Gattung: | Drama |
Genre: | |
Zeitraum Entstehung: | 1781 |
Textvarianten: | |
Kommentar: | Im Anhang des Pamphlets "Etwas für Kasperls Gönner" abgedruckte Parodie auf gängige Kasperlstücke. Das Stück (eigentlich eher ein Fragment) sollte in übersteigerter, satirischer Form - im Stil von Hafners "Brief eines neuen Komödienschreibers an einen Schauspieler" - die als besonders anstößig geltenden Charakteristika der Kasperliaden (von La Roche) zeigen und lässt gerade dadurch wichtige Rückschlüsse auf die frühen Kasperl-Stücke zu (vgl. Ernst 2003, S. 205). Charakateristisch dafür sind lt. Ernst (ebd.): Exotismus ("Insul Csiri Csari", Kasperl tritt "in kalikutischer Kleidung" auf etc.), Maschinenzauber ("mit Maschinen, Flugwerken, Versenkungen, Verschwindungen" heißt es in der Ankündigung am Beginn), groteske Elemente und übertriebene Mimik. Typisch dafür heißt es etwa in einer Szenenanweisung: "[...] plötzlich verwandelt sich ein Baum in ein Ungeheuer, welches Feuer ausspeyet, die Zauberin Mägera [!] kommt in einer Wolke, Kasper fällt für Schrecken zu Boden und macht entsetzliche Grimassen" (Etwas für Kasperls Gönner, S. 12). Daneben zeigt sich an diesem Stück, dass auch die Dialektverwendung des Kasperl zu den Charakteristika dieser Stücke gezählt werden kann, und zwar insbesondere in deutlichem Kontrast zu den anderen Figuren - wobei die teils übertriebene und wenig authentische Dialektwiedergabe im Text sicherlich auch Mittel der Parodie ist. (Vgl. zur Dialektverwendung von La Roche auch Weiteres bei Gugitz 1923, S. 257 und 264f.). In einem interessanten Zusammenhang steht übrigens eine kurze Arie des Kasperl (Etwas für Kasperls Gönner, S. 11f.), die ein offenbar bekanntes, auch als Theaterarie und Flugschriftenlied zwischen 1740 und 1800 belegtes 'Kroatenlied' aufgreift. - Siehe dazu den eigenen Werkeintrag zum Lied ( "Armer Kasperl, nix zu lebn" ). |
Literatur: | |
Permalink: | http://hdl.handle.net/11471/510.15.770 |
Zuletzt geändert: | am: 25.1.2016 um: 14:23:08 Uhr |