Siegel der Bischöfe der Salzburger Metropole

Erzbischof Konrad II., Salzburg

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Hauptsiegel

Datierung: 1167-08-01

Foto: Rudolf K. Höfer

Zeichnung: Ludwig Freidinger

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Hinweis zum Siegel
Fälschung:Urkunde und Siegel sind eine Fälschung aus 1204. Die Fälschung weist erhebliche Unterschiede in Bild und Umschrift auf. Eine wesentliche Differenz besteht in der Form der Mitra durch die Stellung auf dem Haupt, die Hörner erheben sich nun nicht mehr über den Schläfen, sondern über Stirn und Hinterkopf. Weitere Merkmale der Fälschung sind größere Locken der Haare und eine rundere Gestaltung des T-förmigen Palliums. Bei der Umschrift können nur wenige Details besprochen werden, da das Originalsiegel in der Umschrift schlecht erhalten ist. Eklatant ist jedoch, dass der Bistumsname in der Fälschung ausgeschrieben wird, im Original jedoch gekürzt erscheint. Anders gestaltet ist beim Vornamen der dritte Buchstabe Ǒ: im Original durchdringt das V von oben das O bis zur Hälfte, in der Fälschung erscheint das V mit einem darüber gestellten O.
Beschreibung
Avers-Typ:Thronsiegel
Avers-Bildinhalt
Allgemeine Beschreibung:Das Siegel zeigt den auf einem Faldistorium sitzenden SF, dessen Füße auf einem Podest ruhen. Vom Faldistorium sind die oben in Tierköpfen und unten in Tiergliedmaßen auslaufenden Stuhlbeine sichtbar. Der SF ist mit Locken und einer Mitra abgebildet, von der die Vittae bis zu den Schultern herabhängen. Über der Albe und der Dalmatik mit Zierbesatz am Saum liegt die zwischen den leicht schräggestellten Beinen spitz zulaufende Kasel mit V-Falten. Das T-förmige mit zehn Kreuzen bestickte Pallium ruht auf den Schultern. In der angehobenen Rechten trägt der SF das Pedum mit nach innen gerichteter Curva. In der Linken, mit waagrecht ausgestrecktem Unterarm und Manipel, trägt er ein mit einem Kreuz verziertes Evangelienbuch.
Transkription
Umschrift
Schrifttyp:Kapitalis, Unziale
Abgrenzung innen:Linie
Abgrenzung außen:Linie
Transliteration:+ CHNRADVS D𐌴I GR(ati)A SALZBVRG𐌴NSIS ARCHIEP(iscopu)C
Übersetzung:Konrad von Gottes Gnaden Erzbischof von Salzburg
Kommentar:Bei ARCHIEPC wurde das griechische S verwendet.
Materialität
Form:rund
Maße:68 mm
Typ des Siegels:Abdruck
Siegelstoff:Siegelwachs
Farbe:

naturfarben

Befestigung:hinten eingehängt
Zustand:intakter Abdruck
Metadaten
Siegelführer:

Erzbischof

Konrad II. von Babenberg der Erzdiözese Salzburg

1164-06-29 bis 1168-09-28

Klerus und Ministerialen von Salzburg wählten ihn als Bischof von Passau am 29.6.1164 einstimmig zum Erzbischof von Salzburg.

Aufbewahrungsort:

Klagenfurt, Kärntner Landesarchiv

AUR C 1254; Siegelsammlung 51

Urkunde, 1167-08-01, Friesach

Kommentar: Urkunde ist eine Fälschung aus 1204.

Weitere Siegel:sa-22
Literatur

Franz Ortner, Salzburgs Bischöfe in der Geschichte des Landes: 696–2005 (Wissenschaft und Religion. Veröffentlichungen des Internationalen Forschungszentrums für Grundfragen der Wissenschaften Salzburg 12, Frankfurt am Main 2005) 86f.

Monumenta historica ducatus Carinthiae. Geschichtliche Denkmäler des Herzogtums Kärnten, ed. August von Jaksch, Bd. 1: 864–1232 (Klagenfurt 1896) 191f. Nr. 249.

Salzburger Urkundenbuch, ed. Willibald Hauthaler–Franz Martin, Bd. 2: 790–1199 (Salzburg 1916) 533f. Nr. 385, Taf. 9.

Franz Martin, Das Urkundenwesen der Erzbischöfe von Salzburg von 1106–1246. Vorbemerkungen zum Salzburger Urkundenbuch. MIÖG Ergbd. 9 (1915) 672 Anmerkung 1.

Impressum
Editorische Redaktion:Höfer Rudolf K.
Datenerfassung:Feiner Martin
Datenmodellierung:Zentrum für Informationsmodellierung - Austrian Centre for Digital Humanities
Handle:hdl.handle.net/11471/104.10.1.23
Herausgeber:Institut für Kirchengeschichte und kirchliche Zeitgeschichte, Karl-Franzens-Universität Graz