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Stolperstein für Friedrich Herzog

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Steiermark - Radetzkystraße 8, 8010 Graz
Steiermark / StolpersteinJüdische Opfer - Israelitische KultusgemeindeÖffentlich zugänglich


Friedrich (Fred) Herzog wurde am 21. September 1907 in Prag geboren. Seine Eltern waren David und Anna Herzog. Kurze Zeit nach seiner Geburt zog die Familie zusammen mit seinem älteren Bruder Robert nach Graz, da sein Vater Landesrabbiner von Steiermark und Kärnten wurde. Friedrich Herzog hatte nach seiner Matura am Akademischen Gymnasium in Graz ein Studium der Rechtswissenschaften begonnen, das er an den Universitäten Grenoble, Paris, Wien und Graz absolvierte. Bereits im Juli 1935 wurde er zum Hilfsrichter am Grazer Landesgericht ernannt und wurde danach jüngster Bundesrichter in Österreich. Gleichzeitig war er auch der einzige jüdische Richter der österreichischen Justiz. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten wurde er als Untersuchungs- und Strafrichter in Korneuburg entlassen, worauf er nach Graz zurückkehrte. Am 10. Jänner 1939 verließ die Familie Herzog das ehemalige Österreich Richtung England, wobei Friedrich nach Schweden emigrierte. Als die Wehrmacht im April 1940 Norwegen überfiel, flüchtete er per Schiff nach New York. Als Teilnehmer eines akademischen Studierendenprogramms hatte er eine Einreisegenehmigung erhalten. Schließlich wurde er der Universität von Iowa zugewiesen, wo er am College of Law in den Jahren 1940–1942 studierte. In den USA begann Friedrich eine zweite juristische Karriere als Chefredakteur einer Fachzeitschrift und als Rechtsanwalt. Seit dem Jahr 1947 wirkte er am Chicago-Kent College of Law, wo er im Jahre 1983 auch emeritierte. Im Jahr 1990 wurde er noch einmal interimistisch als Dekan an die Universität zurückgerufen. Nach langer akademischer Karriere verstarb er am 21. März 2008. Er hinterließ seine Söhne David und Stephen, sowie vier Enkel. Sein Bruder Robert überlebte die Verfolgung durch die Nationalsozialisten nicht.

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Foto: Sabrina Melcher




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