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EPSG 1091G

Inschrift:
Transkription:
1[ἐπὶ Οὐρί]ου ἄρχοντος [μη]νὸς Ἀνθεστηριῶν̣[ος]·
2-36: Der Text verläuft stoichedon (30).2[Κεφ]αλίων Ἡρακλεώτης εἶπεν· ἐπειδὴ Σ-
3[ωτ]ήριχος Τροζήνιος ἔν τε τῶι ἔμπροσ-
4[θε]ν χρόνωι διατελεῖ φιλοτιμούμενο-
5[ς π]ρὸς τοὺς θιασώτας καὶ αἱρεθεὶς ὑπ-
6[ὸ τ]ῶν θιασωτῶν ἐπὶ Νικίου ἄρχοντος κ-
7[αλ]ῶς καὶ φ̣ιλοτίμως ὑπὲρ τοῦ οἴκου ἐπ-
8[ιμ]εμέληται τῆς οἰκοδομίας· v ἀγαθεῖ
9[τ]ύχει δεδόχθαι τοῖς θιασώταις, ἐπαι-
10[ν]έσαι Σωτήριχον Τροζήνιον εὐνοίας
11[ἕ]νεκα καὶ φιλοτιμίας τῆς εἰς τοὺς θι-
12[α]σώτας καὶ στεφανῶσαι αὐτὸν θαλλοῦ
13[σ]τεφάνωι, καὶ τὸν ἱερέα τὸν ἀεὶ λαχόν-
14[τ]α καὶ ὄντα ὅταν θύσωσιν οἱ θιασῶτα[ι]
15[κ]αὶ σπονδὰς ποιήσωνται, στεφανούτω
16ὁ ἱερεὺς Σωτήριχον θαλλοῦ στεφάνωι
17καὶ ἀνειπάτω φιλοτιμίας ἕνεκα τῆς ε-
18[ἰ]ς τοὺς θιασώτας, ὅπως ἂν φανερὸν εἶ π-
19ᾶσι τοῖς θιασώταις τοῖς βουλομένοι-
20ς φιλοτιμεῖσθαι εἰς τὸ κοινὸν τῶν θι-
21ασω〚ν〛τῶν· v ἐὰν δὲ ὁ ἱερεὺς μὴ στεφανώσ-
22ει ἢ μὴ ἀνείπει καθάπερ γέγραπται, ἀπ-
23οτινέτω�� ̣δραχμὰς παραχρῆμα ἱερὰς τ-
24[ε]ῖ Μητρὶ τῶν θεῶν, ἡ δ’ εἴσπραξις ἔστω τ-
25[ο]ῖς θιασώταις καθάπερ καὶ τἄλλα ὀφε-
26ιλήματα. ἀναγράψαι δὲ τόδε τὸ ψήφισμ-
27α εἰς στήλην. vacat
28[Λ]εύκων εἶπεν· ἐπειδὴ Κεφ̣αλίων Ἡρακλ-
29εώτης ἱερεὺς λαχὼν ἐπὶ Νικίου ἄρχον-
30τος μηνὸς Βοηδρομιῶνος καλῶς καὶ φι-
31λοτίμως ἐπιμεμέληται τοῦ τε ἱεροῦ τῆς
32Μητρὸς τῶν θεῶν [κ]αὶ τῶν θιασωτῶν, ἀγ-
33αθεῖ τύχει δεδόχθαι τοῖς θιασώται[ς],
34ἐπαινέσαι Κεφαλίωνα καὶ στ[εφανῶσαι α]-
35ὐτὸν θαλλοῦ στεφ[άνωι — — — — — — — —]
36..6...Ι̣Ο̣ — — — — — — — — — — — — — —
Übersetzung:Im Archontat des Ourias, im Monat Anthesterion.
Kephalion aus Heraklea stellte den Antrag: Da
Soterichos aus Troizen in der Vergangenheit
immer sehr eifrig bemüht
um die Kultgenossen war und nach Wahl durch
die Kultgenossen im Archontat des Nikias mit
Anstand und Pflichtgefühl zum Wohle des Vereins
die Aufsicht über das Vereinslokal führte, wollen
die Kultgenossen unter der wohlwaltenden Tyche beschließen,
Soterichos aus Troizen zu ehren wegen seines
Wohlwollens und seines Verdienstes um die
Kultgenossen und ihn mit einem Kranz aus Ölzweigen
zu bekränzen, und der Priester, der jeweils erlost
wird und (dann Priester) ist, wenn die Kultgenossen opfern
und Trankspenden darbringen, dieser Priester soll
Soterichos mit einem Kranz aus Ölzweigen bekränzen
und soll öffentlich verkünden (, dass dies) wegen des Verdienstes
um die Kultgenossen (geschehe), damit es allen
Kultgenossen offenbar werde, die sich
für den Verein der Kultgenossen
einsetzen wollen. Wenn aber der Priester (ihn) nicht bekränzt
oder nicht öffentlich verkündet, wie es geschrieben steht,
soll er sogleich 50(?) Drachmen zahlen, die
der Göttermutter gehören. Die Einhebung soll
den Kultgenossen obliegen, so wie auch die anderen
Verbindlichkeiten. Dieser Beschluss wird auf
Stein festgehalten.
Leukon stellte den Antrag: Da Kephalion aus
Heraklea zum Priester gelost wurde im Archontat des Nikias
im Monat Boedromion und mit Anstand und
Pflichtgefühl die Aufsicht über das Heiligtum der
Göttermutter und über die Kultgenossen führte,
wollen die Kultgenossen unter der wohlwaltenden Tyche beschließen,
Kephalion zu ehren und ihn mit einem Kranz
aus Ölzweigen zu bekränzen ...
Kommentar:Die Inschrift bietet zwei Beschlüsse des Kultvereins der Göttermutter (Μήτηρ τῶν θεῶν) in Piräus bezüglich der Ehrung zweier verdienstvoller Mitglieder.
Z.1: Zur Ergänzung des Archons am Beginn der Inschrift vgl. Arnaoutoglou, ZPE 104, p 103-106, und Kloppenborg - Ascough, Greco-Roman associations, p 102-103.
Z.23: Die Zahlenangabe muss unsicher bleiben. Am Abklatsch ist zumindest ein Π auszumachen.
Sprache:Griechisch
Gattung:Sonstige Inschrift
Beschreibung:Giebelstele aus pentelischem Marmor, unten abgebrochen
Maße:Höhe: 39 cm
Breite: 22 cm
Tiefe: 9,2 cm
Zeilenhöhe:0,4 cm
Datierung:1. Hälfte des 3. Jh. v.Chr.: Die Datierung hängt von der Ergänzung des Archons in Z.1 ab.
Herkunftsort:Piräus
Fundort (historisch):PiräusDer Link verweist auf den Normdateneintrag des Ortes in Pleiades.
Fundort (modern):PiräusDer Link verweist auf den Normdateneintrag des Ortes in GeoNames.
Aufbewahrungsort:Athen, Epigraphisches Museum, Inv.Nr. 7757
Konkordanzen:IG-022, 01273
IG-011, 00614
Literatur:I. Arnaoutoglou, The date of IG II2 1273, in: ZPE 104, 1994, p 103-106.
SEG-28, 00108; SEG-39, 00152; SEG-44, 00058 (jeweils zum Archon in Z.1).
J. S. Kloppenborg - R. S. Ascough, Greco-Roman associations: Texts, translations, and commentary, Vol.I: Attica, Central Greece, Macedonia, Thrace, Berlin-New York 2011 (Beihefte zur Zeitschrift für die neutestamentliche Wissenschaft und die Kunde der älteren Kirche; Bd.181), p 100-104, Nr.18.
Abklatsch:
EPSG_1091G
Aufbewahrung:Kasten
Zustand:leicht beschädigt
Farbe:weiß
Anmerkungen:Der Abklatsch ist an den Rändern vergilbt, weist zudem Tintenflecken auf; manche Buchstaben sind mit Bleistift nachgezogen, am rechten Rand ist mit Bleistift die Zeilenzählung 1-20 angefügt.
Impressum:
Herausgeber:Institut für Alte Geschichte und Altertumskunde, Karl-Franzens-Universität Graz
Datenerfassung:Christian Wallner, Martin M. Bauer
Datenmodellierung:Zentrum für Informationsmodellierung - Austrian Centre for Digital Humanities, Universität Graz
Rechte:Creative Commons BY-NC-SA 4.0
Permalink:http://gams.uni-graz.at/o:epsg.1091g
Handle:hdl.handle.net/11471/504.40.69