Es handelt sich um eine kleine Bronzetafel, die als Beschriftung an einer Votivgabe angebracht war („tabella votiva“ nach Gose 1955/56, 170). Das Schildchen ist in der Form einer tabula ansata gehalten und weist einen einfach geritzten Rand auf.
Der Inschriftentext des heute verlorenen Stückes scheint vollständig zu sein.
Bis auf den einfach eingeritzten Rand ist kein Dekor erhalten.
Kornelimünster, Tempelbezirk
Digitale Repräsentation konform mit EpiDoc: http://epidoc.sourceforge.net
Majuskel und Minuskel ausgeführt nach Leidener Klammersystem, Majuskel bildet Inschrift originalgetreu ab, Minuskel enthält editorische Hinzufügungen
Die keltischen Götternamen in den Inschriften der römischen Provinz Germania Inferior. Eine Fallstudie zu Religion im Kontext von Kulturkontakt und Kulturtransfer (FWF – Projekt P 29274-G25 )
Das Forschungsprojekt beabsichtigt, sämtliche keltischen Götternamen, die sich in
lateinischen Inschriften der römischen Provinz Germania Inferior erhaltenen haben,
zusammenzustellen und auszuwerten. Die gewählte Quellengrundlage erscheint
besonders geeignet Erscheinungsformen zu untersuchen, welche auf religiöser Ebene
durch das Zusammentreffen von verschiedenen kulturellen Einflüssen entstanden
sind. Diese sind hier einerseits definiert durch die Verwendung der keltischen
Sprache, andererseits durch die lateinische Sprache und durch Formen aus dem
Inneren des Imperium Romanum, die man mit dem Etikett „römisch“ versehen kann. Das
Interesse gilt dabei nicht nur religiösen, sondern auch damit verbundenen
gesellschaftlichen Aspekten und den entsprechenden Mentalitäten. Doch soll damit
auch zu einem verbesserten Gesamtbild der Provinzialreligion in Niedergermanien
beigetragen werden.
Die Abschlusspublikation wird ergänzt um einen
ausführlichen sprachwissenschaftlichen Kommentar (von Patrizia de Bernardo
Stempel) in der Reihe ‚Corpus - F.E.R.C.AN. (Fontes epigraphici religionum
Celticarum antiquarum)‘ erscheinen.
Für den Gott
Marcus Fucissius Secundus, Sexviralis Augustorum der Colonia Claudia Augusta Agrippinensium, hat das Gelübde erfüllt.
To the god
Marcus Fucissius Secundus, Sexviralis Augustorum of the Colonia Claudia Augusta Agrippinensium, has fulfilled a vow.
Marcus Fucissius Secundus: tria nomina
Fucissius: Gentilnomen mit keltischer Basis (Kakoschke 2006, GN 511). Das nomen gentile des Stifters war zum Zeitpunkt der ältesten Editionen (Riese, Finke) offenbar noch voll erhalten. Der Name ist nur in dieser Inschrift bezeugt.
Secundus: lateinisches Cognomen, überall äußerst gängig (Kakoschke 2008, CN 2757)
sexviralis Augustorum: Nach Finke ist die Inschrift das einzige Zeugnis des Amtes in der CCAA. Die Frage, wer die genannten Augusti sind, bleibt offen. EDH schlägt L. Verus und M. Aurel vor.
v.2/3: „Secunddus“ pro „Secundus“
Vorkommen in theonymischen Formularen:
- Germania Inferior: nur in dieser Inschrift bezeugt und zwar als
- außerhalb der Germania Inferior: -
siehe auch