausgestalteten Nische mit Halbkuppelabschluss und gebrochenem Giebel. Ein Bruch geht von der linken Ecke nach unten bis etwa die Mitte der Aedicula-Darstellung auf der rechten Seite und teilt den Stein in zwei Hälften. Die Rückseite, so Horn (1970, 233 f.), wurde flüchtig geglättet, d.h. der Stein war in der Antike nicht rundansichtig angelegt worden. |
Zustand Objekt | vollständig |
Maße | Höhe: 113,0 cm Breite: 59,0 cm Tiefe: 43,0 cm |
Ikonografie | Der Gott steht aufrecht, seine linke Hand liegt auf der in den Boden gestemmten Keule, während er in der rechten ein dreiköpfiges Tier, vermutlich Kerberos, an der Leine hält. Über seiner rechten Schulter sind die Reste eines Mantels bzw. des Löwenfells (Fransen der Mähne) erkennbar. Der Torso ist abgeschlagen und zerstört. Herkules erscheint bärtig und mit lockigem Haar. Er ist vermutlich barfuß. Seine Beine wirken im Verhältnis zu seinem Kopf, Oberkörper und den Armen etwas kurz und klein. An den oben anschließenden Pulvini ist kein Dekor erkennbar. Der gebrochene Giebel wird von einem Muschelschloss geziert. Laut Schillinger-Häfele (1977, 535 f.) soll die Konche muschelförmig ausgestaltet sein. Obenauf befindet sich laut Literatur Früchte (zwei Äpfel und zwei Birnen). Die Seitenansichten zeigen in der unteren Hälfte je einen Kantharos mit niederen Henkeln, aus dem Obst quillt, daneben liegen Blüten. Links ist das Feld ebenfalls architektonisch gestaltet und mit einer zentrierten Keule (Schillinger Häfele 1977, 535 f.) versehen. Auf der rechten Seite steht ein jugendlicher Mann, vermutlich ein Genius (Bauchhenß 2001, 282), der mit Toga bzw. Mantel um die Hüften und nacktem Oberkörper dargestellt ist. In der linken Hand hält er einen runden Gegenstand, vermutlich eine Opferschale, die eben ausgegossen wurde. In der rechten Hand hält er eine nach oben zeigende Fackel. |
Inschrift | Der Text ist fast vollständig erhalten. Fehlstellen sind in Z.5 die Rasur von „S(everianae) A(lexandrianae)“ – des Ehrennamens der legio I Minervia – und in Z.6 jene des Kaisernamens Alexander, die aufgrund der damnatio memoriae des Severus Alexander erfolgten. Die erste Zeile steht außerhalb des Inschriftenfeldes auf den Plinthen der Pilaster der Aedicula. |
Technik | gemeißelt |
Buchstabenhöhe (cm) | 3,3–3,6 cm |
Kommentar Götternamen |
Mag…: Rest von Magusanus oder einer Variante: Germanisierung des keltischen Kultnamens * Mogusenos ,der mächtige Alte‘, später sukzessive germanisiert zu Magusenos, Magusanos und Macusanos (de Bernardo Stempel in Spickermann 2005, 146, vgl. Toorians 2003) Vorkommen in theonymischen Formularen:
Hercules Magusanus:
Magusanus Hercules:
Magusanus: |
Kommentar allgemein |
Marcus Naevius Minervinus: tria nomina optio principis: Der Aufgabenbereich eines optio kann ganz allgemein als Gehilfe eines centurio beschrieben werden. Sein Rang wird nach dem des vorgesetzten centurio bestimmt. Der hier genannte princeps ist der centurio der ersten Zenturie der principes (der cohors prima), der im Rang gleich unter dem primipilus steht (Domaszewski/Dobson 1967, 90). legio I Minervia Pia Fidelis Severiana Alexandriana: Unter der Regierung von Severus Alexander trug die Legion den Ehrennamen Severiana Alexandriana, der nach dessen damnatio memoriae überall getilgt wurde (Stein 1932, 103, 116). Marcello: In der Konsuldatierung müsste eigentlich Marcello II stehen; die Ziffer fehlt aber öfter auf Inschriften (Schillinger-Häfele1977, Nr.161). |
Datierung | 0226 |
Zitiervorschlag | CF-GeI-139, hdl.handle.net/11471/504.50.139 |
Lizenz | Creative Commons BY-NC 4.0 |