Die keltischen Götternamen der germanischen Provinzen


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Hludana

CF-GeI-118

IN Ḥ [---]

ĤLVΘENAE · S[---]

PRO SALVT̂E IM[---]

[.]EVERI · ALEXA[---]

  5 FEL · INVICTI [---]

MAMAEE · MA[---]

VEXILLAT LEG [---]

[.] + AG̣EN̂T ING̣[---]

In h(onorem) [d(omus) d(ivinae)]

Hluθenae s[acrum]

pro salute Im[p(eratoris) Caes(aris)]

[S]everi Alexa[ndri Pii]

  5 Fel(icis) Invicti [Aug(usti) et Iul(iae)]

Mamae(a)e ma[tris Aug(usti) n(ostri)]

vexillat(io) leg(ionis) [I? Minerviae?---]

[---]+ agent(e) Ing[enuo?]

CivitasCCAA
Apparatus criticusZ. 1: [in h. d. d. deae] – ILS
Z. 2: ohne Ligatur, [sacrum] – ILS; Sa[crum] – CIL, s[acrum ---] – Lehner
Z. 3: ohne Ligatur, im[p. M. Aureli] – ILS; Im[p. caes. m. aur.] – CIL; Im[p(eratoris) Caes(aris) M(arci) Aur(eli)] – Lehner
Z. 4: Severi – Lehner
Z. 5: Învicti– Lehner
Z. 6: ma[tris Aug.] – ILS
Z. 7: leg. [I M.], Zeilenumbruch nicht angegeben – ILS; leg. [I m. sev. alex.] – CIL; leg(ionis) [I M(inerviae) Sever(ianae) Alex(andrianae)] – Lehner; [l]eg(ionis) [I M(inerviae) p(iae) f(idelis) Sev(erianae] – Saxer; leg(ionis) [I M(inerviae) Sever(ianae)] – Alföldy
Z. 8: [P. f., cu]r. [a]gen. Ing[enuo], ohne Ligatur – ILS; [p.] facen̂t. in c[ustodia?] – CIL; [p(iae)] f(idelis) agent(e) Ino[---] oder Inc[---] – Lehner; [cu]r(am) agent(e), ohne Ligatur – Saxer; p(iae) f(idelis) agent(is) in c[alcariis (?)] – Alföldy
Übersetzung Deutsch

Zur Ehre des Kaiserhauses
der Hluthena geheiligt! Zum Heil des Imperator Caesar Severus Alexander Pius Felix Invictus Augustus und der Iulia Mamaea, der Mutter unseres Augustus (hat dies) die vexillatio der legio I Minervia … (errichtet). Mit der Ausführung war Ingenuus betraut.

Übersetzung Englisch

In honour of the Divine Houshold
sacred to Hluthena! As a gift for the welfare of the imperator Caesar Severus Alexander Pius Felix Invictus Augustus and for Iulia Mamaea, the mother of our Augustus the vexillatio der legio I Minervia … (set this up). It was done under the care of Ingenuus.

Autopsievidimus (CIL XIII Projekt)
Editionen und LesungenILS 4745 mit add
CIL XIII 7944
Lehner 1918, Nr.238
Saxer 1967, Nr.220
Alföldy 1968, 20f. Nr.6
Elektronische RessourcenEDCS-11100170 (zuletzt aufgerufen am 24. Februar 2020) (Epigraphik-Datenbank Clauss/Slaby)
www.trismegistos.org/text/415005 (zuletzt aufgerufen am 26. Juli 2021) (Trismegistos)
Fundort modern Zwischen Iversheim und Arloff am Erftufer
Fundstelleam Erftufer
FundumständeBeim Tieferlegen der Bezirksstraße, die von Münstereifel nach Köln führt, wurde auf dem erhöhten Ufer der Erft ein ausgedehnter Bau entdeckt; darin befanden sich u.a. einige größere Inschriftensteine, mit der Schrift nach unten (Freudenberg 1871, 182-185). Es ist kein Fundjahr angegeben.
VerwahrungBonn, Rheinisches Landesmuseum
InventarnummerA 1400
InschriftträgerWeihealtar
MaterialSandstein
Archäologische Klassifikation Aufsatzschmuck
glatt
Inschrift außerhalb des Inschriftenfeldes
Reliefschmuck
Beschreibung Objekt

Der Weihealtar ist rechts oben abgebrochen. Ebenso fehlt der Sockel; hier wurde modern eine Standfläche ergänzt. Das Inschriftenfeld ist nicht gerahmt. Die Altarbekrönung ist durch ein vorragendes Sims vom Altarkörper abgesetzt. Von der Bekrönung ist noch ein Pulvinus erhalten. Vom Aufsatzdekor sind noch schwache Spuren erkennbar; die genaue Ausgestaltung ist nicht mehr nachvollziehbar. Der Altar ist allgemein stark bestoßen.

Zustand Objekt größere Fehlstelle/n
MaßeHöhe: 46,0 cm
Breite: 30,0 cm
Tiefe: 19,0 cm
Ikonografiekeine Beschreibung möglich
Inschrift

Der Text ist zu einem großen Teil aber nicht vollständig erhalten, da der Stein rechts und unten abgebrochen ist. Z.1 befindet sich außerhalb des Inschriftenfeldes am Aufsatz. Auf der rechten Seite ist der erhaltene Text stark korrodiert.
Ligaturen: s. Majuskeltext. Besondere Zeichen: in Z.2. im Namen der Göttin ein griechisches Theta; in Z.2, 3 und 4 findet sich I longum

Technikgemeißelt
Notabilia Varia

v.6: „Mamaee“ pro „Mamaeae“

Kommentar Götternamen

Hluthena: Variante von Hludana: Vermutet werden kann eine keltische ‚Ruhmesgöttin‘ *Clutona, die später zu Hluthena und Hludana lautlich germanisiert wurde (de Bernardo Stempel in Spickermann 2005, 143).

Vorkommen in theonymischen Formularen:

Hludana:
- Germania Inferior: Hier finden sich 3 Belege (CF-GeI-116–118). - außerhalb der Germania Inferior: Nördlich der Rheingrenze aus der Gegend von Leeuwarden ist eine Weihung für die dea Hludana (CIL XIII 8830) bekannt.

Kommentar allgemein

Ingenuus: In der letzen Zeile wäre Ingenuus als Ergänzung eines eventuell hier zu lesenden Personennamens naheliegend vgl. Kakoschke 2006, GN 603–605; Kakoschke 2007, CN 1597–1599.

legio I Minervia: Die Annahme, dass es sich um diese Legion gehandelt hat, ergibt sich aus dem Fundort. Die legio I Minervia war ab 83 n.Chr. in Bonna stationiert.

Datierung0222-0135
ZitiervorschlagCF-GeI-118, hdl.handle.net/11471/504.50.118
LizenzCreative Commons BY-NC 4.0


Bild 1: Front, CIL XIII Projekt, CC BY-NC