EPSG 338 Projektleiter Peter Mauritsch Editorin Ingrid Weber-Hiden Zentrum für Informationsmodellierung - Austrian Centre for Digital Humanities, Karl-Franzens-Universität Graz o:epsg.338 Rom Museo Capitolino, Galleria Cong. NEC 1093 22 31 5,5

Grabplatte aus Marmor oben und unten abgebrochen mit seitlich erhaltener Rahmung des vertieften Inschriftenfeldes.

Grabinschrift
Rom 2. Jh.n.Chr. Rom Rom
LatinLatein Italy Rome Rome 12.51133,41.89193
Suppl. Ital. Imagines 312-313 Nr. 920.
06, 25063 (p 3531)06 (p 3531) 25063 01549 CIL CIL 06
Graz Institut für Alte Geschichte und Altertumskunde, Karl-Franzens-Universität Graz gerahmt gut erhalten braun
Heu crudele nimis fatum dua funera m{a}erens plango vir et genitor flebile mersa deo sat fuerat porth{n}eu cumba vexsisse maritam abreptamque mihi sede iacere tua adiecit Chloto iteratum rumpere filum ut natum raperet tristis ut ante mihi me decuit morti prius occubuisse sup{p}remae tuquemihi tales nate dare exsequias ad tu ne propera simili qui sorte teneris tunc annos titulo nomina ut ipse legas illa bis undenos vixit natus quoque senos nomen huic Probus est huic quidem Athenaidis quas ego quas genitor pro te dabo nate querellas raptum que(m) Stygio detinet unda lau quam bene bis senos florebas parve per annos credebantque deis vota placere mea stamina ruperunt subito tua candida Parcae apstuleruntque simul vota precesque mihi cum te nate fleo planctus dabet Attica aedo et comes ad lachrimas veniet pro coniuge Siren semper et Alyone flebit te voce suprema et tristis mecum resonabit carmen et echo Oebaliusque dabit mecum tibi murmura cycnus.

Weh über das allzu grausame Schicksal. Zwei Begräbnisse betrauere ich und klage als Gatte und Vater dem Gott den betrüblichen Beschluss. Es wäre doch genug gewesen, wenn der Fährmann in seinem Nachen die Gattin geführt hätte, die mir entrissen wurde und an deinem Platz liegt. Clotho hat noch einen zweiten Faden dazugenommen, ihn abschneidend hat sie mir traurigerweise den Sohn geraubt, sodass er vor mir (gestorben ist). Mir wäre es zugekommen, zuerst dem endgültigen Tod anheim zu fallen. Du, Sohn, hast es mir überlassen, ein solches Leichenbegängnis zu geben, aber du beeile dich nicht, der du einem ähnlichen Schicksal ausgesetzt bist. Magst du dann die Jahre und die Namen lesen: jene lebte zweimal elf Jahre, und der Sohn auch sechs. Er hatte den Namen Probus, sie hingegen Athenais. Welche Klagen ich, welche als Vater ich für dich äußere,den geraubt auf dem Stygischen Wasser die Woge festhält. Wie gut hast du gelebt (geblüht), kleiner (zweimal) sechs Jahre hindurch, und man hätte geglaubt, dass den Göttern meine Gelübde gefallen hätten. Die Parzen haben aber plötzlich deinen weißen Faden abgeschnitten, und mir zugleich meine Gelübde und Gebete zunichte gemacht.

Mit dir, Sohn, weine ich, und die attische Nachtigall lässt ihre Klage ertönen, und als Begleiter zu den Tränen kommt statt der Gattin die Sirene, und immer wird Alcyone (der Eisvogel) dich mit hoher Stimme beklagen, und traurig wird mit mir das Echo widerhallen, und der oebalische Schwan wird mit mir für dich sein Gemurmel hören lassen.