Dialect Cultures

Datenbank bairisch-österreichischer Mundartkunst vor 1800

Gattung: Drama
Genre:
Zeitraum Entstehung: spätestens 1738
Textvarianten:
Kommentar:

Die Komödie 'Der Grund-Stein der Stadt Wienn' ist uns im Ganzen (soweit bekannt) nicht überliefert. Erhalten sind durch die Sammlung 'Teutsche Arien' lediglich die Arien daraus, die in deren erstem Band enthalten sind.
Das Stück wird im zeitgenössischen Aufführungsverzeichnis als "Haupt-Action" bezeichnet, wenngleich es, wei Pirker kommentiert, bereits "völlig burlesken Charakter angenommen hat" (vgl. Pirker 1927, S. 398).
Im Stück enthalten sind unter anderem (neben tendentiell eher nicht-mundartlichen Gesangseinlagen) die Arien ‚Was fallt enck doch ein?‘ , ‚Nasen!‘ und 'Das ist a Gspaß!' .

Eine Datierung ist nicht eindeutig möglich. Ein Aufführungsverzeichnis, das für den Grafen Johann Adam von Questenberg (1678-1752; Jaroměřice (Südwestmähren)) angefertigt wurde, nennt eine Aufführung am 7.10.1738 am Kärntnertor-Theater (vgl. Pirker 1927, S. 398). Nicht bekannt ist freilich, ob dies als erste oder wiederholte Aufführung zu gelten hat. Somit stellt 1738 die spätestmögliche Datierung dar, jedoch ist auch ein früheres Entstehungsjahr möglich.

Inwieweit das Stück möglicherweise von Joseph Felix von Kurz - dem Schöpfer des Bernardon - stammt, in seinem Umfeld entstanden ist oder von Vorgängern verfasst wurde, ist nicht völlig klar. In diesem Fall ist keine Zuschreibung zu Kurz belegt.
Pirker bemerkt zur Autorschaft des in den 'Teutschen Arien' Überlieferten: "Ob [...] alle, leider nur in den Titeln, Arien und einigen Szenarien überlieferten Komödien und Burlesken von Kurz sind - es ist tatsächlich wohl nur bei einem verhältnismäßig geringen Bruchteil der Fall - ist dabei von untergeordneter Bedeutung, ist es doch das Theater am Kärntnertor, das allen diesen Stücken die gemeinsame Signatur gibt, ist es die mächtige Tradition aus dem Barocktheater der Jesuiten und der Oper des Kaiserhofes, die sich hier so gleichmäßig mit dem stammestümlichen Stegreifspiel vermählt, daß die Persönlichkeit des einzelnen Autors völlig in den Hintergrund tritt" (Pirker 1927, S. VIII).

Literatur:
Permalink: http://hdl.handle.net/11471/510.15.592
Zuletzt geändert: am: 19.6.2015 um: 08:48:57 Uhr