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EPSG 338

Inschrift:
Transkription:
1Heu crudele nimis fatum dua funera m{a}erens
2plango vir et genitor flebile mersa deo
3sat fuerat porth{n}eu cumba vexsisse maritam
4abreptamque mihi sede iacere tua
5adiecit Chloto iteratum rumpere filum
6ut natum raperet tristis ut ante mihi
7me decuit morti prius occubuisse sup{p}remae
8tuquemihi tales nate dare exsequias
9ad tu ne propera simili qui sorte teneris
10tunc annos titulo nomina ut ipse legas
11illa bis undenos vixit natus quoque senos
12nomen huic Probus est huic quidem Athenaidis
13quas ego quas genitor pro te dabo nate querellas
14raptum que(m) Stygio detinet unda lau
15quam bene bis senos florebas parve per annos
16credebantque deis vota placere mea
17stamina ruperunt subito tua candida Parcae
18apstuleruntque simul vota precesque mihi
19cum te nate fleo planctus dabet Attica aedo
20et comes ad lachrimas veniet pro coniuge Siren
21semper et Alyone flebit te voce suprema
22et tristis mecum resonabit carmen et echo
23Oebaliusque dabit mecum tibi murmura cycnus.
Übersetzung:Weh über das allzu grausame Schicksal. Zwei Begräbnisse betrauere ich und klage als Gatte und Vater dem Gott den betrüblichen Beschluss. Es wäre doch genug gewesen, wenn der Fährmann in seinem Nachen die Gattin geführt hätte, die mir entrissen wurde und an deinem Platz liegt. Clotho hat noch einen zweiten Faden dazugenommen, ihn abschneidend hat sie mir traurigerweise den Sohn geraubt, sodass er vor mir (gestorben ist). Mir wäre es zugekommen, zuerst dem endgültigen Tod anheim zu fallen. Du, Sohn, hast es mir überlassen, ein solches Leichenbegängnis zu geben, aber du beeile dich nicht, der du einem ähnlichen Schicksal ausgesetzt bist. Magst du dann die Jahre und die Namen lesen: jene lebte zweimal elf Jahre, und der Sohn auch sechs. Er hatte den Namen Probus, sie hingegen Athenais. Welche Klagen ich, welche als Vater ich für dich äußere,den geraubt auf dem Stygischen Wasser die Woge festhält. Wie gut hast du gelebt (geblüht), kleiner (zweimal) sechs Jahre hindurch, und man hätte geglaubt, dass den Göttern meine Gelübde gefallen hätten. Die Parzen haben aber plötzlich deinen weißen Faden abgeschnitten, und mir zugleich meine Gelübde und Gebete zunichte gemacht.
Mit dir, Sohn, weine ich, und die attische Nachtigall lässt ihre Klage ertönen, und als Begleiter zu den Tränen kommt statt der Gattin die Sirene, und immer wird Alcyone (der Eisvogel) dich mit hoher Stimme beklagen, und traurig wird mit mir das Echo widerhallen, und der oebalische Schwan wird mit mir für dich sein Gemurmel hören lassen.
Sprache:Latein
Gattung:Grabinschrift
Beschreibung:Grabplatte aus Marmor oben und unten abgebrochen mit seitlich erhaltener Rahmung des vertieften Inschriftenfeldes.
Maße:Höhe: 22 cm
Breite: 31 cm
Tiefe: 5,5 cm
Zeilenhöhe:3 cm
Datierung:2. Jh.n.Chr.
Herkunftsort:Rom
Fundort (historisch):RomDer Link verweist auf den Normdateneintrag des Ortes in Pleiades.
Fundort (modern):RomDer Link verweist auf den Normdateneintrag des Ortes in GeoNames.
Aufbewahrungsort:Rom, Museo Capitolino, Galleria Cong., Inv.Nr. NEC 1093
Konkordanzen:CIL 06, 25063 (p 3531)
CLE 01549
Literatur:Suppl. Ital. Imagines 312-313 Nr. 920.
Abklatsch:
EPSG_338
Aufbewahrung:gerahmt
Zustand:gut erhalten
Farbe:braun
Impressum:
Herausgeber:Institut für Alte Geschichte und Altertumskunde, Karl-Franzens-Universität Graz
Datenerfassung:Ingrid Weber-Hiden
Datenmodellierung:Zentrum für Informationsmodellierung - Austrian Centre for Digital Humanities, Universität Graz
Rechte:Creative Commons BY-NC-SA 4.0
Permalink:http://gams.uni-graz.at/o:epsg.338
Handle:hdl.handle.net/11471/504.40.298